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5. September         

1638

Ludwig XIV. † 1. September 1715 - König von Frankreich. Der Sohn von Ludwig XIII. und Anna von Österreich wurde im Alter von vier Jahren zum König gekrönt. Bis zu seiner Volljährigkeit stand er unter der Regentschaft seiner Mutter und des Kardinals Mazarin. Nach dessen Tod wurde der "Sonnenkönig" alleiniger Herrscher und entwickelte nach dem Leitsatz "L'État c'est moi" (Der Staat bin ich!) den Absolutismus zu höchster Vollendung. Ludwig XIV. ließ das prachtvolle Schloss zu Versailles bauen und förderte durch die Errichtung namhafter Akademien die Kunst und die Wissenschaft. Außenpolitisch versuchte der König, in drei Kriegen die Hegemonie Frankreichs in Europa zu festigen. Erst im Spanischen Erbfolgekrieg (1701-1714) wurde diese Vormachtstellung erschüttert. Zur Sicherung der Grenzen begann Ludwig mit dem Ausbau des französischen Festungsgürtels. Der Festungsbaumeister Sébastien le Prestre de Vauban umgab das Königreich mit über 160 neugeschaffenen oder umgebauten Befestigungsanlagen, welche Frankreichs Territorien abriegeln sollten. Dazu gehörten Stadtgründungen wie Saarlouis und Neuf-Brisach, letzteres stellt noch heute ein besonders anschauliches Beispiel für diese Festungsstädte dar. Mit 72 Jahren auf dem Thron war er einer der am längsten herrschenden Monarchen in der Geschichte Europas. Am Ende der Regierungszeit Ludwigs XIV. stand das Land vor dem finanziellen Ruin.         W    

 

1774

Caspar David Friedrich † 7. Mai 1840 - gilt als bedeutendster Maler und Zeichner der deutschen Früh-Romantik, die er zusammen mit Philipp Otto Runge wie kaum ein anderer Künstler beeinflusste. Seine Werke haben häufig Natur- und Landschaftsdarstellungen zum Gegenstand, die Natur hat darin oft einen metaphysisch-transzendenten Charakter. Er malte akribisch genau, ergänzte und vertiefte seine Gemälde immer wieder. Dies führte manchmal dazu, dass er zur Fertigstellung eines Bildes mehrere Jahre brauchte. Typisch für dieromantische Bewegung malte Friedrich Menschen immer als Silhouetten. Nur selten malte er ihre Gesichter. Friedrich konnte nicht nur in Zeiten seines Erfolges fröhlich und ausgelassen sein, was zum Beispiel im Bild Frau in der Morgensonne von 1818 oder im Gemälde Kreidefelsen auf Rügen aus dem gleichen Jahr erkennbar ist. Friedrich gehörte der Generation der ersten freien Künstler an, die nicht als Auftragsmaler, Professoren einer fürstlichen Akademie oder protegierte Freunde eines reichen Gönners tätig waren, sondern sich auf dem freien Markt von Galerien bewegten und durch den Verkauf ihrer Werke ein wirtschaftliches Auskommen fanden.             W    

 

1847

Jesse Woodson James † 3. April 1882 -amerikanischer Bandit und das bekannteste Mitglied der James-Younger-Bande. Nach seinem Tod wurde Jesse James eine legendäre Figur des Wilden Westens. Einige von Jesses früheren Guerillakameraden, wie Archie Clement, kehrten nicht ins friedliche Privatleben zurück. Im Jahre 1866 überfiel diese Gruppe die Clay County Savings Association in Liberty und beging damit den ersten Banküberfall nach dem Bürgerkrieg. Ob Jesse James an diesem ersten Überfall schon teilnahm, ist nicht gesichert, möglicherweise erholte er sich noch von seiner Schussverletzung. In den nächsten Jahren führte die Bande weitere Überfälle durch, obwohl ihre Mitgliederzahl durch staatliche Verfolgung und Lynchjustiz immer geringer wurde. Im Jahre 1873 verlegten sie sich auf Zugüberfälle und brachten am 21. Juli den Rock-Island-Zug in Adair, Iowa zum Entgleisen. Die späteren Zugüberfälle waren weniger spektakulär. Jesse James begnügte sich damit, den Safe im Gepäckwagen auszurauben, und ließ die Passagiere unbehelligt. Dies führte dazu, dass die Presse ihm ein Robin-Hood-Image andichtete.         W    

 

1905

Willy Schneider † 12. Januar 1989 - deutscher Volks- und Schlagersänger mit der Stimmlage Bass-Bariton. Er war regelmäßiger Gast in der Radiosendung Der frohe Samstagnachmittag aus Köln, der von Ende 1934 bis Ende 1939 fast ununterbrochen ausgestrahlt wurde. Hierdurch wurde er so bekannt, dass er 1935 seine erste Schallplatte mit dem Titel Schwalbenlied (Mutterl unterm Dach ist ein Nesterl gebaut später auch von dem Kinderstar Heintje gesungen) veröffentlichte, die mit 300.000 verkauften Tonträgern zu einem großen kommerziellen Erfolg wurde. Weiter bekannte titel sind Auf der Heide blüh'n die letzten Rosen, Einmal am Rhein, Wenn das Wasser im Rhein gold'ner Wein wär, und Oh, Mosella. Seine erfolgreichsten Schallplatten erschienen 1952 und 1953, nämlich Schütt die Sorgen in ein Gläschen Wein und Man müsste nochmal 20 sein. 1960 erhielt er als erster Sänger Deutschlands für 6 Millionen verkaufter „Lieder vom Rhein“ eine Goldene Schallplatte. Erst im Alter von 82 Jahren nahm er seinen letzten Titel Geschenkte Jahre (1988) auf, eine Hommage an seine Ehefrau.         W    

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1935

Dieter Jürgen „Didi“ Hallervorden - deutscher Komiker, Kabarettist, Schauspieler, Sänger, Synchronsprecher, Moderator und Theaterleiter. Neben dem Studium in Theaterwissenschaften arbeitete er unter anderem als Fremdenführer, Bauhilfsarbeiter, Bierfahrer und Gärtner. Nachdem Bewerbungen an der Max-Reinhardt-Schauspielschule sowie beim Berliner Kabarett Die Stachelschweine erfolglos waren, gründete er in West-Berlin 1960 die Kabarettbühne Die Wühlmäuse, der er bis heute als Direktor vorsteht. Sein Studium gab er auf und nahm stattdessen Schauspielunterricht an der Privatschule von Marlise Ludwig. Schon bald nach Gründung der Wühlmäuse folgten Fernseh- und Filmauftritte, unter anderem im Fernsehfilm Das Millionenspiel, in dem er den Gangsterboss Köhler spielte. Der Durchbruch folgte 1975 mit der Slapstick-Reihe Nonstop Nonsens des Süddeutschen Rundfunks. Zu den bekanntesten Nonstop Nonsens-Sketchen zählen der Zumsel, Palim-Palim und Die Kuh Elsa. Zudem gab es einen Vorabfilm zu der Serie mit dem Titel Herr S. kommt nicht zum Zuge. Dieter Hallervorden veröffentlichte eine Reihe von Musiktiteln: Ich bin der schönste Mann in unserer Mietskaserne (1976), Du, die Wanne ist voll im Duett mit Helga Feddersen (Parodie auf You're the One That I Want), Super-Dudler (Parodie auf Super Trouper von ABBA), Punker Maria (Parodie auf Santa Maria von Oliver Onions), Tierischer Tango und Der Würger vom Finanzamt. Ab 1980 widmete sich Hallervorden als Drehbuchautor und Schauspieler hauptsächlich dem Kino und entwickelte dort die tollpatschige Figur Didi weiter, die durch Nonstop Nonsens zu seinem Markenzeichen geworden war.         W    

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1940

Raquel Welch eigentlich Jo Raquel Tejada, - amerikanische Schauspielerin. Bereits in der Schule gewann die Tochter eines bolivianischen Einwanderers Preise für Theaterrollen. 1964 bekam sie eine erste kleine Rolle in König der heißen Rhythmen mit Elvis Presley. Bald darauf erlangte sie weltweite Popularität durch den Streifen Eine Million Jahre vor unserer Zeit, in dem sie in einem knappen Fell-Bikini agierte. Raquel Welch war in den 1960er und 1970er Jahren eines der großen Sexsymbole des europäischen und amerikanischen Films. 1966 war sie laut "Life Magazine" die "meistfotografierte Frau des Jahres" und kassierte Millionengagen für ihre Rollen in zumeist anspruchslosen Filmen. Das Image des Sexstars konnte sie trotz ihrer Bemühungen um ernste Rollen nicht ablegen. In den 1980er Jahren produzierte sie Fitness-Videos und geriet durch Ehekrisen in die Schlagzeilen. 1993 trat sie mit Erfolg in der Parodie "Die nackte Kanone 33 1/3" auf.         W    

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1946

Freddie Mercury eigentlich Farrokh Bulsara, † 24. November 1991 - einer der bedeutendsten Rocksänger der 1970er und 1980er Jahre. Berühmt wurde er als Leadsänger und Komponist der Band Queen. Mercury komponierte Welthits wie z. B. Bohemian Rhapsody (1975), We Are the Champions (1977) und I was Born to Love you (1985). Im Jahr 1991 verdichteten sich die Gerüchte, dass Freddie Mercury schwer erkrankt sei und an AIDS leide, worüber Boulevard-Blätter der ganzen Welt berichteten. Obwohl Mercury bereits im Frühjahr 1987 positiv auf HIV getestet worden war, leugnete er diese Gerüchte völlig. Am 23. November 1991 unterrichtete Mercury in einer vorbereiteten schriftlichen Aussage die Öffentlichkeit, dass er an AIDS erkrankt sei. Er starb tags darauf, am 24. November, um 19 Uhr in seinem Haus im Londoner Stadtteil Kensington im Alter von 45 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung.         W   

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1698

Nach seiner Rückkehr aus Westeuropa verbietet der russische Zar Peter der Große das Tragen von Bärten als unzeitgemäß und schneidet auch selbst anderen solche Manneszierden ab. An der Tafel des Zaren war nunmehr stets ein des Barbierens kundiger Bediensteter eingesetzt, der jedem erscheinenden Bartträger noch während der Dauer des Mahls die Haare stutzte. Weil der Erlass im Lande besonders bei den Altgläubigen nicht den gewünschten Erfolg erzielt, wird vom Zaren im Jahr 1698 eine Bartsteuer eingeführt. Bartträger entrichteten eine Zahlung für das Behalten ihres Gesichtsschmuckes. Ab 1705 erhielten sie im Gegenzug dafür ein rundes Kupferstück, welches bestätigte, dass die Steuer bezahlt war. Die einkommensstarken Kaufleute erhielten für 100 Rubel die Bartsteuermarke, Beschäftigte bei Hofe und Beamte zahlten 60 Rubel, andere Städter 30 Rubel dafür. Ab 1715 wurden dann generell 50 Rubel verlangt.         W    

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1866

Am jüdischen Neujahrsfest wurde in Berlin nach fast siebenjähriger Bauzeit die Neue Synagoge in der Oranienburger Straße eröffnet. Die bestehenden Berliner Synagogen boten seit Mitte des 19. Jahrhunderts nicht mehr ausreichend Platz für die 25.000 Mitglieder der Jüdischen Gemeinde. Der prachtvoll ausgestattete Neubau, von dem Architekten Eduard Knoblauch im orientalischen Baustil konzipiert, war mit 3200 Sitzplätzen das größte jüdische Gotteshaus Deutschlands. Die Hauptkuppel mit dem goldenen "Magen David" symbolisierte das jüdische Selbstbewusstsein. Während der Pogromnacht vom 9. November 1938 wurde auch die Neue Synagoge geschändet. Im März 1940 fand der letzte Gottesdienst statt. 1943 wurde die Neue Synagoge bei einem Luftangriff schwer beschädigt. Im Sommer 1958 – das teilzerstörte Bauwerk lag in Ost-Berlin – wurden beschädigte Gebäudeteile wegen der Einsturzgefahr und mit der Begründung ein Wiederaufbau sei nicht möglich, vollständig beseitigt. Nur die an der Straße gelegene Bausubstanz blieb – als Mahnmal gegen Krieg und Faschismus – erhalten.  Nachdem es zwischenzeitlich sogar Tendenzen gegeben hatte, das ganze Gebäude abzureißen und an seine Stelle einen Gedenkstein zu errichten, wurde erst 1988 In Zusammenhang mit Gedenkveranstaltungen zum fünfzigsten Jahrestag der Pogromnacht die Stiftung „Neue Synagoge Berlin-Centrum Judaicum“ mit dem Ziel gegründet, die Neue Synagoge wiederaufzubauen und ein Zentrum für die Pflege und Bewahrung jüdischer Kultur zu schaffen. Am 10. November 1988 fand eine symbolische Grundsteinlegung für den Wiederaufbau der Ruine statt.        W    

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1869

Der Grundstein für das Schloss Neuschwanstein wird gelegt.  In den Jahren 1869 bis 1873 wurde der Torbau fertiggestellt und vollständig eingerichtet, so dass Ludwig hier zeitweilig wohnen und die Bauarbeiten beobachten konnte. Die Großbaustelle war etwa zwei Jahrzehnte lang der größte Arbeitgeber der Region. 1880 arbeiteten täglich rund 200 Handwerker auf der Baustelle, nicht berücksichtigt Lieferanten und andere indirekt am Bau beteiligte Personen. Zu Zeiten, als der König besonders enge Termine und dringende Änderungen forderte, sollen es sogar bis zu 300 Arbeiter pro Tag gewesen sein, die auch in der Nacht beim Schein von Öllampen ihren Dienst taten.  1874 übernahm Georg von Dollmann die Leitung der Baumaßnahmen von Eduard Riedl. Im Jahr 1880 war Richtfest für den Palas, der 1884 bezogen werden konnte, im selben Jahr ging die Bauleitung an Julius Hofmann über, der den in Ungnade gefallenen Dollmann ablöste. Neuschwanstein ist das berühmteste der Schlösser Ludwigs II. und eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Deutschlands. Es wird jährlich von weit mehr als 1,3 Millionen Touristen aufgesucht. Das oftmals als Märchenschloss bezeichnete Neuschwanstein kann besichtigt werden und ist nahezu ganzjährig für Besucher geöffnet. Die Architektur und Innenausstattung sind vom romantischen Eklektizismus des 19. Jahrhunderts geprägt, das Schloss gilt als ein Hauptwerk des Historismus.        
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     Bild: Thomas Wolf, www.foto-tw.de

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1882

In New York wird von der gewerkschaftlichen Central Labor Union eine politische Demonstration mit anschließendem Picknick organisiert, an dem mehrere Zehntausend Menschen teilnehmen. Damit entsteht in der Folgezeit der Labor Day in den USA, vergleichbar dem späteren Tag der Arbeit in anderen Ländern. Die Kontinuität im Kampf um den Achtstundentag, angefangen von der programmatischen Idee und Entwicklung durch den walisischen Unternehmer und Sozialreformer Robert Owen zwischen 1830 und 1834 bis hin zum Einsatz der Arbeiterbewegung über fünf Jahrzehnte hinweg, schaffte das Bewusstsein in der Arbeiterschaft und gab die Kraft dazu, den Arbeiterfeiertag zu einem festen Bestandteil in der Gesellschaft zu machen. Der Labor Day in den USA, der immer am ersten Montag im September gefeiert wird, ist seit 1894 ein gesetzlicher Feiertag.         W    

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1899

Christine Hardt aus Dresden lässt ein Frauenleibchen als Brustträger, einen Vorläufer des Büstenhalters, patentieren. Anfang des 19. Jahrhunderts waren einfache „Brustleibchen“ üblich. Da sich darunter die Brustwarzen abzeichneten, was damals als „unziemlich“ galt, kamen wattierte „Brustverbesserer“ auf, die einem BH schon sehr ähnlich sahen und auch später über dem Korsett getragen wurden. Der erste moderne Büstenhalter wurde von der Dresdnerin Christine Hardt am 5. September 1899 patentiert. Er bestand aus zusammengeknüpften Taschentüchern und Männerhosenträgern und war verstellbar.         W    

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1914

Im Ersten Weltkrieg beginnt die Schlacht an der Marne (1914), in deren Verlauf 550.000 Soldaten sterben. Die Erste Schlacht an der Marne fand vom 5. bis 12. September 1914 entlang der Marne östlich von Paris statt. Der am 2. August begonnene deutsche Vormarsch der fünf Armeen des rechten deutschen Flügels verlief bis zur Marneschlacht durchaus erfolgreich, wurde aber am 5.September durch eine überraschende französisch-englische Gegenoffensive unter Marschall Joseph Joffre und Sir John French gestoppt, ab 9. September sogar in einen taktischen Rückzug der Deutschen an die Aisne verwandelt. Die Schlacht markiert damit den ersten Wendepunkt des Ersten Weltkrieges und das Scheitern des Schlieffen-Plans. Der Plan der deutschen Heeresleitung unter Generaloberst Helmuth von Moltke, Frankreich mit seinen geballten Hauptkräften in kurzer Zeit besiegen zu können, war nach dieser Schlacht endgültig gescheitert. Die Alliierten gewannen durch ihren taktischen Sieg endgültig Zeit, weitere Verstärkungen aus ihren Kolonien an die Westfront heranzuholen und die anfängliche deutsche Überlegenheit an Truppenzahl auszugleichen. Zudem fand sich die deutsche Heeresleitung nach der Marneschlacht damit ab, an allen bisher angegriffenen Frontabschnitten in die Defensive geworfen worden zu sein. Chancen auf Durchbrüche gab es für beide kriegführende Parteien folgend nur mehr im nördlichen Abschnitt, im belgisch flandrischen Grenzgebiet – hier war bisher noch keine Entscheidung herbeigeführt worden.            W    

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1945

Simon Faure meldet den von ihm erfundenen Mehrzweckzug, ein Gerät zum Heben oder Ziehen von Lasten, in Frankreich zum Patent an. Der Mehrzweckzug, Greifzug oder Habegger, linksrheinisch auch Hubzug, ist ein Gerät zum Heben oder Ziehen von Lasten und wird oft von Hilfsorganisationen wie Feuerwehr oder THW eingesetzt. Für die Arbeit mit einem Mehrzweckzug wird ein spezielles Stahlseil durch eine Zugvorrichtung gezogen, welches an einem Ende konisch geformt ist und am anderen Ende einen Lasthaken oder Lastbolzen aufweist. Durch Vor- und Rückwärtsbewegungen mit einem Bedienhebel (einem Hebelrohr) transportieren zwei Klemmvorrichtungen das Seil durch das Gerät. Je stärker die zu ziehende oder zu hebende Last ist, desto fester ziehen sich die zwei Klemmvorrichtungen (sog. Klemmbackenpaare) zusammen, ein Zurückrutschen des Seils ist also nicht möglich. Zum Lösen der Zugspannung oder zum Ablassen von Lasten kann die Transportrichtung des Seils jederzeit umgekehrt werden: hierzu wird das Hebelrohr auf den zweiten Bedienhebel gesteckt. Dort bewirken die Vor- und Rückwärtsbewegungen, dass die Klemmbackenpaare das Zugseil in die entgegengesetzte Richtung transportieren. 1948 wird in Luxemburg das Unternehmen Secalt gegründet, das den Apparat produziert und unter dem Markennamen Tirfor (v. frz. tirer „ziehen“, fort „stark“) vertreibt.         W     Bild: Karl Gruber at the German language Wikipedia

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1972

Am 5. September 1972 überfällt ein Trupp palästinensischer Terroristen die israelische Mannschaft bei den Olympischen Spielen in München. Im Verlauf der Geiselnahme kommen 17 Menschen um - die Spiele werden aber nur kurz unterbrochen. Die Geiselnehmer verlangten zunächst die Freilassung von 232 Palästinensern aus israelischen Gefängnissen sowie die Freilassung der deutschen RAF-Terroristen Andreas Baader und Ulrike Meinhof sowie des japanischen Terroristen Kōzō Okamoto. Die israelische Regierung unter Golda Meir lehnte Zugeständnisse ab. Versuche deutscher Politiker, sich als Austauschgeiseln anzubieten, wiesen die Palästinenser zurück. Bei einem schlecht geplanten und katastrophal gescheiterten Befreiungsversuch durch deutsche Behörden auf dem nahen Militärflugplatz Fürstenfeldbruck starben am Abend desselben Tages alle verbleibenden neun Geiseln, ein deutscher Polizist und fünf der Terroristen. Insgesamt kamen in München und Fürstenfeldbruck 17 Menschen ums Leben.         W    

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1974

Im ZDF wird die erste Sendung der Quiz-Fernsehshow Der große Preis mit Wim Thoelke ausgestrahlt. Die Show wurde von 1974 bis 1992 von Wim Thoelke 219-mal moderiert. Die Verlegung von donnerstags auf samstags, verbunden mit dem Moderatorenwechsel führte dann zu rapide nachlassenden Zuschauerzahlen und zur Einstellung der Sendereihe binnen eines Jahres. Eine Neuauflage in den Jahren 2002 und 2003 blieb weitgehend unbeachtet.            W    

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1977

"Deutscher Herbst" Als Deutscher Herbst wird die Zeit und ihre politische Atmosphäre in Westdeutschland im September und Oktober 1977 bezeichnet, die geprägt war durch Anschläge der linksextremistischen Terrororganisation Rote Armee Fraktion (RAF). Die Entführung und Ermordung Hanns Martin Schleyers, die Entführung des Lufthansa-Flugzeugs Landshut und die Selbstmorde der inhaftierten führenden Mitglieder der ersten Generation der RAF stellten den Schlussakt der so genannten Offensive 77 der RAF und den Höhepunkt des deutschen Terrorismus dar. Der Deutsche Herbst gilt als eine der schwersten Krisen in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.

Am 5. September 1977 wurde der Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer in Köln überfallen und verschleppt, dabei wurden sein Fahrer und drei Polizeibeamte ermordet. Die Entführer forderten die Freilassung von elf gefangenen RAF-Mitgliedern. Da die Regierung – anders als bei der Entführung von Peter Lorenz zwei Jahre zuvor – nicht zu einem Gefangenenaustausch bereit war, versuchten mit der RAF verbündete Terroristen der PFLP, den Druck durch die Entführung der Lufthansa-Maschine „Landshut“ am 13. Oktober 1977 zu erhöhen.


Nach einer Odyssee des Flugzeuges durch die arabische Welt und der Ermordung des Kapitäns Jürgen Schumann landeten die Terroristen auf dem Flughafen Mogadischus, der Hauptstadt des ostafrikanischen Somalia. Hier wurde das Flugzeug am 18. Oktober gegen 0:30 Uhr durch die GSG 9 gestürmt. Um 0:38 Uhr kam eine Sondermeldung des Deutschlandfunkes, dass „alle Geiseln befreit sind. Ob es unter ihnen Tote und Verletzte gab, wissen wir zu dieser Stunde noch nicht …“. Die 86 Geiseln konnten unverletzt befreit werden.

Kurz danach, noch in der Nacht vom 17. zum 18. Oktober 1977, der Todesnacht von Stammheim, begingen die in Stuttgart-Stammheim inhaftierten RAF-Terroristen Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe Selbstmord. Die ebenfalls in Stammheim inhaftierte Irmgard Möller überlebte mit vier Messerstichen in der Herzgegend.

Als Reaktion auf die Stürmung des Flugzeuges „Landshut“ wurde Hanns Martin Schleyer von seinen Entführern erschossen. Seine Leiche wurde am Abend des 19. Oktober in Mülhausen im Elsass gefunden.         W    

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1980

Der Sankt-Gotthard-Tunnel, mit 16,3 Kilometern die längste unterirdische Straße der Welt, wurde nach einer Bauzeit von elf Jahren für den Verkehr freigegeben. Mit der Betonröhre durch das Sankt-Gotthard-Massiv verkürzte sich die Fahrzeit auf dieser wichtigen Nord-Süd-Achse um rund zwei Stunden gegenüber der Passstraße. Der Bau kostete rund 700 Millionen Franken, 18 Menschen starben beim Bau des Tunnels. Er wird jährlich von etwa sieben Millionen Fahrzeugen passiert, darunter über eine Million Lastwagen. Inzwischen wurde vom schweizer Nationalrat der Bau einer zweiten Tunnelröhre für den Autoverkehr gebilligt. Am 10. Juli 2000 wurde mit dem Bau des Gotthard-Basistunnels, des längsten Eisenbahntunnels der Welt, begonnen.         W    

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1990

Der Bundesgerichtshof lässt den genetischen Fingerabdruck erstmals als Beweismittel zu.

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1991

In Moskau beschloss der Volksdeputiertenkongress die Bildung einer Übergangsregierung. Die Präsidenten der einzelnen Republiken sollten unter dem Vorsitz Michail Gorbatschows den Staatsrat stellen. Damit war offziell das Ende der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (UdSSR) eingeleitet. Dem Beschluss war im August der Putschversuch orthodox-kommunistischer Funktionäre vorausgegangen, in dessen Verlauf Präsident Gorbatschow unter Hausarrest gestellt wurde. Reformpolitiker unter der Führung Boris Jelzins verhinderten den Staatsstreich. Im Dezember wurde die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) gegründet, und Gorbatschow trat am 25. Dezember 1991 als Staatspräsident zurück. Am folgenden Tag beschloss das Parlament offiziell die Auflösung der Sowjetunion.         W    

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