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6. Mai          

973

Heinrich II., der Heilige † 13. Juli 1024 - deutscher König (1002-24) und römisch-deutscher Kaiser (1014-24). Heinrich setzte als Kaiser die von Regionalfürsten ins Wanken gebrachte Dominanz in Unteritalien wieder durch. Um das Königtum in Deutschland zu stärken, verschenkte er Ländereien an Klöster und gründete 1007 das Bistum Bamberg.          W    

 

1758

Maximilien de Robespierre † 28. Juli 1794 - französischer Revolutionär. 1793 forderte Robespierre als führendes Mitglied des "Wohlfahrtsausschusses" die Abschaffung der Monarchie, die Hinrichtung des Königs und war maßgeblich an der Verhaftung und späteren Exekution der gemäßigten Girondisten beteiligt. Nach der Beseitung vieler Oppositioneller und der Androhung von weiteren "Säuberungsaktionen" war Robespierre in der Nationalversammlung isoliert. Die von ihm mit eingeleitete Schreckensherrschaft endete 1794 mit seiner Verhaftung und Hinrichtung.         W    

 

1856

Sigmund Freud † 23. September 1939 - österreichischer Neurologe. Mit der von ihm begründeten Psychoanalyse entwickelte Freud nicht nur eine Theorie für die Funktionsweise der menschlichen Psyche und Möglichkeiten zu ihrer Heilung, sondern lieferte damit gleichzeitig auch ein Werkzeug zur Interpretation von Gesellschaften und Sozialsystemen. Freud zufolge basiert ein Großteil dieser Blockaden auf sexuellen Kindheitsgefühlen und dem sogenannten Ödipuskomplex. Trotz der Kritik an seiner Betonung der Sexualität durch frühere Weggefährten wie C.G. Jung und Alfred Adler ist das Prinzip der Psychoanalyse als Studie der Abläufe des menschlichen Unterbewusstseins inzwischen weithin akzeptiert.         W    

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1868

Gaston Louis Alfred Leroux † 15. April 1927 - französischer Journalist und Schriftsteller. Weltbekannt ist er vor allem durch seinen Roman „Das Phantom der Oper“ (Le fantôme de l'opéra, 1910). Der letzte Teil, der vom 23. September 1909 an erschienenen, Fortsetzungsromans Le Fantôme de l'Opéra (Das Phantom der Oper) des Journalisten Gaston Leroux erscheint am 8. Januar 1910 in der Zeitung Le Gaulois. Zu seinem mit Abstand bekanntesten Werk, ließ er sich durch eine Besichtigung der unterirdischen Gewölbe der Pariser Oper inspirieren. Allerdings begann der große Erfolg der Geschichte erst mit der Hollywood-Verfilmung von 1925 und dauert bis heute an, vor allem durch die Musical-Adaption von Andrew Lloyd Webber. Daneben hatte Leroux auch immer wieder Stücke für die Bühne geschrieben, aber erst, als seine Werke in Frankreich verfilmt wurden, begann er sich auch für die Filmindustrie zu interessieren. 1916 schrieb er sein erstes Drehbuch für einen Film, den sein Nachbar René Navarre, ein ehemaliger Fantômas-Darsteller, produzierte und mit dem er auch weiterhin zusammenarbeitete. Mit ihm und einigen anderen gründete er 1919 auch eine eigene Filmgesellschaft, die er aber nach Meinungsverschiedenheiten 1922 wieder verließ.         W    

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1871

Christian Morgenstern  † 31. März 1914 - deutscher Schriftsteller. Morgenstern war mit seinen Wortspielen ein Begründer der visuellen und konkreten Poesie. Mit den Sammlungen "Galgenlieder" (1905), "Palmström" (1910) und "Der Gingganz" (1919) hatte er seine größten Erfolge. Einem größeren Leserkreis bekannt (und beliebt) wurde Morgenstern praktisch nur mit seiner humoristischen Dichtung. Besonders in seinen Galgenliedern entfaltet Morgenstern seinen liebenswürdigen, scharfsinnigen Sprachwitz, dessen Sinnentschlüsselung oft „eines zweiten und dritten Blicks“ bedarf. Die in der Forschung oft als literarischer Nonsens verkannten Morgenstern’schen Humoresken sind keineswegs bloße Spielerei, sondern, mit den Worten des Dichters gesprochen, „Spiel - und Ernst=Zeug“ . Drei Beispiele der besonderen Sprachkomik Christian Morgensterns:

  • „Es war einmal ein Lattenzaun, mit Zwischenraum, hindurchzuschaun“ (Der Lattenzaun)
  • „Das Wasser rann mit Zasch und Zisch“ (Der Walfafisch)
  • „Selbst als Uhr, mit ihren Zeiten, will sie nicht Prinzipien reiten“ (Palmströms Uhr)

Zum geflügelten Wort wurde der Schluss des Gedichts Die unmögliche Tatsache (aus Palmström):

Und er kommt zu dem Ergebnis:
Nur ein Traum war das Erlebnis.
Weil, so schließt er messerscharf,
nicht sein kann, was nicht sein darf.
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1889

Stanley Morison † 11. Oktober 1967 - britischer Typograf und Schrifthistoriker. Von 1929 bis 1960 war er zusätzlich als künstlerischer Berater für die Tageszeitung The Times tätig. Diese Tätigkeit führte auch zur wohl bekanntesten von Morison entwickelten Schrift: der Times. Sie fand in der Ausgabe vom 3 .Oktober 1932 zum ersten Mal Verwendung. Als Computerschrift wurde die Times durch Produkte der Unternehmen Adobe, Microsoft und Apple populär, sodass sie heute zu den bekanntesten und meistverwendeten Schriften gehört.         W    

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1896

Rolf Maximilian Sievert † 3. Oktober 1966 - schwedischer Physiker, der sich um die Einführung und die Weiterentwicklung des Strahlenschutzes verdient gemacht hat. Nach ihm wurde die Maßeinheit Sievert (Einheitenzeichen Sv) der Äquivalentdosis benannt. 1920 erfuhr Sievert dann von der Möglichkeit Röntgenstrahlen und Radiumpräparate für medizinische Zwecke einzusetzen, wobei die Frage der richtigen Dosierung noch ungelöst war. 24-jährig erhielt er eine Stelle in einer Strahlenklinik. Er widmete sich diesem Forschungsgebiet und entwickelte eine Methode, um die Intensität von Röntgenstrahlen zu messen (Sievert-Kammer). Danach entwickelte er eine Apparatur, die es ermöglichte, bösartige Tumore mittels dosierter Röntgenstrahlen zu bekämpfen. Rolf Sievert war auch der Begründer der Strahlenschutz-Forschung. Er gründete die International Commission on Radiation Units and Measurement (ICRU; deutsch Internationale Kommission für Strahlungseinheiten und Messung) und wurde später Vorsitzender der International Commission on Radiological Protection (ICRP, dt. Internationale Strahlenschutzkommission). Er setzte sich mit ganzer Schaffenskraft und mit Nachdruck für die Festlegung internationaler Grenzwerte ein und war diesbezüglich in mehreren Kommissionen vertreten.          W  

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1902

Max Ophüls † 26. März 1957 - deutscher Filmregisseur. Nachdem er bereits viele Jahre als Regisseur für Theater und Film in Österreich, England und der Schweiz gearbeitet hatte, verließ er Deutschland 1933 und arbeitete fortan in Hollywood, Paris und Rom. Zu seinen bekanntesten Werken zählen "Der Verbannte", "Briefe einer Unbekannten”, "Der Reigen” und "Le Plaisir”.         W    

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1915

Orson Welles  † 10. Oktober 1985 - amerikanischer Regisseur und Schauspieler. 1938 versetzte seine realistische Radio-Adaption des H.G. Wells Klassikers "Krieg der Welten" die amerikanische Bevölkerung in Panik und machte Welles schlagartig berühmt. Mit seinem 1941 trotz heftiger Gegenmaßnahmen des mächtigen Verlegers William Randolph Hearst veröffentlichten Film "Citizen Kane" gelang Welles ein Meisterwerk. Obwohl er seit "Citizen Kane" Probleme mit vielen Hollywood-Studios hatte, drehte und spielte er in den nächsten Jahrzehnten in zahlreichen Filmen, darunter "Der dritte Mann" und "Im Zeichen des Bösen".         W    

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1929

Paul Christian Lauterbur † 27. März 2007 - amerikanischer Chemiker und Erfinder der Kernspintomographie. 2003 wurde er mit dem Nobelpreis für Physiologie oder Medizin ausgezeichnet. Lauterbur hatte zwei grundlegende Ideen, die eine Bildgebung auf der Grundlage der NMR erst möglich machten. Erstens gelang es ihm mit Feldgradienten-NMR, d. h. die Einführung von magnetischen Gradientenfeldern in das konventionelle NMR-Experiment, die NMR-Signale bestimmten räumlichen Bereichen einer ausgedehnten Probe zuzuordnen (Ortskodierung). Zweitens schlug er ein Verfahren vor, bei dem durch Rotation des ortskodierenden Magnetfeldgradienten in aufeinanderfolgenden Experimenten unterschiedliche Ortskodierungen (Projektionen) des Untersuchungsobjektes erzielt wurden, aus denen anschließend mit Hilfe der gefilterten Rückprojektion (englisch filtered backprojection) ein Abbild des Untersuchungsobjektes errechnet werden konnte.         W    

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1961

George Clooney - amerikanischer Schauspieler. Bis Clooney mit seiner Rolle als Kinderarzt Dr. Douglas Ross in der Fernsehserie "ER – Emergency Room” seinen Durchbruch als "Sexiest Man Alive” (People Magazine) hatte, schlug er sich jahrelang weniger erfolgreich mit Rollen in Filmen wie "Die Rückkehr der Killertomaten” durch. Seit dem begeistert er in Filmen wie "Batman & Robin” (1997), "Tage wie dieser” (1996) oder "From Dusk Til Dawn”(1996) ein Millionenpublikum.         W    

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1527

15 000 Landsknechte der Armee des späteren römisch-deutschen Kaisers Karl V., die seit langem ohne Sold und Verpflegung vor sich hin marodieren, erobern die ewige Stadt. Ein Großteil der Schweizergarde (147 von insgesamt 189 Mann) hatte sich auf dem Petersplatz in Stellung gebracht, um den Papst und den Heiligen Stuhl zu schützen. Bei der Verteidigung fielen alle. Papst Klemens VII. wird bei diesem Sacco di Roma (Plünderung Roms und des Kirchenstaates) zur Flucht in die Engelsburg gezwungen wird jedoch von Truppen unter Sebastian Schertlin von Burtenbach wochenlang belagert. Ohne einen von allen Truppen anerkannten Anführer geriet die kriegsübliche dreitägige Plünderung außer Kontrolle, und die Truppen raubten, vergewaltigten, folterten und töteten nach Belieben. Über neunzig Prozent der Kunstschätze in Rom, darunter die Goldschmiedearbeiten der Kirchen, wurden während der Plünderungen geraubt. Der Wert der Beute wird auf rund 10 Millionen Dukaten geschätzt.         W    

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1678

In Leipzig beschließen 30 Großkaufleute das Errichten einer Börse nachdem es zur Tradition geworden war, sich zum Abschluss großer Geschäfte in einem neutralen Raum zu treffen und diese zu besiegeln. Am 30. Mai wird bereits mit dem Bau der Alten Handelsbörse begonnen. Bereits 1679 wurde das im Rohbau fertiggestellte Gebäude erstmals in Benutzung genommen. Vollständig fertiggestellt wurde die Alte Handelsbörse jedoch erst im Jahre 1687. Der Zusatz „Alte“ Handelsbörse wurde erst ab 1886 notwendig, als am Tröndlinring die Neue Börse eingeweiht wurde.     W    Bild: Ad Meskens

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1682

Ludwig XIV. von Frankreich verlegt seinen Hof von Paris ins Schloss von Versailles. Versailles wird damit offizieller Regierungssitz Frankreichs.Der Entschluss, den Hof aus dem Louvre und dem Tuilerienpalast hierher zu verlegen, sollte Frankreichs Geschichte für viele Jahre prägen. Hier vollendete Ludwig XIV. den Regierungsstil, den man später als Absolutismus bezeichnete. Der König wollte weitere Aufstände wie die Fronde verhindern, er schnitt die Aristokratie von ihrer alten Aufgabe der Provinzverwaltung ab und setzte Beamte dafür ein, die Mitglieder des Adels wurden dagegen an den Hof geholt. Eine mögliche Opposition aus der Ferne gegen ihn, wie sie zum Beispiel seinem Vater widerfuhr, wurde somit erschwert. Die Angehörigen des Adels wurden politisch entmachtet und im Gegenzug mit kostbaren Geschenken und prunkvollen Festen entschädigt. Der einst mächtige Hochadel Frankreichs verließ bereitwillig seine Schlösser in den Provinzen, nur wenige konnten es sich leisten, dauerhaft eigene Hofgesellschaften zu unterhalten. Um auf der Höhe der Zeit zu sein und den neuesten Moden des Hofes folgen zu können, verschuldeten sich die Aristokraten oder erhielten willkürliche Renten vom König. Eine Wohnung in Versailles zugewiesen zu bekommen, war ein bedeutendes Privileg, das zudem die Illusion vermittelte, im Zentrum der Macht an der Regierung beteiligt zu sein.         W    

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1719

Im Alter von 59 Jahren, veröffentlichte Defoe seinen ersten Roman The Life And Strange Surprizing Adventures Of Robinson Crusoe (Das Leben und die seltsamen Abenteuer des Robinson Crusoe), der schlagartig zu seinem bekanntesten und berühmtesten Werk wurde. Inhaltliche Grundlage des Romans waren die Erlebnisse des Seemanns Alexander Selkirk, der sich auf einer der Juan-Fernández-Inseln vor der chilenischen Küste hatte aussetzen lassen und dort mehr als vier Jahre verbracht hatte. Die zeitgenössischen Berichte darüber dienten dem Journalisten Defoe als Vorlage, die er jedoch so umarbeitete, dass von Authentizität im engeren Sinne keine Rede sein kann. Beispielsweise konnte sich Selkirk nach gut vier Jahren Einsamkeit kaum noch verständlich machen; Robinson dagegen ist auch nach 28 Jahren noch geistig und sprachlich in Hochform. Neuartig an diesem Roman waren die mit Faktenwissen durchsetzte Darstellung und der journalistische Stil. Das Buch brachte Defoe jedoch nur 50 Pfund und eine geringe prozentuale Beteiligung bei weiteren Auflagen ein. Sein Verleger kaufte sich vom Erlös einen neuen Laden und hinterließ 50.000 Pfund.         W    

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1754

Dorothea Christiane Erxleben, die ihr Studium auf Grund einer Sondergenehmigung von Friedrich dem Großen absolviert hat, besteht ihre Doktorprüfung an der Universität Halle mit großem Erfolg und wird damit zur ersten promovierten Ärztin in Deutschland. 1747 übernahm sie die Praxis ihres verstorbenen Vaters. Nachdem eine ihrer Patientinnen während der Behandlung gestorben war, wurde sie von anderen Ärzten wegen „medicinischer Pfuscherey“ angezeigt. Daraufhin entschloss sich die nun 39-jährige Dorothea, kurz nach der Geburt ihres vierten Kindes, ihre Promotion nachzuholen. Im Januar 1754 reichte sie ihre Dissertation mit dem Titel Quod nimis cito ac iucunde curare saepius fiat caussa minus tutae curationis, 1755 auf Deutsch unter dem Titel Academische Abhandlung von der gar zu geschwinden und angenehmen, aber deswegen öfters unsichern Heilung der Krankheiten, ein, und am 6. Mai desselben Jahres trat sie an der Universität Halle zum Promotionsexamen an, das sie mit großem Erfolg ablegte. Nach der Promotion führte sie ihr Leben wie bisher weiter: Sie kümmerte sich um ihre Kinder, führte den Haushalt und behandelte ihre Patienten.         W    

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1840

Großbritannien gibt die weltweit erste Briefmarke heraus. Das auch als "Penny Black" bekannte Postwertzeichen im Wert von einem Penny trug ein Porträt von Königin Victoria und wurde in Serien von jeweils 240 Stück gedruckt. Die "Penny Black" erschien über Jahrzehnte hinweg ohne Änderung und legte die Grundlage für die andauernde britische Tradition, dass alle Marken das Porträt des Königs oder der Königin abbilden. Bei Philatelisten aus historischen Gründen beliebt, ist das weltweit erste Postwertzeichen aufgrund seiner hohen Auflage dennoch keine Sammler-Rarität wie beispielsweise die "Blaue Mauritius".         W    

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1851

Der US-amerikanische Arzt John Gorrie erhält ein Patent auf die von ihm erfundene Kältemaschine. Er wird verlacht und hat keinen wirtschaftlichen Erfolg damit. Gorrie untersuchte Tropenkrankheiten. Seinerzeit war Miasma (giftige Ausdünstungen) eine gängige Hypothese. Beim Ausbruch einer Gelbfieberepidemie drängte er darauf, die Moore zu entwässern und die Krankenzimmer zu kühlen. Dazu verwendete er zunächst an der Decke aufgehängtes Eis. Da Eis aber per Schiff von den nördlichen Seen gebracht werden musste, experimentierte er mit künstlichem Eis. 1845 gab er seine medizinische Praxis auf, um sich auf sein Kühlungsprojekt zu konzentrieren. Am 6. Mai 1851 erhielt er das U.S. Patent 8080 auf seine Eismaschine. Er entwickelte das System des Kühlschrankes (von Jacob Perkins) weiter. Verarmt versuchte er Geld aufzubringen, um die Maschine zu fertigen, das Unternehmen scheiterte jedoch, als sein Partner starb.         W    

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1859

In Colorado wird die erste Goldader des Mittelwestens entdeckt. Die darauf folgende Invasion von Abenteurern geht als "Goldrausch" in die Geschichte der Vereinigten Staaten ein. Weil die wenigsten über die notwendigen Geräte verfügen, wird jedoch kaum jemand fündig. Der Goldrausch lockt ausserdem viele Kriminelle nach Colorado, die mit Mord, Raub und Vergewaltigung das Land überziehen.         W    

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1889

Die Pariser Weltausstellung 1889 (Exposition universelle de Paris de 1889) war die zehnte Weltausstellung. Sie fand aus Anlass des hundertjährigen Jubiläums der Französischen Revolution statt und war aus diesem Grund im mehrheitlich monarchisch organisierten Europa politisch umstritten. Aus Anlass dieser Weltausstellung wurde der Eiffelturm errichtet.

Die Schau fand vom 6. Mai 1889 bis zum 31. Oktober 1889 statt.

Die Ausstellung fand laut BIE auf insgesamt 96 Hektar statt: Am Marsfeld (Champ de Mars) und im alten Trocadéro wurden Kunst und Industrie präsentiert, während auf der Esplanade des Invalides die Kolonien und das Militär ihre Ausstellungsflächen hatten.

Koordinator der Ausstellung war Jean-Charles Alphand, ein ehemaliger Mitarbeiter von Georges-Eugène Haussmann, der leitende Ingénieur der Stadt Paris.

Als Hauptsehenswürdigkeiten galten

  • Die Maschinenhalle (Galerie des Machines) auf dem Marsfeld, ein Werk des Architekten Charles Louis Ferdinand Dutert. Sie war 420 m lang und 110 m breit und wurde erst 1909 abgerissen. Huysmans verglich sie mit einer Katherdrale.
  • Das Palais der Schönen Künste (Palais des Beaux-Arts et des Arts libéraux), gleichfalls auf dem Marsfeld, war eine Schöpfung des Architekten Jean Camille Formigé.
  • Der Industriepalast (Palais des Industries), ein Werk von Joseph Bouvard mit seiner großen zentralen Kuppel wurde großzügig elektrisch beleuchtet, desgleichen der davor gelegene Brunnen, ein Werk von Jules Coutan.
  • Eine Rekonstruktion der Bastille, ein "Negerdorf" mit 400 Bewohnern, zwei mit Wasserstoff gefüllte Fesselballons und die enorm erfolgreiche Wild West Show" von Buffalo Bill gehörten zu den Attraktionen der Weltausstellung. Die Verbindung der verschiedenen Teile des Ausstellunggeländes erfolgte über eine beliebte von Paul Decauville errichtete Kleinbahn.

Mit Ausgaben von 41,5 Millionen Francs und Einnahmen von 49,5 Millionen Francs war die Expo auch finanziell erfolgreich. Wegen des "revolutionären" Mottos beteiligte sich von den großen Industriestaaten nur die USA und die republikanische Schweiz. 32,3 Millionen Besucher kamen, von den über 60.000 Ausstellern waren 55 Prozent Franzosen. Bedeutend waren die zahlreichen, die Weltausstellung begleitenden Konferenzen.         W    

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1937

In Lakehurst bei New York explodiert das Luftschiff "Hindenburg" bei einem Landemanöver. Die "Hindenburg" war seit seiner Jungfernfahrt 1936 bis heute das größte je gebaute Luftfahrzeug. Das Schiff hatte eine Länge von 246,7 Metern und einen größten Durchmesser von 41,2 Metern. Auf den Landerädern stehend war das Schiff 44,7 Meter hoch, die Breite mit den Luftschrauben betrug 46,8 m. Mit diesen Dimensionen näherte es sich dem Volumen der Titanic (269,04 Meter Länge, 66,5 Meter Höhe (trocken), 28,19 Meter Breite). Heftige Stürme und Gewitter am 6. Mai 1937 verzögern die Fahrt von LZ 129 "Hindenburg" nach Lakehurst. Gegen 15.00 Uhr endlich erscheint der Luftschiffhafen in greifbarer Nähe, doch die Landung wird gestoppt: Eine breite Gewitterfront nähert sich von Westen. Kurz nach 17.00 Uhr geht die Meldung an LZ 129, dass die Landung nun möglich wäre. Bei Regen und leichtem Wind nimmt die "Hindenburg" erneut Kurs auf Lakehurst, das Landemanöver beginnt, die Landetaue werden abgeworfen. Plötzlich bricht am Heck ein Feuer aus, das Schiff geht in kürzester Zeit in Flammen auf. Mit der Katastrophe von Lakehurst wird das Ende der Luftschiffära eingeläutet. Von den 98 Menschen an Bord starben 35 bei dem Unglück. Die Katastrophe bedeutete für lange Zeit das Ende der Zeppelin-Ära.       W   

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1952

Die 3. Strophe des Deutschlandliedes wird zur Nationalhymne erklärt. Da die Bundesrepublik kurz nach dem Zweiten Weltkrieg noch keine Nationalhymne hatte, wurde bei einem Besuch Bundeskanzler Konrad Adenauers in Chicago aus Verlegenheit das Kölner Karnevalslied Heidewitzka, Herr Kapitän gespielt. Bei offiziellen Empfängen wurde auch ein anderes Lied von Karl Berbuer, der Trizonesien-Song – eine Anspielung auf die drei Besatzungszonen der Westmächte –, gespielt. Angeblich durch die Verwendung der „Gassenhauer“ verärgert, forderte Adenauer bereits am 18. April 1950 in einer Rede im Berliner Titania-Palast die Zuhörer auf, die dritte Strophe des Deutschlandliedes zu singen. Das Lied der Deutschen wurde 1952 durch einen im Bulletin der deutschen Bundesregierung veröffentlichten Briefwechsel zwischen Bundeskanzler Konrad Adenauer und Bundespräsident Theodor Heuss im Mai 1952 offiziell zur Nationalhymne der Bundesrepublik. Darin erklärte Heuss, dass er „der Bitte der Bundesregierung nachkomme“, die durch Adenauer „erneut“ darum gebeten hatte, „das Hoffmann-Haydn’sche Lied als Nationalhymne anzuerkennen. Bei staatlichen Veranstaltungen soll die dritte Strophe gesungen werden.“  Ab den 1980er Jahren wurde das Lied bei offiziellen Anlässen meist nur noch instrumental abgespielt und kaum noch gesungen – mit der deutschen Teilung hatte man sich weitgehend arrangiert. Erst mit der politischen Wende in der DDR lebte der Text wieder auf. Nach der deutschen Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 wurde nur die dritte Strophe des Liedes der Deutschen Nationalhymne des vereinigten Deutschland. Bundespräsident Richard von Weizsäcker schrieb Bundeskanzler Helmut Kohl in einem Brief vom 19. August 1991: „Die 3. Strophe des Liedes der Deutschen von Hoffmann von Fallersleben mit der Melodie von Joseph Haydn ist die Nationalhymne für das deutsche Volk“, und dieser stimmte dem mit Schreiben vom 23. August 1991 „namens der Bundesregierung“ zu.         W    

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1953

Der Chirurg John Heysham Gibbon führt die erste Operation mit Hilfe einer Herz-Lungen-Maschine durch. Bei der Überwachung einer Patientin mit Lungenembolie im Oktober 1930 kam ihm die Idee des kardiopulmonalen Bypasses. 1935 baute er den Prototyp einer Herz-Lungen-Maschine, mit der eine Katze rund eine halbe Stunde überlebte; diese Zeitspanne verlängerte sich allmählich auf über eine Woche, und 1937 veröffentlichte Gibbon seine experimentellen Erfahrungen dazu. Als er nach dem Zweiten Weltkrieg, wo er in Südostasien diente, seine Forschung fortsetzte, stellte ein Medizinstudent 1946 den Kontakt zum Vorsitzenden von IBM und dem Ingenieur Thomas J. Watson her, die ihm in den folgenden sieben Jahren sowohl technisch (Watson selbst und fünf IBM-Ingenieure) als auch finanziell halfen, eine leistungsfähige Herz-Lungen-Maschine zu konstruieren. Nachdem er sie zuvor schon bei der Operation eines 11 Monate alten Kleinkinds einsetzte, welches jedoch noch während der Operation starb, konnte er am 6. Mai 1953 bei der Operation des Atriumseptumdefekts eines 18-jährigen Mädchens die Funktionsfähigkeit seiner Maschine unter Beweis stellen. Diesen einzigen Erfolg konnte er aber nicht wiederholen und wollte ihn als Einzelfall zunächst auch nicht publizieren. Die Herz-Lungen-Maschine wurde dann von Viking Olof Bjork (Schweden) und anderen, sowie ihre Verwendung insbesondere von John Webster Kirklin an der Mayo Clinic Mitte der 1950er Jahre weiterentwickelt, so dass sie heute routinemäßig im Operationssaal vor allem bei offenen Herzoperationen eingesetzt wird.         W    

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1954

Der Brite Roger Bannister lief am 6. Mai 1954 in Oxford mit einer Zeit von drei Minuten und 59,4 Sekunden als erster Athlet eine Meile unter vier Minuten. Damit fiel nicht nur der neun Jahre alte Weltrekord des Schweden Gunder Hägg, sondern auch eine sport-psychologische Barriere, wonach es lange Zeit als unmöglich galt, die Meile in weniger als vier Minuten zu absolvieren. Als Grundlage für den Erfolg des Europameisters über 1500 Meter und späteren Neurologen galten seine wissenschaftlich-basierten Trainingsmethoden. Seit 1954 wurde Bannisters Weltrekord mehrmals durchbrochen. Die Bestzeit liegt inzwischen unter der Marke von drei Minuten und 45 Sekunden.         W    

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1974

Willy Brandt gibt nach einer Tagung der SPD-Spitze in der Kurt-Schumacher-Akademie in Bad Münstereifel wegen der Affäre um den DDR-Agenten Günter Guillaume in seinem Kabinett offiziell seinen Rücktritt als Kanzler der Bundesrepublik Deutschland bekannt. Im Auftrag der Hauptverwaltung Aufklärung (HVA) des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR (MfS, auch: Stasi) reiste Guillaume als „Offizier im besonderen Einsatz“ (OibE) 1956 in die Bundesrepublik ein. Der Mitarbeiter des MfS und Offizier der Nationalen Volksarmee (NVA) gab dabei vor, Flüchtling zu sein. Von Beginn an war er auf die Parteiarbeit in der SPD angesetzt und profilierte sich dabei im eher konservativen Flügel in Frankfurt am Main. 1970 gelangte Guillaume als Mitarbeiter ins Bundeskanzleramt und wurde im Oktober 1972 persönlicher Referent des Bundeskanzlers in Parteiangelegenheiten. In dieser Funktion hatte er unter anderem die Parteitermine Brandts, der neben der Kanzlerschaft auch den Parteivorsitz der SPD innehatte, zu organisieren sowie den Schriftverkehr mit Parteigliederungen und Mitgliedern zu führen. Guillaume gehörte damit zum engsten Mitarbeiterkreis Brandts und war einer der wenigen, die den Kanzler auch privat und im Urlaub begleiteten. Es gilt als wahrscheinlich, dass die Guillaume-Affäre nicht der alleinige Grund für den Rücktritt war, zumal die von Guillaume in die DDR übermittelten Informationen offenbar nicht allzu sicherheitsrelevant waren.    W    Bild: Pelz

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1994

Der Großbritannien mit dem französischen Festland verbindende Eurotunnel wurde von Staatspräsident François Mitterand und Königin Elisabeth II. eingeweiht. Die Bauarbeiten zu dem Großprojekt hatten am 1. Dezember 1987 auf britischer Seite begonnen. Der entscheidende Durchbruch der Röhren erfolgte im Juni 1991. Nach umfangreichen Tests 1993 und 1994 fuhr am 1. Juni 1994 der erste Güterzug durch den Eurotunnel, im Dezember des selben Jahres starteten die Passagierzugverbindungen. Am 18. November 1996 wurde der Tunnel nach einem durch einen Lastwagen verursachten Feuer für längere Zeit geschlossen.         W    

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