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Chronologische Weltgeschichte - Die Jahre 1601 - 1700

2011 - 20152016 - 2020

1601

Die Schallgeschwindigkeit in der Luft wird erstmals von Bacon gemessen.

 

Galilei erkennt grundsätzlich das Massenträgheitsgesetz.

 

1602

Gewehre mit Feuersteinschloß verdrängen ihre Luntenschloß-Vorgänger

 

In Hameln wird das bürgerliche "Rattenfängerhaus" im Renaissancestil gebaut.

 

In Augsburg wird das Zeughaus von Elias Holl mit der Bronzegruppe des Heiligen Michael von Hans Reichel fertiggestellt.

 

1603

24. März - Mit dem Tod der kinderlosen englischen Königin Elisabeth I. wird der schottische König Jakob VI. als Ururenkel des englischen Königs Heinrich VII. (aus der Linie über dessen älteste Tochter Margaret) auch zum König von England und von Irland gekrönt. Damit begann die Herrschaft der Stuarts auch in diesen Ländern. Die Mutter vorwiegend geographisch verwendeten Begriff Großbritannien als politischen Begriff für seine Königreiche England und Schottland. Er führte den Union Jack, die Überlagerung von englischem Georgskreuz und schottischem Andreaskreuz, als Flagge ein und begann von Süd- und Nordbritannien anstatt von England und Schottland zu sprechen. Sein Ziel einer baldigen Verschmelzung der beiden Staaten zu einem konnte er aber nicht erreichen - weder im englischen noch im schottischen Parlament fand sich dafür eine Mehrheit.   W   

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Der durch Erhitzung von Kohle entstehende Koks wird von Hugh Platt entdeckt.

 

In Kassel wird das erste feste Theater in Deutschland errichtet.

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1604

Johannes Keppler erklärt die Lichtbrechung in der Augenlinse und gibt eine optische Theorie zur Brille ab. Gleichzeitig erläutert er die atmosphärische Aberration (Lichtbrechung in der Lufthülle der Erde) aufgrund astronomischer Beobachtungen.

 

17. Oktober - Der Astronom Johannes Kepler beobachtet im ca 20.000 Lichtjahre entfernten Sternbild Schlangenträger, die Supernova 1604 „Keplers Stern“, die bislang letzte entdeckte Supernova in unserer Milchstraße. Eine Supernova ist das schnell eintretende, helle Aufleuchten eines Sterns am Ende seiner Lebenszeit durch eine Explosion, bei der der Stern selbst vernichtet wird. Die Leuchtkraft des Sterns nimmt dabei millionen- bis milliardenfach zu und wird für kurze Zeit so hell wie eine ganze Galaxie. Noch heute sind die "Überreste" mit dem Weltraumteleskop "Hubble" zu beobachten.      W 

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1. November - In London wird William Shakespeares Tragödie Othello uraufgeführt. Wie die kurz davor geschriebenen Stücke Hamlet, Macbeth und König Lear ist auch The Tragœdy of Othello, the Moor of Venice eine Tragödie. Die deutsche Erstaufführung fand 1766 in Hamburg statt. Die Handlung: Othello ist ein dunkelhäutiger Prinz, und der oberste General der venedischen Armee. Er ist mit der weißen Dedsdemona verheiratet, Tochter eines Senators der gegen die Verbindung ist. Er kann sich nicht vorstellen, dass sich seine schöne Tochter wahrhaftig in den dunkelhäutigen Mann verliebt hat und beschuldigt Othello der Hexerei. Othello erklärt sich jedoch vor dem Herzog und den anderen Senatoren. Desdemona liebt ihn aufrichtig, verzaubert durch seine ehemaligen Heldentaten. Der hochrangige Soldat Iago aus Othellos Armee ist wütend, weil Othello einen jüngeren Soldaten namens Michael Cassio vor ihm befördert hat. Als dieser sich bei Iago über die Hochzeit beklagt, weil er selbst insgeheim in Desdemona verliebt ist, spinnt Iago eine Intrige. Er überredet Rodrigo mit Cassio zu streiten. Rodrigo macht Cassio betrunken und fordert ihm zum Kampf heraus. Othello ist gezwungen, Cassio zur Strafe wieder herabzustufen. Da rät ihm Iago, er solle sich an Desdemona wenden, damit diese ein gutes Wort bei Othello einlegt. Derweil versucht Iago Othello davon zu überzeugen, dass Cassio eine Affäre mit seiner Frau hat. Iago bringt Emilia, seine eigene Frau und Desdemonas Zofe, dazu, ein Tuch, dass Othello Desdemona geschenkt hat, zu stehlen und es in Cassios Räumlichkeiten zu legen, als Beweis für die Affäre. Othello ist außer sich und fängt an, Desdemona das Leben schwer zu machen, indem er sie vor anderen schlägt. Desdemona weiß nicht, was los ist. Iago hetzt Rodrigo weiterhin gegen Cassio auf, damit dieser schließlich auf Cassio losgeht. Beide werden dabei schwer verletzt. Iago tut, als ob er Cassio helfen will und ersticht dabei heimlich Rodrigo, damit dieser nichts ausplaudern kann. Stattdessen beschuldigt er die Prostituierte Bianca, mit der Cassio zusammen war, dass sie Cassios Ermordung durch Rodrigo geplant hat. In der Nacht konfrontiert Othello Desdemona mit der angeblichen Affäre. Trotz ihrer Liebsschwüre ist er nicht von seinem Irrtum abzubringen und erwürgt sie. Emilia taucht auf und ruft nach Hilfe. Der Herzog, seine Männer und Iago tauchen auf. Othello will sich rechtfertigen, doch als Othello das Tuch zeigt, wird Emilia klar, dass Iago das ganze geplant hat. Sie verrät ihn, worauf er sie tötet. Othello ist am Boden, als ihm sein Fehler klar wird. Er stürzt sich auf Iago, wird aber von den Wachen aufgehalten. Bevor diese ihn in Haft nehmen können, nimmt sich Othello das Leben, indem er sich mit einem Dolch ersticht.

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4. November - In London fand die erste belegte Aufführung der "Lustigen Weiber von Windsor" statt. Im Mittelpunkt von William Shakespeares Komödie steht die komische Figur des Sir John Falstaff, der um die Gunst zweier verheirateter Frauen buhlt, am Ende entlarvt und dem Spott der gesamten Bevölkerung preisgegeben wird. Eine Besonderheit des Stückes ist die soziale Stellung der Akteure: Falstaff steht als Adliger eigentlich über den Bürgern der Stadt, verarmt, wie er ist, aber unter ihnen. Einer Überlieferung zufolge schrieb Shakespeare das Stück 1597 in nur zwei Wochen, auf ausdrücklichen Wunsch von Königin Elisabeth I. Der Stoff wurde von Otto Nicolai und Giuseppe Verdi zu Opern verarbeitet.

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1605

In Madrid veröffentlichte Miguel de Cervantes am 11. Oktober 1605, den ersten Teil seines Romans über den Ritter von der traurigen Gestalt, der mit seinem Knappen Sancho Pansa und seinem Pferd Rosinante auf Abenteuerfahrt geht. Der zweite Teil erschien erst Jahre später. Der Roman ist eine Satire auf die zeitgenössischen Ritterromane. Die Hauptfigur Don Quijote wurde zur bekanntesten Figur der spanischen Literatur, die Szene vom Kampf gegen Windmühlenflügel zum oft bemühten Zitat für aussichtsloses Handeln.

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1606

12. April - Um die Personalunion zwischen England und Schottland hervorzuheben, bestimmt König James I./VI. per Dekret eine gemeinsame Flagge der beiden Länder. Der Union Jack ist eine Überlagerung des englischen Georgskreuz (rotes Kreuz auf weißem Grund) mit dem schottischen Union JackAndreaskreuz (weißes Andreaskreuz auf blauem Grund). Nach dem englischen Bürgerkrieg wurde die Flagge Englands bis 1654 um die Irische Harfe ergänzt, welche sich bis 1660 in der Flaggenmitte befand. Von 1660 bis 1801 wurde dann wieder der ursprüngliche Union Jack benutzt. 1707 erfolgte die endgültige Vereinigung Schottlands und Englands im Act of Union 1707. 1801 wurde mit der politischen Integration der Nachbarinsel Irland auch die damalige Irische Flagge (rotes Andreaskreuz auf weißem Hintergrund, das sogenannte St. Patrick's Cross) in den Union Jack aufgenommen. Die Asymmetrie des Union Jack rührt daher, dass das schottische Andreaskreuz und das irische St. Patricks Cross gleichberechtigt "nebeneinander" stehen sollen. Heraldisch erreicht man das, indem man die entsprechenden Symbole nicht mittig übereinanderlegt, sondern gegeneinander "verschiebt". Das englische St. George Cross zum Beispiel liegt zentral auf allen anderen Kreuzen, was die Dominanz Englands über die Länder Schottland und Irland symbolisiert. 1809 wurde der Union Jack durch das Parlament zur britischen Nationalflagge erklärt.     W 

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24. Mai - Schiffe der London Company landeten in der Chesapeake-Bucht im heutigen Virginia. 120 Menschen gründeten als erste englische Siedler in Nordamerika den Ort Jamestown älteste britische Siedlung in Nordamerika, zwischen dem heutigen Washington D.C. und New York gelegen. Engagiert vom englischen König gliederte sich das Besiedlungsprojekt unter der Leitung der Victoria-Company in zwei Abteilungen. Unter der Führung der Plymouth-Company sollte eine befristete Kolonie am Kennebec-Fluss eingerichtet werden, während die London-Company für die dauerhafte Besiedlung Jamestown verantwortlich war. Um sich gegen die Angriffe der Indianer zur Wehr setzen zu können, wurde bereits im ersten Monat das Fort fertig gebaut. Der Anbau von Tabakpflanzen entwickelte sich zum lukrativsten Geschäft in dieser Region.       W 

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Der Niederländer Janszoon entdeckt Australien.

 

William Shakespeare veröffentlicht King Lear und MacBeth.

 

Mannheim wird durch Kurfürst Friedrich IV. von der Pfalz gegründet und erhält im Folgejahr das Stadtrecht. Die Stadtanlage wird durch die Feste Friedrichsburg und acht Bastionen geschützt.

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1608

3. Juli - Der französische Entdecker Samuel de Champlain gründet am Sankt-Lorenz-Strom den Ort Québec die Hauptstadt der französischen Kolonie Kanada. Dabei wurde ein Dorf eines irokesischen Volksstammes, welches die Indianer Stadaconé nannten, in eine Festung umgebaut. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde der derzeitige Standort der Stadt nur von Algonkin- und Innu-Indianern besucht.       W   

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2. Oktober - In der Republik der Sieben Vereinigten Niederlande legt der Brillenmacher Hans Lipperhey dem Rat von Zeeland das erste Fernrohr vor. Bereits im Jahr darauf wurden in Paris die so genannten „Teleskope“ Lipperheys verkauft. 1609 gelang Galileo Galilei mit einem Lipperhey-Nachbau ein astronomischer Durchbruch. Lipperhey erhielt das beantragte Patent für sein Fernrohr allerdings nicht. Der Grund dafür bestand darin, dass er im Oktober 1608 nicht (mehr) der einzige war, der sich auf die Kunst, Fernrohre zu bauen, verstand. Neben Hans Lipperhey erhoben Jacob Adriaanszon, genannt Metius aus Alkmaar, sowie Zacharias Janssen den Anspruch, das Fernrohr erfunden zu haben.         W     

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In deutschen Schulordnungen ist die Prügelstrafe als primäres Züchtigungsmittel verankert.

 

1609

Johannes Keppler veröffentlicht die ersten beiden der nach ihm benannten Gesetze über die Umlaufbahnen der Planeten.

 

In Straßburg und Wolfenbüttel erscheinen die ersten regelmäßigen Wochenzeitungen.

 

11. September, Henry Hudson entdeckt die Insel Manhattan und befährt den nach ihm benannten Strom (Hudson River) flussaufwärts.

 

 

30. November - Galileo Galilei beobachtet zum ersten Mal den Mond mit seinem Teleskop und fertigt Zeichnungen von Gebirgen, Kratern und Ozeanen an. Als einer der ersten Menschen nutzte Galilei ein Fernrohr zur Himmelsbeobachtung. Dies bedeutete eine Revolution in der Astronomie, denn bis dahin waren die Menschen auf Beobachtungen mit dem bloßen Auge angewiesen. Er stellte fest, dass die Oberfläche des Mondes rau und uneben ist, mit Erhebungen, Klüften und Kratern. Er erkannte zudem, dass die dunkle Partie der Mondoberfläche von der Erde aufgehellt wird. Seine Federzeichnung der Mondoberfläche und andere seiner astronomischen Entdeckungen,wurden im Sidereus Nuncius (Sternenbote bzw. Nachricht von den Sternen) von 1610 veröffentlicht und machten Galilei auf einen Schlag berühmt. Obwohl Galilei darin die Abbildung eines unübersehbar nichtexistenten großen Mondkraters am Terminator publizierte, war der Sidereus Nuncius innerhalb weniger Tage vergriffen.         W    

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1610

2. August - Henry Hudson fährt auf der Suche nach der Nordwestpassage in die heutige Hudson Bay ein und wähnt sich bereits im Pazifischen Ozean. Henry Hudson erkundete die Bucht 1610 mit seinem Schiff Discovery. Auf seiner vierten und letzten Schiffsreise segelte er entlang der Westküste Grönlands in die Bucht und kartierte einen großen Teil der dortigen Ostküste. Im Winter wurde die Discovery von Eis eingeschlossen, wobei die Crew am südlichen Ende der James Bay an Land überlebte. Als das Eis im Frühjahr auftaute, wollte Hudson den Rest der Bucht erkunden. Die Crew meuterte jedoch am 22. Juni 1611. Auf der Suche nach Hudson erkundete Thomas Button 1612–1613 das Westufer der Hudson Bay, er kartographierte das Gebiet und entdeckte die Mündung des Nelson River sowie die Mansel-Insel.       W   Bild: NormanEinstein

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7. Januar - Galileo Galilei entdeckt die nach ihm benannten Galileischen Monde des Jupiter. Mit der Entdeckung dieser Satelliten konnte zum ersten Mal beobachtet werden, dass es Himmelskörper gibt, die sich nicht um die Erde drehen. Da dies ein Widerspruch zum offiziellen geozentrischen Weltbild von Kirche und Gesellschaft war, nach dem alle Himmelskörper um die Erde kreisten, wurden seine Forschungen von einflussreichen Kreisen bekämpft oder nicht anerkannt. Professoren in Florenz weigerten sich sogar, auf Galileis Aufforderung hin durch sein Teleskop zu sehen. Die Fotomontage, aus einzelnen Aufnahmen der Raumsonde Galileo zusammengesetzt, zeigen die Galileischen Monde im richtigen Maßstab zueinander und zum Jupiter. Ihre Distanzen vom Riesenplaneten sind jedoch viel größer – sie liegen zwischen dem drei- bis dreizehnfachen Jupiterdurchmesser.         W    

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In Hamburg gründet man nach spanischem Vorbild eine Klassenlotterie.

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1611

20. April - In London fand die erste urkundlich erwähnte Aufführung von William Shakespeares Trauerspiel "Macbeth" statt. Das Drama in fünf Aufzügen hatte Shakespeare wahrscheinlich 1606 geschrieben. In dem Stück geht es um Machtgier, Egoismus, Mord und Geltungssucht. Macbeth scheut nicht vor Mord zurück, um König von Schottland zu werden. Dabei hilft ihm die Prophezeiung von "Hexen", die ihn vor eventuellen Widersachern warnen. Macbeths Frau, Lady Macbeth, drängt ihn zum Mord an König Duncan. Nach zahlreichen Morden siegt doch das Gute: Macbeth unterliegt dem rechtmäßigen Thronerben im Kampf.

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An der Garonne-Mündung baut man den ersten (57 m hohen) Leuchtturm mit drehbarem Leuchtstrahl.

 

1612

28. Dezember - Galileo Galilei sieht als erster Astronom den Planeten Neptun in seinem Teleskop, hält ihn aber für einen Fixstern. Aus seinen Aufzeichnungen vom Januar 1613 geht eine Beobachtung der Konjunktion mit dem Jupiter hervor, bei der Galilei den Neptun jedoch für einen Jupitermond oder einen Fixstern gehalten hatte. Zum Zeitpunkt seiner ersten Beobachtung im Dezember 1612 war der Planet stationär, da er gerade an diesem Tag begann, sich rückwärts zu bewegen. Dies war der Beginn des jährlichen Zyklus der retrograden Bewegung. Die Bewegung Neptuns war viel zu gering, um sie mit Galileos kleinem Teleskop feststellen zu können. Hätte er Neptun nur wenige Tage früher beobachtet, wäre seine Bewegung am Himmel viel deutlicher gewesen.       W    Bild: NASA

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1613

Durch Wahl wurde Michail Fjodorowitsch Romanow zum Zaren Russlands bestimmt. Sein Vorgänger Iwan IV., der Schreckliche, hatte die Nationalversammlung gegründet, um die Kirche zu entmachten. Da dessen Nachkommenschaft ungeklärt blieb, kam es zu der Wahl des ersten Zaren der Romanow-Dynastie, nachdem die Polen aus Moskau vertrieben waren. Zar Michael regierte Russland von 1613 bis zu seinem Tode 1645. Die Romanows regierten das Land bis zu ihrer Entmachtung und Ermordung im Jahr 1917.         W    

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1615

Die erste Strafanstalt mit Arbeitszwang in einer Textilmanufaktur wird in Hamburg seiner Bestimmung übergeben.

 

1616

23. April William Shakespeare stirbt.

 

5. März - Das Heilige Offizium der römischen Inquisition verbietet das Buch von Nikolaus Kopernikus, De Revolutionibus Orbium Coelestium, mit dessen heliozentrischem Weltbild. De revolutionibus orbium coelestium (lateinisch für Über die Umschwünge der himmlischen Kreise) ist das Hauptwerk von Nikolaus Kopernikus, das 1543 in Nürnberg erstmals gedruckt wurde. Er beschrieb darin ein mathematisch-naturphilosophisches Modell, gemäß dem sich die Planeten einschließlich der Erde um die Sonne bewegen und die Erde sich um ihre eigene Achse dreht. Das Werk gehört zu den Meilensteinen der Astronomie der Neuzeit.          W    

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1618

23. Mai - Prager Fenstersturz (der zweite nach 1419). In Prag werden nach einer Ständeversammlung die kaiserlich-königliche Ratsherren Jaroslav von Martinic und Vilem Slavata von aufgebrachten Vertretern der protestantischen Stände kurzerhand aus dem Fenster, etwa 17 Meter tief in den Burggraben geworfen, wobei alle drei, teilweise schwer verletzt, überlebten. Grund war die Verletzung der Glaubensfreiheit durch König Matthias, immer mehr Protestanten wurden aus ihren Ämtern entlassen und der Einfluss der Katholiken nahm beständig zu. Der Fenstersturz wurde zum Auslöser für den Aufstand der protestantischen böhmischen Stände, diese wählten ihre eigene Regierung und erklärten den Habsburger König für abgesetzt. Der Konflikt führte zum Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges, der ganz Mitteleuropa verwüstete.  Zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges leben in Deutschland etwa 16 Mio Menschen, am Ende werden es weniger als 10 Mio sein. In einigen besonders betroffenen Landesteilen wird der Verlust mehr als zwei Drittel betragen. Deutschland wird für deutlich mehr als ein Jahrhundert seine Wettbewerbsfähigkeit in Europa zugunsten der übrigen Großmächte (Frankreich, Holland, England; Spanien ist bereits abgewirtschaftet)      W  Bild: Ralf Engelberger

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1619

In Hamburg wird die erste Girobank gegründet.

 

1620

Im damals türkischen Philippopolis (heute Plowdiw, Bulgarien) wurde das erste Karussell am 17. Mai 1620 präsentiert. Der englische Reisende Peter Munday beschreibt diese von ihm skizzierte achtsitzige, von Menschenkraft angetriebene Kuriosität so: „Es besteht aus einem großen Wagenrad, an dessen äußerer Seite kleine Sitze befestigt sind, worauf die Kinder ihren Platz einnehmen. Dann wird das Rad in Bewegung versetzt, und sie kreisen in horizontaler Richtung herum.“ Das erste motorisch angetriebene Karussell wurde am 1. Januar 1863 im englischen Bolton auf einem Töpfereimarkt in Betrieb genommen. Es war von Thomas Bradshaw gebaut worden und wurde von einer Dampfmaschine angetrieben, wahrscheinlich über eine Transmission aus Riemen. Diese Konstruktion verbreitete sich von England aus in ganz Europa und kam 1870 erstmals nach Amerika. In Deutschland drehte sich das erste Karussell im Jahre 1780. Das im November 1779 begonnene und im Oktober 1780 fertiggestellte Karussell befindet sich in einem Rundtempel auf einem künstlich angehobenen Hügel in Wilhelmsbad, einer ehemaligen Kuranlage in Hanau am Main. Dieses in seiner Art einmalige Bauwerk scheint damit auch das älteste noch existierende Karussell der Welt zu sein. Das historische Karussell wurde in den Jahren 2007 bis 2016 restauriert und kann nun wieder besucht und "erfahren" werden.         W     Bild: Smallbones

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16. September - Das Schiff "Mayflower" sticht in See. An Bord befinden sich 102 Puritaner - Zugehörige einer der bekanntesten Auswanderergruppen. Die Puritaner waren aus der Kirche von England ausgetreten, weil sie dort wegen ihres Glaubens verfolgt wurden. Die so genannten "Pilgrim Fathers" unterzeichneteten den Mayflower-Vertrag, die erste schriftliche amerikanische Verfassung. Die Reise der Mayflower ist das prominenteste Beispiel für die Besiedlung Amerikas durch Nordeuropäer und wird bisweilen fälschlich als deren Beginn dargestellt. Tatsächlich aber begann die Kolonialisierung Nordamerikas in der Neuzeit bereits Mitte des 16. Jahrhunderts mit der Besiedlung von Neufundland. Die Stadt St. John's gilt mit der Inbesitznahme durch die englische Krone im Jahr 1583 als älteste britische Kolonie.       W    

 

26. Dezember - Weitere Pilgerväter treffen an jenem Ort ein, der später Plymouth (Massachusetts) werden sollte, und begründen eine Siedlerkolonie. Als Pilgerväter (englisch Pilgrim Fathers) werden die ersten englischen Siedler in Neuengland bezeichnet. Obwohl die Pilgerväter keineswegs die ersten englischen Siedler auf dem späteren Staatsgebiet der Vereinigten Staaten waren – so war in Virginia bereits 1607 die Jamestown Colony entstanden –, spielen die Pilgerväter als Pioniere in der amerikanischen Folklore, etwa im Hinblick auf das Thanksgiving-Fest, eine herausragende Rolle. Sie benannten die Gemeinde nach ihrem Ursprungsort Plymouth an der Küste Devonshires in England. Plymouth wurde 1633 als Sitz der Plymouth Colony anerkannt und 1691 Teil der Massachusetts Bay Colony. Die heutige wirtschaftliche Bedeutung liegt neben der Metall- und Fischverarbeitung in der Textilindustrie sowie im Schiffbau. Plymouth hat etwa 57.000 Einwohner. Zu den Sehenswürdigkeiten zählt eine Nachbildung der Mayflower, sowie der Plymouth Rock, der Fels auf dem die Pilgerväter der Legende nach zuerst gelandet waren. Beide „Zeitzeugen“ der Kolonialisierung können im Hafen der Stadt besichtigt werden. Am Plymouth Rock soll der Überlieferung nach William Bradford mit der Mayflower gelandet sein. Die damit verbundene Gründung der Kolonie Plymouth gilt gemeinsam mit der Gründung von Virginia als Ursprung der Vereinigten Staaten.       W

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6. September - Die spanische Galeone Nuestra Señora de Atocha geht reich beladen in einem Hurrikan vor der Küste Floridas unter. Die spanische Galeone „Nuestra Señora de Atocha“ gehörte der spanischen Silberflotte an, die zwischen dem 16. und dem 18. Jahrhundert regelmäßig zwischen Europa und Mittel- bzw. Südamerika verkehrte. Am 24. Juli 1622 war die Flotte im spanischen Cartagena nach Havanna aufgebrochen, wo sie am 24. August einlief. Dort wurden die Schiffe hauptsächlich mit Gold und Silber beladen. Am 4. September lief die Flotte mit 28 Schiffen aus Havanna in Richtung Spanien aus. Am 5. September geriet der Konvoi in einen Hurrikan, der die Schiffe in Richtung Florida abtrieb. Die Atocha wurde auf ein Riff bei den Florida Keys geschleudert, schlug leck, trieb wieder aufs offene Meer zurück und sank am 6. September 1622. Nur fünf Menschen überlebten das Unglück, etwa 260 kamen ums Leben. Erst 1985 wurde das Schiffswrack vom Schatzsucher Mel Fisher der bis dahin weltweit größte Schatz entdeckt, er besitzt einen (geschätzten) Geldwert von 400 Millionen US-Dollar.         W    

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1623

In England ergeht zum Schutz von Erfindungen das erste Patentgesetz.

Wilhelm Schickard erfindet die erste Rechenmaschine für die vier Grundrechenarten.

1625

Die Engländer halten das europäische Tabakmonopol und führen die Tabaksteuer ein.nach Oben

1626

4. Mai - Auf der Insel Manhattan trifft Peter Minuit, der dritte Gouverneur Nieuw Nederlands, mit einem Schiff ein. Zu einem undatierten späteren Zeitpunkt kauft er den Canarsee-Indianern für Waren im Wert von 60 holländischen Gulden die Insel Manhattan ab, um die weit verstreuten Kolonisten an einem Ort zusammen zu führen. Mit dem Erwerb wollten die Siedler den Grundstein für das niederländische Zentrum in Nordamerika legen, das Neu-Amsterdam genannt wurde. Zwei Jahre zuvor waren die ersten Kolonisten, etwa 30 Familien, mit dem Schiff "Neue Niederlande", an der Ostküste der heutigen USA eingetroffen, wo sie unter primitiven Bedingungen lebten. 1664 eroberten die Engländer die holländische Kolonie und tauften sie in New York um.

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18. November - Die bedeutendste katholische Kirche, der Petersdom in Rom, wurde nach einer Bauzeit von 120 Jahren von Papst Urban VIII. geweiht. Sie enthält 44 Altäre, acht kleinere Kuppeln und ungefähr 800 Marmor-, Bronze- und Gipssäulen. An dem Bauwerk waren neun Künstler als Bauleiter beteiligt, unter ihnen Michelangelo, Rafael und Bramante. Bramante war der erste Bauleiter, von ihm stammt der Grundriss. Michelangelo entwarf vor allem die Riesenkuppel in Anlehnung an die Florentiner Domkuppel von Brunelleschi. Die Anlage des Petersplatzes schuf Bernini in den Jahren 1656 bis 1666. Die Kirche ist über dem Grab des Apostel Petrus erbaut, schon 324 befand sich an dieser Stelle eine von Konstantin I. errichtete Basilika. Der Petersdom ist mit 45 Altären die bis heute weltweit größte christliche Kirche .         W   

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Die Niederlande gründen am 4. Mai durch Peter Minnewit die Kolonie Neu-Amsterdam (New York).

 

1627

Der Bergbau wird durch Sprengungsverfahren unter Verwendung von Schwarzpulver rationalisiert .

1630

17. September - Gründung der Stadt Boston. Der erste Gouverneur der Massachusetts Bay Colony, John Winthrop, fasst die beiden nordamerikanischen Siedlungen Trimountaine und Shawmut im Nordosten der heutigen USA, die von Puritanern wenige Monate zuvor besiedelt waren, zum Ort namens Boston zusammen und gründet damit die Stadt. Der Name geht zurück auf eine Stadt gleichen Namens in Lincolnshire, England, aus der einige der Puritaner stammten. Die puritanischen Werte, insbesondere Arbeit, Bildung und Gottesfürchtigkeit stabilisierten die Gesellschaft in hohem Maße und sind auch noch heute Bestandteil des gesellschaftlichen Leitbildes in Boston und Neuengland. So wurde bereits 1635, wenige Jahre nach der Siedlungsgründung, eine erste Lateinschule und 1636 die Harvard University, die erste Universität Amerikas gegründet.        W 

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In Deutschland erscheinen erste Flugblätter gegen das Tabaktrinken (Rauchen).

In Paris werden erste Inserate in den Zeitungen aufgegeben.

15. November: Johannes Keppler, Erfinder des astronomischen Fernrohrs und Begründer der modernen Astronomie, stirbt.

1631

16. Dezember - Der Vesuv bricht aus. Die bis zum 18. Dezember dauernde Eruption kostet etwa 4.000 Menschen das Leben. 40.000 Menschen bringen sich aus den umliegenden Orten nach Neapel in Sicherheit.         W   

 

17. Juni - Errichtung des Tadsch Mahal. Mumtaz Mahal stirbt bei der Geburt ihres 14. Kindes. Ihr Mann, der indische Großmogul Shah Jahan, ist über ihren Tod untröstlich und lässt mit der Errichtung eines Grabmals für sie beginnen. Die Errichtung des Tadsch Mahal dauert bis 1648. Die Grabmoschee ist ein 58 m hohes und 56 m breites Mausoleum, das in Agra im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh auf einer 100 m × 100 m großen Marmorplattform errichtet wurde. Des Weiteren wurde vor ihm ein 18 Hektar großer Garten angelegt, in dessen Zentrum sich ein längliches Wasserbecken befindet. Das Tadsch Mahal besteht aus Baumaterialien, die aus ganz Indien und Asien herangeschafft wurden. Über 1.000 Elefanten wurden zum Transport herangezogen, 28 verschiedene Arten von Edelsteinen und Halbedelsteinen wurden in den Marmor eingefügt. Die vier um das Hauptgebäude herum angeordneten Minarette sind leicht geneigt, damit sie im Falle eines Erdbebens vom Hauptgebäude weg stürzen.        W          Bild: Yann

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1633

Die Inquisition beginnt in Rom die förmliche Befragung Galileo Galileis wegen dessen Lehre des heliozentrischen Weltbildes. Er muss dafür für 22 Tage in die Räumlichkeiten der Inquisition übersiedeln. Das heliozentrische Weltbild basiert auf der Annahme, dass sich die Planeten um die Sonne bewegen. Es steht im Gegensatz zum älteren, kirchlichen, geozentrischen Weltbild, in dem die Erde als Zentrum des Universums betrachtet wird. Galilei wird durch die Inquisition zum Widerruf seiner wissenschaftlichen Erkenntnisse gezwungen und inhaftiert (später auf seinen Landsitz entlassen).      W 

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Die Pestepidemie führt zum Oberammergauer Passionsfestspiel-Gelübde dies besagt das Aufführungen alle 10 Jahre stattfinden werden.

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1636

In Cambridge wird die Harvard-Universität gegründet. Ihren Namen verdankt sie ihrem ersten Wohltäter John Harvard † 14. September 1638. Harvard war ein puritanischer Theologe, der in England aufwuchs. Er machte 1632 seinen Theologie-Abschluss am Emmanuel College der Universität Cambridge. Er emigrierte 1637 mit seiner Frau nach Neuengland und ließ sich in der Nähe von Boston in Charlestown (Massachusetts) nieder, wo er als ordinierter Lehrer tätig war. Er starb aber schon im folgenden Jahr an Tuberkulose. Da er kinderlos blieb, vermachte er die Hälfte seines Vermögens und seine Bibliothek, die 260 Bände umfasste, dem im Nachbarort Cambridge gelegenen College, das 1636 von englischen Kolonisten gegründet worden war. Ihm zu Ehren erhielt die Schule seinen Namen. Die spätere Harvard Universität, eine der führenden und ältesten Hochschulen der Vereinigten Staaten/USA, hat hier ihren Ursprung.       W    Bild: Jessica Williams

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1637

Mit dem Ende der großen Tulpenmanie in den Niederlanden kommt es zum ersten „Börsencrash“ der Geschichte. Der Handel stoppt gänzlich, die Preise fallen um über 95%. Tulpen waren seit ihrer Einführung in die Niederlande in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts ein Liebhaberobjekt. Sie wurden in den Gärten der sozial gehobenen Schichten des gebildeten Bürgertums, der Gelehrten und der Aristokratie kultiviert. Zu den auf Tauschhandel gegründeten Beziehungen dieser Liebhaber kam zum Ende des 16. Jahrhunderts der kommerzielle Handel mit Tulpen hinzu. In den 30er Jahren des 17. Jahrhunderts steigerten sich die Preise für Tulpenzwiebeln auf ein vergleichsweise extrem hohes Niveau, bevor der Markt zu Beginn des Februars 1637 abrupt einbrach.         W    

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1638

Der Freisinger Bischof Veit Adam von Gepeckh weiht die Münchner Mariensäule auf dem Marienplatz ein. Maria wird hier als Patrona Bavariae (Schutzfrau Bayerns) verehrt. Im Dreißigjährigen Krieg legte Kurfürst Maximilian I. das Gelübde ab, ein „gottgefälliges Werk“ errichten zu lassen, falls München und Landshut vom Krieg verschont blieben. Die Stadt München wurde allerdings im Krieg durch schwedische Truppen besetzt, und die Heerführung verlangte die Zerstörung – auch als Vergeltung für die Zerstörung Magdeburgs. Trotzdem entschied in dieser für München gefährlichen Situation der schwedische König Gustav II. Adolf gegen seine Heerführung. Nachdem so beide Städte im Krieg verschont wurden – man sprach vom Wunder von München –, ließ Maximilian 1638 die Mariensäule aus Adneter Marmor auf dem Münchner Marienplatz errichten. Auf sein Gelübde und auf die Verehrung Mariens als Schutzpatronin Bayerns weist die lateinische Inschrift hin:

Dem allergütigsten großen Gott, der jungfräulichen Gottesgebärerin, der gnädigen Herrin und hochmögenden Schutzfrau Bayerns hat wegen Erhaltung der Heimat, der Städte, des Heeres, seiner selbst, seines Hauses und seiner Hoffnungen dieses bleibende Denkmal für die Nachkommen dankbar und demütig errichtet Maximilian, Pfalzgraf bei Rhein, Herzog von Ober- und Niederbayern, des heiligen Römischen Reiches Erztruchseß und Kurfürst, unter ihren Dienern der letzte, im Jahr 1638.         W    

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1639

In Hamburg wird die Promenade "Jungfernstieg" angelegt.

 

1640

23. April - In Madras wird das Fort St. George als erstes britisches Fort in Indien fertiggestellt. Das Fort wird bald ein Drehpunkt des Handels und Keimzelle einer Siedlung namens "George Town". Das Fort St. George entstand, nachdem die Britische Ostindien-Kompanie 1639 einem lokalen Herrscher ein Stück Land abgekauft hatte, um dort einen Handelsstützpunkt zu errichten. Daraufhin errichteten die Briten ein erstes Fort, das noch aus kaum mehr als einem befestigten Lagerhaus bestand. Am 23. April 1640, dem Georgstag, wurde das Fort eingeweiht und nach dem Heiligen Georg, dem Nationalheiligen Englands, Fort St. George genannt. Das Fort St. George wurde zum Hauptquartier der Präsidentschaft Madras (offiziell Presidency of Fort St. George), neben Bombay und Bengalen eine von drei Verwaltungseinheiten der Britischen Ostindien-Kompanie. Um das Fort herum entwickelte sich bald eine Siedlung, die zur Keimzelle der Stadt Madras (Chennai) werden sollte. Heute beherbergt das Fort unter anderem das Parlament und die Regierung des Bundesstaates Tamil Nadu sowie ein Museum.       W   

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Der holländische Barockmaler Peter Paul Rubens stirbt am 30. Mai in Antwerpen.

 

Zum ersten Mal wird ein künstliches Trommelfell von Marcus Banzer implantiert.

 

Der bereits von Bacon vorgeschlagene Versuch, die Schallgeschwindigkeit in der Luft durch Beobachtung von Knall und Mündungsfeuer einer Kanone zu messen, wird von Mersenne in die Tat umgesetzt.

 

Werner Rollfinck wird erstmals das jahrhundertelang verbotene Öffnen von Leichen gestattet, hierzu dienen ausschließlich die Körper speziell dafür freigegebener Verbrecher.

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1641

23. Oktober - Tausende englische und schottische Neusiedler, die 1609 auf die irische Insel gekommen waren, werden in einem blutigen Aufstand katholischer Iren gegen die englische Krone ermordet. Der Rebellion vorausgegangen war die Hinrichtung des königlichen Statthalters von Irland, Thomas Wentworth, Earl of Strafford, in London am 12. Mai 1641. 1649 landet Oliver Cromwell, Lordprotector Seiner Majestät, in Irland und unterwirft es in einem grausamen Feldzug. Die katholischen Landbesitzer auf der ganzen Insel werden nach Connaught westlich des Shannon vertrieben. Ihre Länder werden an englische Protestanten, meist ehemalige Offiziere Cromwells, verteilt.         W    

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Die Luftpumpe wird von Otto von Guericke erfunden.

 

Der Sohn Galileis baut nach Entwürfen seines Vaters eine erste Pendeluhr. nach Oben

 

1642

9. Februar - Der Leidener Maler Rembrandt Van Rijn vollendete sein Gemälde mit dem Titel "Die Schützenkompanie des Hauptmanns Frans Banning Cock und des Leutnants Willem van Ruytenbruch beim Aufbruch". Das heute eher als "Die Nachtwache" bekannte und fragmentarisch erhaltene Gemälde ist das vielbestaunte Prunkstück des Rijksmuseum in Amsterdam. Es zeigt im Vordergrund Hauptmann und Leutnant als militärische Führer mit ihrer Einheit beim Abmarsch. Ein nachträglich hingemaltes Schild am Torbogen trägt die Namen von 18 Amsterdamer Bürgern, die auf dem Bild verewigt sind. Der irreführende Titel des Bildes verweist auf Rembrandts Technik des Helldunkel und meint nicht die reale Tageszeit. Seine dynamische Gestaltung, die Hektik tumultartiger Ereignisse machten das Gemälde zu einem besonders gelungenen Beispiel der Gattung des holländischen Gruppenporträts. Trotzdem war das Werk von seinen Auftraggebern zurückgewiesen worden. Der Regisseur Jean Luc Godard hat dem Bild mit seinem Film "Passion" ein cineastisches Denkmal gesetzt.        
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     Bild: Public Domain

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30. Juni - Die erste aktenmäßige Darstellung eines Rauchverbotes steht in der Bulle Cum Ecclesia vom 30. Januar 1642. Als sich um 1600 das Tabakrauchen auszubreiten begann, reagierten einige Herrscher in den Despotien des Ostens zunächst mit drakonischen Körperstrafen. In Europa (später auch in Russland, der Türkei usw.) setzte sich hingegen der Weg durch, den Tabakkonsum durch punktuelle Rauchverbote, etwa in den Kirchen, und Luxussteuern zu begrenzen und zugleich als Einnahmequelle zu nutzen. Weitere Rauchverbote kamen auf, als das Rauchen im Zuge des Dreißigjährigen Krieges immer weiter um sich griff. Im Herzogtum Lüneburg stand auf Rauchen bis 1692 theoretisch sogar die Todesstrafe. Einer bekannten Anekdote zufolge war für manchen 1848er-Revolutionär die wichtigste Forderung die Abschaffung des Rauchverbots im Berliner Tiergarten. Das Rauchverbot in den Schützengräben des Ersten Weltkriegs diente dem Selbstschutz: das Anzünden oder Aufglimmen einer Zigarette konnte die Position eines Soldaten verraten und ihn damit zum leichten Ziel machen. In Zügen gab es seit dem 19. Jahrhundert Nichtraucherabteile, allerdings umfassten diese zunächst nur den kleineren Teil der Sitzplätze. Im Lauf des 20. Jahrhunderts wurde der Anteil der Nichtraucherplätze bedarfsgemäß immer mehr erweitert. Seit 2005 ist das Rauchen bei allen Schweizer Transportunternehmen verboten, seit 2007 bei den deutschen und österreichischen Bahnen. Andere europäische Bahnen haben im gleichen Zeitraum Rauchverbote umgesetzt.
Erstmals mit den gesundheitlichen Gefahren begründete Rauchverbote wurden nach Meinung des US-Forschers Robert N. Proctor in Deutschland in der Zeit des Nationalsozialismus erlassen (Kampagnen gegen das Rauchen im Dritten Reich). Der US-Konzern Philipp Morris versuchte vor diesem Hintergrund erfolglos, Rauchverbote durch Vergleiche von Nichtraucherzonen mit Judenghettos in Misskredit zu bringen.
Zahlreiche Behörden und Unternehmen führten zwischen etwa 1980 und 2000 ein generelles Rauchverbot in ihren Räumlichkeiten ein. Das deutsche Bundesarbeitsgericht entschied am 19. Januar 1999 in einem Grundsatzurteil (Aktenzeichen 1 AZR 499/98), dass generelle Rauchverbote in Betriebsräumen zulässig sind.
Auch die Fluggesellschaften verhängten schrittweise seit den 1980er Jahren Rauchverbote, nachdem sich die Unterteilung von Flugzeugen in Raucher- und Nichtraucherzonen immer dann als eine Farce erwiesen hatte, wenn die Bereiche nicht baulich (zum Beispiel durch Trennwände) voneinander geschieden waren. Zunächst galt das Rauchverbot nur für Inlandsflüge oder Flüge unter einer bestimmten Dauer, wurde aber wenige Jahre später auf Kontinental- und Interkontinentalflüge ausgedehnt. Es wurde nicht nur gesundheitlich, sondern auch wirtschaftlich (niedrigerer Kraftstoffverbrauch durch geringeren Bedarf an Zapfluft sowie geringere Reinigungskosten) begründet.       W   

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Rembrandt malt seine berühmte "Nachtwache".

 

Der Seefahrer Abel Tasman entdeckt Australien und das nach ihm benannte südlich davon gelegene "Eiland".

 

1643

Ludwig XIV mit 8 Jahren14. Mai - In Paris wurde der vierjährige Ludwig XIV. (1638-1715) zum König von Frankreich gekrönt. Bis zu seiner Volljährigkeit stand er unter der Regentschaft seiner Mutter Anna von Österreich. Als Premierminister führte sein Pate, der Kardinal Jules Mazarin, die Geschäfte für ihn. Er entwickelte den Absolutismus durch die Identifizierung von Krone und Staat ("L'État c'est moi" der Staat bin ich) zur prägenden Regierungsform des 17. Jahrhunderts. Der "Sonnenkönig" ließ für seinen prunkvollen Hofstaat das Schloss von Versaille errichten. Am Ende seiner 72 Jahre langen Regentschaft stand Frankreich vor dem Bankrott.         W 

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1644

Toricelli11. Juli - In einem Brief an einen Freund teilt der florentinische Physiker und Mathematiker Evangelista Torricelli mit, dass er ein Gerät zur Luftdruckmessung, das Barometer, erfunden habe. Für sein erstes Experiment füllte der ehemalige Schüler Galileis ein auf einer Seite geschlossenes Glasrohr mit Quecksilber, verschloss das offene Ende mit einem Finger und stellte das Rohr mit der Öffnung nach unten senkrecht in ein mit Quecksilber gefülltes Glas. Dann öffnete er das Rohr, so dass das Quecksilber ausfliessen konnte. Die Quecksilbersäule im Rohr sank auf eine Höhe von 760 mm. Früher wurde der Druck in Torr angegeben, heute verwendet man hPa.         W 

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4. Dezember - Im westfälischen Münster beginnen Konsultationen zwischen Frankreich, Spanien und Schweden über ein Ende des Dreißigjährigen Krieges, die schließlich zum Westfälischen Frieden führen. Es war der erste internationale Kongress, auf dem nahezu alle großen europäischen Mächte vertreten waren. Der Westfälische Friede fixierte im Wesentlichen das Ende der Kampfhandlungen und wichtige Grundentscheidungen, war also im heutigen Politikverständnis vor allem ein Waffenstillstandsvertrag. Die friedenschließenden Parteien verpflichteten sich aber dazu, die Einzelheiten für eine vertragliche Friedensordnung dann in einem separaten Friedensexekutionskongress zu verhandeln.      W    

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1647

In Berlin wird die Straße "Unter den Linden" angelegt.

 

11. Mai - Petrus Stuyvesant trifft als neu ernannter Generaldirektor der Niederländischen Westindien-Kompanie in Nieuw Nederland ein, wo er Willem Kieft ablöst, dem wegen zahlreicher Verfehlungen im Mutterland der Prozess gemacht werden soll. Er erhielt den Auftrag, den wirtschaftlichen Ertrag der Kolonie zu verbessern und die Feindseligkeiten mit den Indianern zu beenden. Während seiner 17-jährigen Amtszeit als Gouverneur wurden das erste Krankenhaus, das erste Gefängnis und die erste Schule gebaut. Als Schutz vor Überfällen ließ er 1652 im Norden der Stadt quer über die Insel eine Mauer errichten, die später der dort verlaufenden Straße ihren Namen geben sollte, der Wall Street. Am 2. Februar 1653 erhielt Nieuw Amsterdam, das spätere New York, die Stadtrechte. Die Zigarrettenmarke Peter Stuyvesand trägt seinen Namen zurück.         W    

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1648

Kaiser Ferdinand III. und die deutschen Reichsstände mit Schweden und Frankreich unterzeichneten in Münster und Osnabrück den "Westfälischen Frieden" und beendeten damit den 30jährigen Krieg, dem Millionen Menschen zum Opfer gefallen waren.

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1649

30. Januar - Mit der Hinrichtung des englischen Königs Karl I. vor dem Banqueting House in London auf Anordnung des Parlaments unter Oliver Cromwell endet der Englische Bürgerkrieg. Das Todesurteil war vollstreckt worden, nachdem der abgesetzte Regent von radikalen Anhängern des puritanischen Heerführers Oliver Cromwell des Hochverrats für schuldig erklärt wurde. Die Revolutionäre warfen dem König Verfassungsbruch und versuchte Tyrannei vor. Das Ende des englischen Bürgerkrieges hatte die Abschaffung der Monarchie und die Errichtung der englischen Republik zur Folge, das sogenannte Commonwealth. Die Republik wurde ohne Oberhaus vom Rumpfparlament regiert. Der Puritanismus war von einer zeitweilig unterdrückten zur dominierenden Religionsbewegung in England geworden, was sich insbesondere für die Katholiken nachteilig auswirkte. Unter Cromwell wurden brutale Strafzüge gegen Irland und Schottland unternommen und irische Grundbesitzer enteignet. Die Republik hatte nur bis 1653 Bestand und wurde von einer puritanischen Militärdiktatur unter Cromwell als Lordprotektor abgelöst. Nach dem Tode Cromwells im Jahre 1658 und der Abdankung seines inkompetenten Sohnes Richard wurde 1660 die Monarchie unter Karl II., dem Sohn Karls I., wiederhergestellt.         W    

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19. Mai - Die englische Armee rief unter der Führung Oliver Cromwells den Commonwealth of England aus und schaffte die Monarchie ab. Die neue Regierung bestand aus einem Staatsrat von 41 Mitgliedern. 1642 war zwischen den Anhängern des Parlaments und denen des Königs ein Bürgerkrieg ausgebrochen. Das Parlamentsheer wurde aus Mitteln der Städte finanziert und von Oliver Cromwell zu einer schlagkräftigen Truppe ausgebaut. 1644 siegten die Parlamentstruppen über das königliche Heer. Cromwell ließ König Karl I. 1649 vor Gericht stellen und hinrichten. 1653 löste er das Parlament auf und regierte bis zu seinem Tod als uneingeschränkter Militärdiktator.    W

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1650

Rembrandt malt "Der Mann mit dem Goldhelm".

 

29. September - In London wird von Henry Robinson das erste Eheanbahnungsinstitut eröffnet. Interessierte können sich in der Agentur nicht nur über heiratswillige Personen sondern auch über ihre Mitgift informieren.

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1652

6. April - Die ersten Siedler lassen sich am Kap der Guten Hoffnung nieder. Die niederländische Besiedlung des Gebiets begann eigentlich schon im März 1647 mit der Havarie des Schiffes Nieuw Haarlem. Die Schiffbrüchigen errichteten ein kleines Fort mit dem Namen „Sand Fort van de Kaap de Goede Hoop“. Nach ihrer Rückkehr in die Niederlande versuchten einige von ihnen, die Niederländische Ostindien-Kompanie (VOC) zur Gründung eines Stützpunktes am Kap zu überreden. Die Niederländische Ostindische Kompanie hatte daraufhin den Schiffsarzt Jan van Riebeck beauftragt, am Kap einen Stützpunkt zu errichten. Auf seinem Schiff "Dromedaris" verließ van Riebeck im Dezember 1651 Holland. Am 6. April des folgenden Jahres erreichte er das Kap und begann mit dem Aufbau der Siedlung. Erst 1671 weitete sich die Ansiedlung durch Landkäufe von den Khoikhoi über die ursprünglichen Grenzen des von van Riebeeck errichteten Forts aus. Die ersten Kolonisten entstammten größtenteils der unteren Mittelschicht. Sie hatten eine relativ gleichgültige Einstellung gegenüber der Entwicklung der Kolonie, da die VOC mehr als den für Seefahrt und Eigenbedarf nötigen Anbau nicht erlaubte, die Kolonisten nur auf Zeit entsandte und keine Ehefrauen zuließ. Erst ab 1685 wurde aktiv versucht, Siedler in das Land zu holen.         W    

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1653

8. August - Die Pariser Stadtpost, eingerichtet von Jean-Jacques Renouard de Villayer, gibt im Voraus zu bezahlende Papierstreifen als Portonachweis aus. Als Pächter der Pariser Stadtpost ließ Renouard de Villayer 1653 an verschiedenen Stellen in Paris Briefkästen aufstellen, in die mit einem Einheitsporto von 1 Sou vorfrankierte Briefe eingelegt werden konnten, die dann noch am selben Tag innerhalb der Stadt zugestellt wurden. Die zu diesem Zweck herausgegebenen Quittungsstreifen (billet de port payé), die zur Frankierung an die Briefe geheftet werden mussten, gelten als frühe Vorläufer der Briefmarke. Kein Exemplar hat sich bis heute erhalten. Die so genannte Petite Poste war ein wirtschaftlicher Misserfolg, wurde aber später in anderen Städten Europas (etwa durch die London Penny Post ab 1680) erfolgreich nachgeahmt.         W   

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16. Dezember - Englands erste geschriebene Verfassung, das Instrument of Government wird vom englischen Armeerat in London verkündet. Oliver Cromwell nimmt den Titel Lord protector of England, Scotland and Ireland an.      W 

 

1654

17. Mai - Der bis zum Ende des deutschen Reiches 1806 letztmalig tagende Reichstag verabschiedet in Regensburg die erste deutsche Zivilprozeßordnung.  Ziel des Reichstages war es, die während der Verhandlungen zum Westfälischen Frieden offengebliebenen Punkte zu beraten. Nach den Festlegungen des Westfälischen Friedens hätte der Reichstag bereits am 18. Oktober 1649 eröffnet werden müssen. Tatsächlich wurde er jedoch erst für Ende Oktober 1652 ausgeschrieben. Kaiser Ferdinand III. begab sich selbst zum Reichstag und saß diesem bis zu dessen Ende am 17. Mai 1654 vor. Ferdinand ritt am 12. Dezember 1652 durch ein stilvolles Ehrentor in die Stadt Regensburg ein. Die meisten der Reichsstände waren allerdings nur durch Gesandte vertreten.     W   

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7. Juni - Ludwig XIV. wird zum König von Frankreich gekrönt. Ludwig XIV. gilt als klassischer Vertreter des höfischen Absolutismus. Der Leitsatz des Absolutismus, L’État, c’est moi! (Der Staat bin ich!) wird ihm jedoch fälschlicherweise zugeschrieben. Er festigte die Macht der Krone durch den Ausbau der Verwaltung, die Bekämpfung der Opposition in Kreisen des Adels sowie durch die Förderung der französischen Wirtschaft. Die Hofkultur wurde ganz auf die Person des Herrschers zugeschnitten. Zum Symbol für dessen herausragende Stellung wurde sein prunkvolles Auftreten. Der König förderte Künste und Wissenschaften, was eine Blütezeit der französischen Kultur zur Folge hatte. Ludwig XIV. vertrat eine expansive und kriegerische Außenpolitik, durch die Frankreich unter seiner Regentschaft eine dominierende Stellung in Europa gewann und seine Großmachtstellung in der Neuzeit etablierte. Mit 72 Jahren auf dem Thron war er der am längsten herrschende Monarch der Geschichte.         W    

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15. Dezember - In Florenz wird mit der regelmäßigen Messung und Aufzeichnung der täglichen Temperatur begonnen. In der Meteorologie wird die Lufttemperatur in einer Höhe von zwei Meter gemessen, wofür die klassischen, weiß gestrichenen Wetterhütten in freier Umgebung dienen.        W

 

 

 

Die Wirkungen von Luftdruck und Vakuum werden dem Regensburger Reichstag von Otto von Guericke durch die "Magdeburger Halbkugeln" demonstriert.

 

Der bis zum Ende des deutschen Reiches 1806 letztmalig tagende Reichstag verabschiedet in Regensburg am 17. Mai die erste deutsche Zivilprozessordnung.

 

1655

27. Februar - Am südlichsten Punkt Norwegens wird das erste Leuchtfeuer im Leuchtturm Lindesnes fyr angezündet. Das Licht von dreißig Kerzen hinter Bleiglasfenstern auf einem Holzturm soll Schiffen Orientierung bieten. Schon seit dem Mittelalter war das Lindesnes fyr eine der wichtigsten Landmarken zwischen Nordsee und Ostsee. An Norwegens Südspitze trifft die wichtige Küstenlinie auf die Hochsee. Die meisten Segelschiffe, die über den Skagerrak segeln wollten, suchten die Südspitze als Ziel und Ausgangspunkt aus, zumal die Küste viele Zufluchtsmöglichkeiten in Form natürlicher Häfen bietet. Der Zeitpunkt für den Start im Herbst 1655 war allerdings schlecht gewählt - die drei mit Materialien und Ausrüstung von Kristiansand ausgesendeten Schiffe benötigten mehr als sieben Wochen für die Fahrt nach Lindesnes. Auch das Schiff, welches Kohle aus England holen sollte, brauchte übermäßig viel Zeit; daher wurde das Feuer zunächst als 3-geschossiger Holzturm mit 30 Kerzen hinter Bleiglasfenstern erbaut. Dieses war natürlich eine sehr unkonventionelle Konstruktion; und so ließen auch die ersten Klagen nicht auf sich warten. Selbst als das Kohlefeuer endlich in Betrieb genommen werden konnte, sah sich der König genötigt, das Feuer bereits im Herbst des nächsten Jahres einzustellen.      W   Bild: Bjoertvedt

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Ludwig Wilhelm I., spätererer Markgraf von Baden und als "Türkenlouis" zur Berühmtheit geworden, wird in Paris am 18. April geboren.

 

1656

2. Mai - Unachtsamer Umgang mit Holzkohle im Hause eines Bäckers löst den Stadtbrand von Aachen aus, bei dem sieben Achtel der Stadt zerstört werden. Aachen wird später als Badekurort wieder aufgebaut. Der Brand brach in der Wohnung des Bäckers Peter Maw in der Jakobsstraße aus. Er hatte nicht komplett erloschene Holzkohle auf dem Speicher seines Hauses ausgeschüttet. Das Holz der Dachkonstruktion fing Feuer und der starke Südwind war dafür verantwortlich, dass die Funken auf die Nachbarhäuser übersprangen und diese entzündeten. Die typische Holzbauweise der damaligen Aachener Fachwerkhäuser unterstützte die Ausbreitung des Feuers. Zuerst fingen Häuser der Jakobstraße Feuer, das sich aber bald auf die Gebäude in der Königsstraße ausbreitete. Es dauerte nicht lange und sämtliche Häuser am Templergraben und an der Pontstraße brannten. Zuerst wurde der südliche Teil der Stadt durch die Flammen zerstört, ehe eine Änderung der Windrichtung auf Nord dazu führte, dass der Norden Aachens in Schutt und Asche gelegt wurde. Es verbreitete sich das Gerücht, dass Brandstiftung die Ursache für das außer Kontrolle geratene Feuer gewesen war. Bewaffnete Gruppen zogen auf der Suche nach den Brandstiftern durch die Stadt. Als sich schließlich die unbestätigte Meldung verbreitete, der in der Eilfschornsteinstraße stehende Pulverturm habe Feuer gefangen, flohen die Bürger an den Stadtrand und überließen ihre Häuser den Flammen. Erst am Folgetag erlosch das Feuer, da ihm die Nahrung ausging.       W   

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Das Grüßen durch Hutziehen kommt in Mode.

 

1658

Huygens entwickelt die Grundlagen der Wahrscheinlichkeitsrechnung.

 

München erhält sein erstes Theater.

 

Bei der Untersuchung von Fröschen werden die roten Blutkörperchen entdeckt .

 

1660

28. November - Zwölf Gelehrte, unter ihnen Christopher Wren, William Petty, Robert Boyle und John Wilkins, beschließen im Gresham College die Gründung einer wissenschaftlichen Gesellschaft, die spätere Royal Society in London. Sie dient als nationale Akademie der Wissenschaften des Vereinigten Königreiches für die Naturwissenschaften. Als „Royal Society“ – ohne weitere Zusätze – werden die Royal Society in London (gegründet 1660) und die eng verbundene Royal Society in Edinburgh (seit 1783) bezeichnet. Gemeinsam mit der 1785 begründeten Royal Irish Academy zu Dublin ist ihr Ziel die Förderung wissenschaftlicher Forschung. Alle drei Gesellschaften widmen sich fast ausschließlich der Mathematik und den Naturwissenschaften. Daneben gibt es verschiedene andere Royal Societies, die andere Wissenschaftszweige fördern, sowie gemeinnützig tätige Königliche Gesellschaften.       W   

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Das Klosett mit Wasserspülung verbreitet sich von Frankreichs aus zunächst nach England.

 

Otto von Guericke sagt einen Sturm durch Barometer-Beobachtung voraus.

 

Friedrich Staedtler gründet in Nürnberg die erste Bleistift-Manufaktur.

 

1661

10. März - Nach dem Tod seines Ersten Ministers, Kardinal Mazarin, übernahm der französische König Ludwig XIV. (1643-1715) selbst die Regierungsgeschäfte. Bis dahin hatte der Kardinal die eigentliche Macht im Lande inne gehabt. Ab dem 10. März 1661 regierte der auch als "Sonnenkönig" bezeichnete Ludwig XIV. als absoluter Monarch und alleiniger Herrscher über Krieg und Frieden. Sein Anspruch auf die vollkommene Macht im Staate wird am besten durch das Zitat "L'État c'est moi (Der Staat bin ich)" charakterisiert. In seiner Herrschaftszeit führte Ludwig XIV. unter anderem Krieg gegen Spanien und Holland. Er starb am 1. September 1715 in Versailles.         W    

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16. Juli - Die Bank von Stockholm gab erstmalig im 1661 Geldscheine heraus, um eine Panik unter der Bevölkerung wegen der Abwertung des Münzgeldes zu verhindern. Die damals verwendeten Münzen waren wirklich einzigartig, da sie deutlich von dem abweichen, was wir heute als Klein- oder Münzgeld bezeichnen. Eine 10-Daler-Platte war 30 x 70 cm groß und wog nahezu 20 kg. Da die großen und schweren Kupferplattenmünzen gelinde gesagt extrem unhandlich waren, fand das Papiergeld seinen Weg nach Schweden: Bei diesen ersten Ausprägungen des Papiergeldes handelte es sich um Scheine für zinslose Einlagekonten der Tauschstellen, Kassenscheine bzw. Solawechsel. Zahlreiche Kunden hinterlegten nämlich ihre Kupferplatten-münzen in den Kellern der Stockholm Banco und erhielten im Gegenzug hierfür Papiergeld. In Deutschland wurden mehr als vierzig Jahre später in Köln die ersten Banknoten herausgegeben, kurz danach gefolgt von Paris. Während Europa das Papiergeld erst im Siebzehnten Jahrhundert entdeckte, war es in Asien als Zahlungsmittel schon seit langem bekannt. Die ältesten überlieferten Geldscheine stammen aus dem China des Vierzehnten Jahrhunderts.   W

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1662

Blaise Pascal gründet in Paris das Pferdedroschkenunternehmen Les carrosses à cinq sols und markiert damit den Beginn des Personennahverkehrs weltweit. Das Unternehmen hatte das Ziel, Wagen zu betreiben, die regelmäßig zu vorgegebenen Zeiten und auf immer demselben Weg die Stadtteile miteinander verbinden und bei denen jeder Passagier immer nur den festgelegten Fahrpreis von fünf Sols zu zahlen hat, auch wenn er der einzige Fahrgast sein sollte. Die originäre Idee hierzu stammte unzweifelhaft von Blaise Pascal. Seine Konzeption sah auch vor, ärmeren Personen einen niedrigeren Fahrpreis von zwei Sols anzubieten, was dann aber nicht umgesetzt wurde. Fünf mit Pferdeomnibussen bediente Linien verbanden ab dem 18. März 1662 mehrere Stadtteile von Paris miteinander. Auflagen des Parlement de Paris und Tarifanhebungen führten dazu, dass das Unternehmen gegen 1680 wieder zugrunde ging.          W    

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Baubeginn von Schloß Versailles.

 

Der Kapillarkreislauf des Blutes wird mikroskopisch entdeckt.

 

1663

In Nordamerika wird die Kolonie North Carolina gegründet.

 

Erstes Fadenkreuz im Okular eines astronomischen Fernrohrs. nach Oben

 

1666

Die erste Bluttransfusion im Tierversuch gelingt.

 

Boyle erkennt das hydrostatische Paradoxon, wonach der Druck einer Flüssigkeitssäule nur von der Höhe und nicht von der Form abhängig ist.

 

1667

Jean-Baptiste Denis führt in Paris die erste aufgezeichnete erfolgreiche Blutübertragung von Tierblut (einem Lamm) zum Menschen (einem 15-jährigen Jungen) durch. Der Junge überlebte die Transfusion. Nachdem bei drei weiteren Transfusionen auch zwei Todesfälle auftraten, wurde am 17. April 1668 gerichtlich festgelegt, dass Transfusionen erst nach Genehmigung durch die medizinische Fakultät der Universität Paris durchgeführt werden durften. Daraufhin wurde das Verfahren zunächst nicht mehr praktiziert.

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9. März - In Paris begründet König Ludwig XIV die weltweit erste von Richtern unabhängige Polizeitruppe. Das Edikt von 1667 macht den vom König ernannten Polizeikommandanten für die Sicherheit in Paris verantwortlich. Seine Polizeitruppe kann von der Justizgewalt unabhängig vorgehen. Der "Sonnenkönig", dessen Regierungszeit den Höhepunkt des Absolutismus markiert, legte großen Wert auf die repräsentative Funktion seiner Polizei im Innern und seiner militärischen Macht nach außen.

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1668

Die seit 1348 in Europa wütende Pest wird in einem ärztlichen Gutachten für Köln als beendet erklärt.

 

1669

8. März - Der Vulkan Ätna bricht aus. Die Eruption wird bis zum 11. Juli anhalten und als historisch größte angesehen. Die Stadt Catania wird teilweise, einige Dörfer werden vollständig von Lavamassen zerstört.  Ein schweres Erdbeben im Jahr 1693 zerstörte Catania fast vollständig. In den folgenden Jahrzehnten wurde es im barocken Baustil, der noch heute das Stadtbild prägt, wieder aufgebaut. Da viele Gebäude aus Lavagestein bestehen, bezeichnet man die Stadt auch als die Schwarze Tochter des Ätna. Große wirtschaftliche Bedeutung erreichte Catania erst wieder im 19. Jahrhundert, als es Provinzhauptstadt wurde.          W    

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In Nordamerika werden die Niagarafälle entdeckt.

 

1670

Uhren erhalten erstmals einen Minutenzeiger.

 

Willis entdeckt Diabetes durch Nachweis der Harnsüße.

 

1671

9. Mai - In London wird der irische Abenteurer Thomas Blood, volkstümlich bekannt als "Captain Blood", bei dem Versuch verhaftet, die Kronjuwelen aus dem Tower zu stehlen. Als Priester verkleidet, gelingt es Blood, den Wächter zur Übergabe seiner Waffen zu überreden, jedoch werden Blood und seine drei Komplizen durch den Sohn des Wächters überrascht, der einen Alarm auslöst. König Charles II. ist von der Kühnheit des Iren so beeindruckt, dass er ihm seine Besitzungen zurückgibt und einen Sitz im Oberhaus verleiht. "Captain Blood" wird zu einem Volkshelden und muß nach seinem Tod exhumiert werden, um die Öffentlichkeit von seinem Tod zu überzeugen.         W    

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Das Pariser Café Procopio bietet ein umfassendes Sortiment von Speiseeis an.

 

Paris erhält eine Sternwarte, und Newton erfindet das Spiegelfernrohr.

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1673

17. Februar - Während der Aufführung seines Stückes Der eingebildete Kranke (Le Malade imaginaire) erleidet der französische Dramatiker und Schauspieler Molière einen Schwächeanfall und verstirbt wenig später. Die Prosakomödie handelt über ein altes Thema, das Molière auch selbst schon bearbeitet hatte: die naive Medizingläubigkeit reicher Kranker und vor allem die Unfähigkeit der keine Selbstzweifel kennenden Ärzte – eine Unfähigkeit, die Molière, der selbst häufig krank war, nur zu gut kannte. Bei der vierten Aufführung am 17. Februar 1673 erlitt er einen Schwächeanfall und starb wenig später in seiner nahe gelegenen Wohnung. Nur mühsam gelang es seiner Frau Armande, den Widerstand des Gemeindepfarrers zu brechen und über den König beim Erzbischof von Paris zu erreichen, dass eine halbwegs ehrbare Bestattung auf einem kirchlichen Friedhof genehmigt wurde.        W    

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22. März - In England wurde eine "Testakte" verabschiedet, deren Ziel es war, Katholiken von öffentlichen Ämtern fern zu halten. Das Gesetz schrieb für jeden staatlichen Beamten – zusätzlich zum Suprematseid (der die oberste Kirchengewalt der Krone betraf) – zwingend noch einen weiteren Eid vor, der auch schriftlich unterzeichnet werden musste. Mit diesem Testeid erklärte der Proband, nicht an die Transsubstantiation zu glauben, also an die katholische Lehre der Umwandlung von Brot und Wein in den wahrhaftigen Leib und in das Blut Christi. Die Testakte schloss somit bekennende Katholiken und Dissenter nicht nur von allen Staatsämtern, sondern auch von einer Mitgliedschaft im Parlament aus. Mit dem Gesetz reagierte das Parlament auf die Konversion Jakobs, des Herzog von York zum Katholizismus. Es befürchtete, dass der Bruder und voraussichtliche Nachfolger des kinderlosen Königs die Rekatholisierung Englands in Angriff nehmen würde. Nach seiner Thronbesteigung im Jahr 1685 berief Jakob II. tatsächlich Katholiken in hohe Ämter. Dies trug entscheidend zum Widerstand gegen den neuen König bei, der 1688 in der Glorious Revolution gestürzt wurde. Erst die Parlamentsakte vom 13. April 1829 hob Testakte und Testeid auf und sorgte für die Emanzipation der Katholiken. Doch waren noch bis 1871 an Universitäten Englands ähnliche Bestimmungen in Kraft, und bis ins 20. Jahrhundert waren die Ämter des Lord Chancellor und des Lord Lieutenant of Ireland Katholiken verschlossen.         W

 

Feuerwehrschläuche kommen in Gebrauch.

1674

Die Gewichtszunahme von Metallen durch Oxidation und die durch Atmung verursachte Luftverschlechterung werden von Boyle beobachtet.

 

1675

Leuwenhook entdeckt mikroskopisch die Protozoen (Einzeller).

 

Römer berechnet aus der Verfinsterung der Jupitermonde die Lichtgeschwindigkeit auf 300.000 km/sec.

 

1676

30. November - Rat und Bürgerschaft der Stadt Hamburg gründeten mit der Hamburger Feuerkasse das erste Versicherungsunternehmen der Welt. Der Abschluss des ersten Hamburger „Feuer-Kontrakts“ erfolgte aus einer Interessengemeinschaft von Brauereibetrieben im Jahre 1591. Die angeschlossenen Brauereien zahlten in einen Topf ein, um die Brauereien wieder aufbauen zu können, die durch ein Feuer einen Schaden erlitten. Abgebrannten Brauereien konnte so eine weitere Existenz ermöglicht werden. Vorher war ein Brand eine Bankrott-Erklärung an den jeweiligen Betrieb. 1676 wurde dann die Hamburger Feuerkasse gegründet. Die in der Stadt bestehenden Feuerkontrakte wurden zusammengefasst durch die am 30. November des Jahres verabschiedete „Puncta der General Feur-Ordnungs-Cassa“. Der Versicherungsbereich befand sich innerhalb der Ringmauern der Stadt. Der Eintritt war freigestellt, der Austritt aber genehmigungspflichtig. Die Gebäude wurden nach ihrem tatsächlichen Wert (Verkehrswert) versichert. Die maximale Versicherungssumme betrug 15.000,- Mark mit „einem quart“ Selbstbeteiligung. Es wurden feste Beiträge (ordentliche Zulage) verlangt und eine unbegrenzte Nachschusspflicht (außerordentliche Zulage). Es galt eine Wiederaufbauklausel, nach der das Gebäude wieder errichtet werden musste. Das Geld durfte für nichts anderes benutzt werden.          W     Bild: Public Domain

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Das Kardangelenkwird von Robert Hooke erfunden.

 

In England wird die Sonntagsruhe gesetzlich geschützt.

 

1678

6. Mai - In Leipzig beschließen 30 Großkaufleute das Errichten einer Börse nachdem es zur Tradition geworden war, sich zum Abschluss großer Geschäfte in einem neutralen Raum zu treffen und diese zu besiegeln. Am 30. Mai wird bereits mit dem Bau der Alten Handelsbörse begonnen. Bereits 1679 wurde das im Rohbau fertiggestellte Gebäude erstmals in Benutzung genommen. Vollständig fertiggestellt wurde die Alte Handelsbörse jedoch erst im Jahre 1687. Der Zusatz „Alte“ Handelsbörse wurde erst ab 1886 notwendig, als am Tröndlinring die Neue Börse eingeweiht wurde.     W    Bild: Ad Meskens

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Aus Japan werden Chrysanthemen nach Holland eingeführt.

 

Olaf Römer baut das erste automatische Planetarium.

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1679

5. Februar - Frankreich schließt mit Schweden und dem Heiligen Römischen Reich den Frieden von Nimwegen, um mit diesen Vertragspartnern im Zusammenhang mit dem Französisch-Niederländischen Krieg entstandene Konflikte zu bereinigen. Unter anderem wachsen damit das Elsass und Lothringen Frankreich zu. Der Friede von Nimwegen umfasst mehrere Friedensverträge, die 1678/79 in Nijmegen (Nimwegen) geschlossen wurden und den Französisch-Niederländischen Krieg sowie damit verbundene Kriege beendeten. Die Verträge sind:

 

  • 10. August 1678, zwischen Frankreich und der Republik der Sieben Vereinigten Niederlande.
  • 17. September 1678, zwischen Frankreich und Spanien.
  • 5. Februar 1679, zwischen Frankreich sowie Schweden und dem Hl. Römischen Reich.
  • 19. März 1679, zwischen Schweden und Münster.
  • 2. Oktober 1679, zwischen Schweden und den Vereinigten Provinzen

Die Verträge sahen vor:

  • Dass die Niederlande für die Zusage ihrer Neutralität gegenüber Frankreich und Schweden französisch besetzte Gebiete zurückbekamen.
  • Grenzbegradigungen in Flandern.
  • Abtretung von Elsass, Lothringen, dem Herzogtum Bouillon, Freiburg sowie mancher anderer deutscher Gebiete zu beiden Rheinseiten an Frankreich, darunter auch Kehl. Der deutsche Volksmund sprach daraufhin bald vom „Frieden von Nimmweg“.
  • Abtretungen durch Spanien, neben Gebieten im Kernland auch der Freigrafschaft Burgund. Dadurch teilweise Revision des Ersten Aachener Friedens.
  • Abzug münsterscher Truppen, die im Schonischen Krieg für Dänemark kämpften.

Spanien und das Heilige Römische Reich sahen sich durch den Vertrag der Niederlande, der der erste war, geprellt und mussten mit ihren Friedensschlüssen nachziehen. Der Friedensvertrag dokumentiert den Machtzenit des Sonnenkönigs, wurde aber durch den Rijswijker Frieden teilweise revidiert. Durch den Frieden des Reiches mit Schweden wandte sich der Schonische Krieg zulasten Dänemarks und Brandenburg-Preußens.       W   

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Habeas Corpus Akte12. Juli - Vom Parlament verabschiedet, genehmigt der englische König Karl II. die Habeas-Corpus-Akte. In dem neuen Staatsgesetz werden dem Volk in einem bisher nicht bekannten Ausmass seine Grundgesetze zugesichert. Um die Freiheit des einzelnen Bürgers zu sichern, darf man per Gesetz nicht mehr grundlos verhaftet werden oder ohne gerichtliche Untersuchung im Gefängnis festgehalten werden. Die Habeas-Corpus-Akte wurde später eine Grundlage für die amerikanische Verfassung. Zusammen mit der Magna Charta von 1215 ist die Habeas-Corpus-Akte neben weiteren einzelnen Gesetzen und dem ungeschriebenen Recht auch Grundlage für die Verfassungsordnung Großbritanniens.      W   

 

In Berlin wird der Botanische Garten angelegt.

 

In Hamburg entsteht das erste deutsche Kaffeehaus.

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1680

5. August - Von Frankreichs König Ludwig XIV. stammt der Auftrag zum Bau der Festung Saarlouis, deren Grundsteinlegung durch Thomas de Choisy und Pater Coelestin aus St. Dié erfolgt. Der Baumeister Sébastien Le Prestre de Vauban entwarf die Festungsstadt symmetrisch in Sternform mit sechs Bastionen, die zur Aufstellung von Kanonen dienen. Die Pläne hierzu stammten von Thomas de Choisy. Ein wichtiges Element der Verteidigungsanlagen ist die pont-écluse (Schleusenbrücke). Durch sie konnte im Verteidigungsfall nach dem Prinzip einer Inundationsfestung (Überschwemmungsfestung) die durch die Stadt fließende Saar mittels eingelegter Balken aufgestaut werden, um so das Umland zu überfluten. Dadurch sollte es einem Belagerer erschwert werden, Kanonen an die Stadt heranzubringen und Erdwerke und Laufgräben anzulegen. Im Zusammenhang mit der Errichtung der Stadt entstanden im Umland einige neue Siedlungen, beispielsweise Beaumarais, Picard, Bourg-Dauphin (heute Neuforweiler) und Felsberg (Steinbrüche). Auch die Geschichte der Dillinger Hütte ist geprägt von der Entwicklung der Festung, insbesondere von dem Bedarf an Eisenwaren während des Aufbaus. 1683 verlieh Ludwig XIV. Saarlouis bei einem Besuch das Stadtwappen mit der aufgehenden Sonne und den drei bourbonischen Lilien. Der Wappenspruch lautet Dissipat Atque Fovet: Sie (die Sonne) zerstreut (die Wolken) und erwärmt (die Erde).      W   

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1681

In England werden Schecks ("Notes") eingeführt.

Papin erfindet den Überdruck-Kochtopf.

J.Moore beweist, dass die Erde mit mehr Wasser als mit Land bedeckt ist.

 

1682

6. Mai - Ludwig XIV. von Frankreich verlegt seinen Hof von Paris ins Schloss von Versailles. Versailles wird damit offizieller Regierungssitz Frankreichs.Der Entschluss, den Hof aus dem Louvre und dem Tuilerienpalast hierher zu verlegen, sollte Frankreichs Geschichte für viele Jahre prägen. Hier vollendete Ludwig XIV. den Regierungsstil, den man später als Absolutismus bezeichnete. Der König wollte weitere Aufstände wie die Fronde verhindern, er schnitt die Aristokratie von ihrer alten Aufgabe der Provinzverwaltung ab und setzte Beamte dafür ein, die Mitglieder des Adels wurden dagegen an den Hof geholt. Eine mögliche Opposition aus der Ferne gegen ihn, wie sie zum Beispiel seinem Vater widerfuhr, wurde somit erschwert. Die Angehörigen des Adels wurden politisch entmachtet und im Gegenzug mit kostbaren Geschenken und prunkvollen Festen entschädigt. Der einst mächtige Hochadel Frankreichs verließ bereitwillig seine Schlösser in den Provinzen, nur wenige konnten es sich leisten, dauerhaft eigene Hofgesellschaften zu unterhalten. Um auf der Höhe der Zeit zu sein und den neuesten Moden des Hofes folgen zu können, verschuldeten sich die Aristokraten oder erhielten willkürliche Renten vom König. Eine Wohnung in Versailles zugewiesen zu bekommen, war ein bedeutendes Privileg, das zudem die Illusion vermittelte, im Zentrum der Macht an der Regierung beteiligt zu sein.         W    

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27. Oktober - Die Stadt Philadelphia in Pennsylvania wird gegründet. Philadelphia ist eine der ältesten Städte der USA. Sie war vom Stadtgründer William Penn 1681 als Hauptstadt der Quäker-Kolonie Pennsylvania geplant. Penn gab der neuen Stadt einen biblischen Namen: In der Offenbarung des Johannes  3,7–13 ist Philadelphia die einzige der sieben Gemeinden, die dem Lamm Gottes (d.h. Jesus Christus) auch in der Zeit der Verfolgung uneingeschränkt treu bleibt. Philadelphia wird umgangssprachlich Philly oder City of Brotherly Love genannt, was von einer Übersetzung des griechischen Namens Philadelphia herrührt, (philia = Liebe und adelphos = Bruder also Bruderliebe). 1683 kamen 13 deutsche Quäker- und Mennonitenfamilien aus Krefeld mit dem Schiff „Concord“ nach Philadelphia und ließen sich in dem von Franz Daniel Pastorius neu gegründeten Vorort namens Germantown nieder. In Philadelphia wurde am 4. Juli 1776 die Unabhängigkeitserklärung beschlossen und verkündet, wie auch die Verfassung am 17. Juli 1787. Bis ins frühe 19. Jahrhundert war Philadelphia auch die größte Stadt der USA.        W    

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1683

Leewenhook entdeckt mikroskopisch Bakterien im menschlichen Speichel.

 

Newton erkennt die Gravitationsgesetze.

 

Kara Mustapha14. Juli - Ein türkisches Heer unter der Führung von Großwesir Kara Mustapha stösst bis Wien vor. 200.000 Mann belagern die Stadt, die von 16.000 Söldnern verteidigt wird. Die Türken treiben unterirdische Tunnel zu den Stadtmauern, die sie mit Pulver füllen. Es gelingt ihnen, große Breschen in die Mauern zu sprengen. Sie sind dabei, die Stadt zu erobern, als ein deutsches Ersatzheer unter der Führung des Prinzen Eugen von Savoyen und des Polenkönigs Sobiesky die Türken in die Flucht schlagen kann. Kara Mustapha zieht mit seiner Armee nach Belgrad, zurück bleibt das Zeltlager der Türken mit der Kriegskasse und vielen Säcken Kaffee. Kurz darauf eröffnen die ersten Wiener Kaffeehäuser.        W 

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6. Oktober - Gründung der ersten deutschen Siedlung in Nordamerika - Germantown, Philadelphia. Der Gouverneur von Pennsylvania, William Penn, versprach allen deutschen Siedlern genug Ackerland und vollkommene Meinungs- und Religionsfreiheit. Penn war durch eine Erbschaft in den Besitz des Landes in Nordamerika gekommen, welches er fortan „Pennsylvania“ nannte. Dieses Land hatte jedoch nicht besonders viele Einwohner, die durch den Erwerb von Land auch Penns Vermögen mehren und für Wohlstand im neuen Land sorgen sollten. Also mussten Siedler her, welche idealerweise ebenfalls wie Penn auch Quäker sein sollten. Der deutsche Anwalt Franz Daniel Pastorius, er war ein Freund Penns, wurde beauftragt, Land in Pennsylvanien für deutsche Quäker zu erwerben, die willens waren, nach Amerika auszuwandern. Dies mag auch der Grund dafür gewesen sein, dass die meisten der sogenannten „Original 13“ aus Krefeld, die ja eigentlich hauptsächlich Mennoniten waren, zu den Quäkern übertraten. Pastorius organisierte die Übersiedlung mit dem Schiff „Concord“ und kam selbst bereits im August 1683 mit dem Schiff „America“ nach Philadelphia. Auf dem erworbenen Land gründete Pastorius die Stadt Germantown, die erste deutsche Siedlung in der Neuen Welt. Am 6. Oktober 1683 empfing er die Siedler im Hafen von Philadelphia. Bis 1790 wuchs Germantown auf über 3000 Einwohner an, vornehmlich Amische, Quäker und mennonitische Glaubensflüchtlinge aus der Pfalz, dem Rheinland und dem Württembergischen.        W 

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1685

17. Januar - Johannes Diodato erhält als erster ein kaiserliches Privileg für den öffentlichen Ausschank von Kaffee und eröffnet in der Folge das erste Wiener Kaffeehaus. Nachdem Kaiser Leopold I. ab 1669 in Wien die Juden ausgewiesen hatte, brach die Silberversorgung für die kaiserliche Münze zusammen. Da ansässige Handelsleute die Lieferung nicht übernehmen konnten, wurde Diodatos Handelsgesellschaft engagiert. Von März bis Oktober 1671 war er dazu in der Türkei, konnte jedoch auch nicht für einen regelmäßigen Betrieb der Münze sorgen. Am 17. Januar 1685 erhielt er zum Dank für seine Kurierdienste von den Stadtoberen das Privileg, 20 Jahre lang als einziger Händler der Stadt "Thürkischen Gethränks Chava", verkaufen zu dürfen, und eröffnete in seinem Wohnhaus am Haarmarkt, heute Rotenturmstraße 14, das erste Wiener Kaffeehaus. Ein nur mit einfachen Holzbänken und kleinen Tischen ausgestattetes Zimmer wird zur besonderen Attraktion.      W 

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Der gelähmte Uhrmacher Stephan Fafler baut sich, um am Gottesdienst teilnehmen zu können, einen Rollstuhl mit Handkurbelantrieb. nach Oben

1687

An der Leipziger Universität hört man die erste Vorlesung in deutscher (statt lateinischer) Sprache über den Nachahmenswert französischen Lebens-Stils.

In Jena baut der Mathematiker Weigel einen mit Gegengewichten arbeitenden Fahrstuhl.

Isaac Newton veröffentlicht sein Grundlagenwerk zur theoretischen Mechanik.

1688

In London werden Straßen erstmals mit Öllampen beleuchtet.

Die Gußtechnik für Spiegelglas wird nach jahrhundertelangen Versuchen endlich beherrscht.

1689

31. Mai - französische Truppen plündern die Königsgräber im Speyerer Dom und stecken den im Dom in Brand. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg brachten die Speyerer Bürger 1689 ihre Möbel und ihren Hausrat in den Dom, in der Hoffnung, ihre Habe sei dort vor den erwarteten französischen Truppen sicher. Mehrere Meter hoch stapelte sich der Hausrat im Dom. Die Hoffnung der Bürger erwies sich als trügerisch. Durch die gewaltige Hitze wurde das Gewölbe im Westteil brüchig und stürzte ein. Der Ostteil hingegen hielt den Flammen stand. Er wurde durch eine Mauer abgeschlossen und wurde für Gottesdienste weiter benutzt. 1755 mussten der obere Bereich des stehen gebliebenen Westbaues mit den beiden Türmen wegen Einsturzgefahr abgetragen werden. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts war genügend Geld vorhanden, den Westteil des Doms wieder aufzubauen. 1772-1778 wurde die klaffende Lücke im westlichen Teil des Langhauses in der ursprünglichen Form geschlossen. Das fast völlig abgetragene Westwerk wurde unter Einbeziehung der romanischen Vorhalle durch eine zeitgemäße barocke Fassade ersetzt. Sie hatte jedoch nur gut 100 Jahre bestand. Heute noch ist der Bruch vor allem an der Verwendung anderer Mauersteine zu erkennen, das Gesamtbild jedoch einheitlich.      
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     Bild: Image by Alfred Hutter

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Peter I. der Große12. September - Zar Peter I., genannt "der Große", übernahm im Alter von 17 Jahren die Alleinherrschaft im Moskauer Kreml. Die voran gegangene Herrscherin - seine Halbschwester Sophie - war zuvor verbannt worden. Peter I. war vom technischen Entwicklungsstand Westeuropas beeindruckt. Er unternahm zahlreiche Reisen nach Westeuropa und leitete in Russland Reformen ein. Er schaffte zum Beispiel die altrussische Zeitrechnung ab, verbot die traditionelle Kleider- und Barttracht, strukturierte die Verwaltung um und rief zur Steigerung der Produktion auf.       W 

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Der Regensburger Reichstag beschließt den Reichskrieg gegen Frankreich. Anlass war der französische Einmarsch im Elsass und in der Pfalz, mit dem der französische "Sonnenkönig" Ludwig XIV. die Erbansprüche seiner Schwägerin Elisabeth Charlotte auf das Kurfürstentum der Pfalz durchsetzen wollte. Unter Ludwig XIV. wurde zum ersten Mal der Rhein als "natürliche Grenze Frankreichs" propagiert. Im folgenden Krieg legten französischen Truppen beiderseits des Rheins von der Schweiz bis zur Nordsee einen breiten "Wüstungsgürtel" an, um feindlichen Heeren die Versorgung unmöglich zu machen. Alle großen Städte wurden niedergebrannt, hunderte von Burgen und Festungen gesprengt, darunter auch das Heidelberger Schloß.

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1690

Johann Christoph Denner erfindet die Klarinette. Denner war der erste Instrumentenbauer, der die Holzblasinstrumente neueren Typs, wie sie in Frankreich nach 1650 entwickelt wurden, im deutschsprachigen Raum erfolgreich herstellte, insbesondere die aus der Schalmei (Pommer) abgeleitete Oboe, aber auch die Blockflöte. Nach Angaben von Johann Gabriel Doppelmayr (1677–1750) hat er um 1700, nach anderen Angaben am 15. Januar 1690, die Klarinette erfunden, indem er das Chalumeau so erweiterte, dass es, was zuvor nicht möglich war, überblasen werden konnte und so einen der zeitgenössischen Musik angemessenen Tonumfang erhielt. Die durch das Überblasen entstehenden Töne erhielten wegen ihres Klanges, der an den der Barocktrompete erinnerte, die Bezeichnung "Clarinregister" (die Spielweise der Barocktrompete war das "Clarin-Spiel", also die Entwicklung der Tonleiter ausschließlich aus Naturtönen). Daraus entstand die Bezeichnung "Clarinette" für das Instrument. Die Klarinette setzte sich zwar erst um 1740 in der praktischen Musik durch, doch wurde sie bald an allen Orchestern eines der wichtigsten Instrumente.         W    

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In Paris wird das erste Adressbuch aufgelegt.

1692

Die Zeitschrift "Sammlung für den Fortschritt von Landwirtschaft und Handel" begann eine wöchentliche Wettertabelle zu veröffentlichen. Sie enthielt Wetterdaten wie Windstärke und Luftdruck des gleichen Zeitraums vor einem Jahr. Anhand dieser Angaben sollten sich die Leser ein Bild über das zu erwartende Wetter machen.         W 

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1693

27. Februar - Unter dem Titel "The Ladies' Mercury" erscheint die erste Frauenzeitschrift der Welt in London. Wenige Wochen später erleidet die vom Buchhändler John Dunton initiierte Zeitschrift ihr Aus. Das von dem Buchhändler John Dunton herausgegebene Blatt enthielt bereits eine Kummerspalte, eine heute noch vielfach in vergleichbaren Publikationen gepflegte Einrichtung. Die Zeitschrift stellte ihr Erscheinen noch im selben Jahr ein. 1725 erschien in Leipzig eine der ersten deutschen Frauenzeitschriften, die von Johann Christoph Gottsched (1700–1766) und seiner Ehefrau Louise Adelgunde (1713–1762) gegründete Zeitschrift „Die vernünftigen Tadlerinnen” (in der Tradition der englischen Moralischen Wochenschriften). Der Begriff „Zeitschrift” wird jedoch erst 1751 gesichert verwendet; vorher sprach man von einem Journal, Magazin oder einer Monatsschrift.       W    Bild: Public Domain

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Erste Klassifizierung der Tiere auf anatomischer Grundlage durch Ray, der Wale folgerichtig zu den Säugetieren zählt.

 

 

1695

19. Juli - Ein 30jähriger reicher Mann sucht eine junge Dame, die mindestens 3000 Pfund in die zukünftige Ehe einbringt - mit diesem Inhalt erscheint in John Houghtons "Sammlung für den Fortschritt in Landwirtschaft und Handel" in London die erste Heiratsannonce der Welt. Die Offenheit der ersten Heiratsannonce wurde nicht belohnt, der Herausgeber der Zeitung musste allenthalben erklären, dass es sich nicht um einen Scherz handele. Übrigens hatte dieses Blatt auch als erste Zeitung überhaupt einen Wetterbericht veröffentlicht.         W   

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1698

5. September - Nach seiner Rückkehr aus Westeuropa verbietet der russische Zar Peter der Große das Tragen von Bärten als unzeitgemäß und schneidet auch selbst anderen solche Manneszierden ab. An der Tafel des Zaren war nunmehr stets ein des Barbierens kundiger Bediensteter eingesetzt, der jedem erscheinenden Bartträger noch während der Dauer des Mahls die Haare stutzte. Weil der Erlass im Lande besonders bei den Altgläubigen nicht den gewünschten Erfolg erzielt, wird vom Zaren im Jahr 1698 eine Bartsteuer eingeführt. Bartträger entrichteten eine Zahlung für das Behalten ihres Gesichtsschmuckes. Ab 1705 erhielten sie im Gegenzug dafür ein rundes Kupferstück, welches bestätigte, dass die Steuer bezahlt war. Die einkommensstarken Kaufleute erhielten für 100 Rubel die Bartsteuermarke, Beschäftigte bei Hofe und Beamte zahlten 60 Rubel, andere Städter 30 Rubel dafür. Ab 1715 wurden dann generell 50 Rubel verlangt.         W    

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1699

Im preußischen Heer werden Gleichschritt und eiserne Ladestöcke für die Gewehre eingeführt.

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1700

1. März - In den protestantischen Teilen des Heiligen Römischen Reiches und in Dänemark wird der Gregorianische Kalender eingeführt. Der vorige Tag war der 18. Februar.

Zar Peter der Große ersetzt die bis dahin in Russland geltende byzantinische Jahreszählung ab Erschaffung der Welt durch den julianischen Kalender mit Jahreszählung ab der Geburt Christi.

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