11. Januar
Geburtstage
347 n. Chr.
Theodosius I. der Große † 17.1.0395 - Oströmischer Kaiser von 379 bis 395. Theodosius wurde 379 von Gratian (367-383) zum Mitkaiser des oströmischen Reiches erhoben. Der letzte gesamtrömische Kaiser setzte sich für die Verbreitung des Christentums ein. Auf dem Ersten Konzil von Konstantinopel ließ er das erste christliche Glaubensbekenntnis formulieren. Auf dem zweiten ökomenischen Konzil 381 verbot er alle heidnischen Kulte. 395 wurde das Reich unter seinen Söhnen Arcadius und Honorius in ein West- und Ostreich geteilt. W Bild: Michail Jungierek Finanzer
1753
Charlotte Buff † 16.1.1828. - Vorbild für die Lotte in Goethes "Die Leiden des jungen Werther".Charlotte Buff lernte 1772 als 19jährige den Dichter Johann Wolfgang von Goethe kennen. Zu diesem Zeitpunkt war sie schon verlobt und heiratete 1773 den späteren hannoverschen Hofrat J.C. Kestner. Goethe hatte sich unglücklich in sie verliebt. Das Werk wurde ein riesiger Erfolg und legte den Grundstein zu Goethes Ruhm. Die Beziehung zwischen den beiden wirkte solange sie lebten nach. Goethe und seine Mutter wurden z. B. Paten der Kinder der Kestners. Ihr Wiedersehen mit Goethe 1816 in Weimar regte über ein Jahrhundert später Thomas Mann zu dem Roman "Lotte in Weimar" an (1939). W
1757
Alexander Hamilton † 11.7.1804 - Amerikanischer Politiker, Jurist und Offizier. Seine Ideen hatten entscheidenden Einfluss auf die Ausarbeitung der US-amerikanischen Verfassung. Von 1775 bis 1783 hatte er am Unabhängigkeitskrieg teilgenommen. Als der erste Finanzminister der unabhängigen USA - von 1789 bis 1795 - gründete er 1791 die Nationalbank und reduzierte die Schulden, die der Unabhängigkeitskrieg verursacht hatte. 1800 unterstützte er seine einstigen Gegenspieler Jefferson bei den Präsidentschaftswahlen. Er starb im Duell mit A. Burr. W
1800
Ányos István Jedlik † 13. Dezember 1895 - ungarischer Physiker, Naturwissenschaftler, Lehrer und Erfinder. 1826 hat er, um seine Mitbrüder zu überraschen, Sodawasser hergestellt. Nach seinen Plänen wurde das erste Sprudelwerk erbaut. Auch die dazu notwendige Sodawasserflasche entwickelte er. Das Unternehmen ging bankrott und er konnte keinen finanziellen Nutzen aus seiner Erfindung ziehen. Jedlik konstruierte 1829 einen Gleichstrommotor, der eine Urform des Elektromotors darstellt. Bereits 1853 erkannte er beim Bau einer Unipolarmaschine das dynamoelektrische Prinzip und entwickelte daraufhin 1861 eine Dynamomaschine. Damit hat Jedlik bereits fünf Jahre vor Werner von Siemens und Charles Wheatstone das Dynamoprinzip entdeckt. W
1841
Otto von Gierke † 10.10.1921 - Deutscher Jurist. Schon früh kritisierte der Jurist Gierke die unsozialen Tendenzen der ersten Entwürfe für das 1900 fertiggestellte Bürgerliche Gesetzbuch (BGB). Seine Schriften zum Privatrecht und zum Ausbau des Sozialstaates waren grundlegend zur Entstehung des modernen deutschen Arbeitsrechtes. W
1852
Konstantin Fehrenbach † 26.3.1926 - Deutscher Jurist und Politiker. Nach einer kommunalpolitischen Karriere wurde Fehrenbach 1918 zum Präsidenten des Reichstags gewählt. 1919/1920 war er Präsident der Nationalversammlung in Weimar. In den Nachkriegswirren - nach der Niederlage Deutschlands im Ersten Weltkrieg - war er 1920/21 Reichskanzler und hatte die schwierige Aufgabe, die deutsche Verhandlungsdelegation bei den Regierungskonferenzen über den Vertrag von Versailles in London und Spa zu führen. Nachdem die Alliierten die Reparationen auf 132 Mio. Goldmark festgesetzt hatten und der Reichstag dieser Regelung die Zustimmung verweigerte, trat er von seinem Amt zurück. W
1895
Laurence Hammond † 1.7.1973 - amerikanischer Ingenieur. Aus reiner Bastelfreude mehr als aus musikalischem Intresse baute der Uhrmachermeister 1934 die erste elektromechanische Hammond-Orgel, mit der sich verschiedene Musikinstrumente relativ originalgetreu imitieren lassen und lieferte so "Ein Kammerorchester ins Wohnzimmer". W
1906
Albert Hofmann † 29. April 2008 - Schweizer Chemiker. 1943 entdeckte Hofmann in einem Selbstversuch die Wirkung der von ihm bereits Jahre zuvor entwickelten Psychodroge LSD. Im Rahmen von Arzneimittelforschungen mit dem Getreidepilz Mutterkorn und unter der Zielsetzung, ein stimulierendes Kreislaufmittel zu entwickeln, synthetisierte Hofmann 1938 verschiedene Amid-Derivate der Lysergsäure, darunter – als 25. Substanz dieser Versuchsreihe – das Diethylamid LSD-25. In Tierversuchen löste der Stoff Unruhe unter den Tieren aus, zeigte aber keine verwertbaren oder pharmakologisch interessanten Eigenschaften und wurde daher nicht weiter untersucht. 1943 entschied sich Hofmann dennoch, LSD noch einmal herzustellen. Während der Laborarbeit veranlasste plötzliche Unruhe und Unwohlsein ihn, seine Arbeit abzubrechen und heimzufahren. Zu Hause angekommen, hatte er bei geschlossenen Augen für etwa zwei Stunden intensive kaleidoskopartige, farbige Visionen. Vermutlich hatte er unbeabsichtigt und auf ungeklärte Weise eine Spur LSD aufgenommen. Um diesem ungewöhnlichen Erlebnis auf den Grund zu gehen, entschied er sich am 19. April 1943, die Substanz mit der kleinsten für ihn denkbaren wirksamen Dosis im Selbstversuch zu testen, und protokollierte das Erlebnis drei Tage später:
16:20 Einnahme der Substanz
17:00 Beginnender Schwindel, Angstgefühl, Sehstörungen, Lähmungen, Lachreiz.
Mit Velo nach Hause. Von 18 – ca. 20 Uhr schwerste Krise.
Die letzten Worte konnte ich nur mit grosser Mühe niederschreiben. […] die Veränderungen und Empfindungen waren von der gleichen Art [wie gestern], nur viel tiefgreifender. Ich konnte nur noch mit grösster Anstrengung verständlich sprechen, und bat meine Laborantin, die über den Selbstversuch informiert war, mich nach Hause zu begleiten. Schon auf dem Heimweg mit dem Fahrrad […] nahm mein Zustand bedrohliche Formen an. Alles in meinem Gesichtsfeld schwankte und war verzerrt wie in einem gekrümmten Spiegel. Auch hatte ich das Gefühl, mit dem Fahrrad nicht vom Fleck zu kommen. Indessen sagte mir später meine Assistentin, wir seien sehr schnell gefahren. [Zu Hause angelangt] wurden Schwindel und Ohnmachtsgefühl zeitweise so stark, dass ich mich nicht mehr aufrecht halten konnte und mich auf ein Sofa hinlegen musste. Meine Umgebung hatte sich nun in beängstigender Weise verwandelt. […] die vertrauten Gegenstände nahmen groteske, meist bedrohliche Formen an. Sie waren in dauernder Bewegung, wie belebt, wie von innerer Unruhe erfüllt. Die Nachbarsfrau […] war nicht mehr Frau R., sondern eine bösartige, heimtückische Hexe mit einer farbigen Fratze. etc. etc.“ W Bild: mashroms
1928
Will Brandes † 8. April 1990 - deutscher Schlagersänger. Nach Beendigung seiner kaufmännische Lehre, ließ sich Brandes zum Operntenor ausbilden. 1958 trat er erstmals als Schlagersänger auf und versuchte sich mit deutschen Coverversionen von "Wach auf little Susie" (Wake Up Little Susie, Everly Brothers) oder "King Creole" (von Elvis Presley). Zu Brandes größtem Erfolg bei Electrola zählte die deutsche Version des italienischen Titels "Marina". Die Version von Will Brandes war zwischen Dezember 1959 und Mai 1960 19 Wochen in den deutschen Hitlisten vertreten und erreicht mit Platz 7 seine beste Notierung. W
1971
Mary Jane Blige - amerikanische Sängerin und Songwriterin. Sie gilt, mit mehr als 40 Millionen verkauften Tonträgern und neun Grammys, als eine der erfolgreichsten R&B-Interpretinnen unserer Zeit.Bereits im Alter von sieben Jahren trat sie als Leadsängerin desörtlichen Kirchenchors und bei Gesangswettbewerben vor größerem Publikum auf. 1992 veröffentlichte sie ihr Debütalbum "What’s the 411?", das sich mit zwei Nummer-eins-Hits in den amerikanischen R&B-Charts, innerhalb eines halben Jahres mit mehr als drei Millionen verkauften Exemplaren zu einem überragenden Erfolg entwickelte. Im August 2001 erschien Bliges fünftes Album "No More Drama". Die vorab veröffentlichte Singleauskopplung "Family Affair" entwickelte sich zu Bliges erstem internationalen Nummer Eins Hit. Im deutschsprachigen Raum erreichte sie damit erstmals die Top Ten der Singlecharts. W
Ereignisse
1799
In einer Eingabe vom 11. Januar 1799 teilte der deutsche Chemiker und Physiker Franz Carl Achard dem König mit, er sei jetzt zuversichtlich, Zucker aus Rüben gewinnen zu können und bat um ein größeres Darlehen. Eine Probe der in der Berliner Zuckersiederei gewonnenen Raffinade fügte er bei. Anscheinend erkannten Friedrich Wilhelm III. und seine Berater das Potential dieses Projektes und genehmigten nur vier Tage später die beträchtliche Summe von 50.000 Talern. Achard erwarb daraufhin von Graf Maximilian von Pückler das Gut Cunern (Konary), nahe der Oder im heutigen Polen gelegen, und bereitete die Produktion vor. 1801 wurden dort 250 t Rüben geerntet und im folgenden Jahr in neuen technischen Anlagen zu Zucker verarbeitet. Im März 1802 lieferte die Rübenzuckerfabrik das fertige Produkt. Der Mangel an karibischem Rohrzucker, hervorgerufen durch Napoleons Kontinentalsperre, begünstigte die Nachfrage nach heimischem Rübenzucker. W
1827
Die Stadt Bremen kauft vom Königreich Hannover Gelände nördlich der Geestemündung und legte in den Folgejahren dort einen Seehafen und die Stadt Bremerhaven an. W
1879
Am Teatro Regio in Turin wird die Oper "Hero und Leander" von Giovanni Bottesini uraufgeführt. W
1901
Mit einer erfolgreichen Bohrung in Spindletop bei Beaumont wird der Grundstein für die texanische Erdölindustrie gelegt. W
1906
Die Rheinuferbahn zwischen Köln und Bonn nimmt den Personenverkehr auf. Sie verkehrt halbstündlich und legt die Strecke zwischen den beiden Städten in 44 Minuten zurück. W
1908
Das Gebiet um den Grand Canyon wird von US-Präsident Theodore Roosevelt zum National Monument erklärt. W
1911
In Berlin wird die "Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften" (heute: Max-Planck-Gesellschaft) gegründet. Der Aufnahmebeitrag beläuft sich auf 20.000 Mark, der Jahresbeitrag auf 1.000 Mark. Erster Präsident der Gesellschaft wird der Theologe Adolf von Harnack, zum Führungsgremium gehören der Industrielle Gustav Krupp von Bohlen und Halbach und der Bankier Ludwig Delbrück. W
1922
Frederick Banting und Charles Best gelingt die erste erfolgreiche Behandlung eines Diabetikers mit Insulin. Der 13 Jahre alte Leonard Thompson, der seit eineinhalb Jahren an der Krankheit litt, wird von ihnen im Toronto General Hospital mit Rinderinsulin behandelt. Schon nach drei Tagen ist sein Harn frei von Zucker und Azeton. Banting, Best, Collip, Campbell und Fletcher berichten darüber im Canadian Medical Association Journal. Thompson überlebt 14 Jahre lang, bis er an einer Lungenentzündung ohne Zusammenhang mit seinem Diabetes stirbt. Der im Juli 1922 behandelte Theodore Ryder, zum damaligen Zeitpunkt fünf Jahre alt, überlebt sogar 70 Jahre lang und erreicht damit die wahrscheinlich längste dokumentierte Überlebensdauer eines Diabetes-Patienten in der Medizingeschichte.. W
1923
Einmarsch französischer und belgischer Truppen ins Ruhrgebiet Sie wollten damit sicherstellen, dass das Deutsche Reich seiner Verpflichtung zu Reparationen nachkommt. Frankreich erhob den Vorwurf, vereinbarte Holz- und Kohlelieferungen seien von den Deutschen nicht erbracht worden. W
1949
Im Deutschen Theater in Ost-Berlin inszenierte Bertholt Brecht (1898-1956) sein Theaterstück "Mutter Courage und ihre Kinder" mit dem von ihm und seiner Frau Helene Weigel gegründeten Berliner Ensemble. Schon in den 20er Jahren schuf Brecht das sogenannte epische Theater. Das Berliner Ensemble ist ab 1954 im eigenen Hause, dem "Theater am Schiffbauerdamm" in Berlin und wurde nach Brechts Tod offiziell von Helene Weigel weiter geleitet. Sie spielte auch die Courage in dieser Aufführung des 1939 geschriebenen Parabelstücks. Die Uraufführung von "Mutter Courage und ihre Kinder" war 1941 in Zürich. W
1952
Der Deutsche Bundestag ratifizierte gegen die Stimmen der SPD den Vertrag über die Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS). Die Montanunion bestehend aus Frankreich, den Beneluxländern, Italien und Deutschland strebte einen gemeinsamen europäischen Markt für Kohle und Stahl an. Dies geschah auf Anregung des französischen Außenministers Schumann (Schumann-Plan). Frankreich versuchte damit auch, eine dauerhaftere Kontrolle des deutschen Industriepotentials zu gewährleisten. Die Montanunion wurde zur Keimzelle der Europäischen Union, da die hier getroffenen Regelungen wegweisend für andere Wirtschaftsbereiche wurden. W
1959
Die 15jährige Marika Kilius und der 16jährige Hans-Jürgen Bäumler erringen in Berlin den Titel bei den deutschen Meisterschaften im Eiskunstlaufen. Die Frankfurterin und der Bayer wurden zu Publikumslieblingen, und sie enttäuschten ihre Anhänger nicht: Fünf Jahre lang waren sie Europameister im Paarlaufen und zweimal auch Weltmeister. W
1964
Das "Whisky a Go Go", die erste Diskothek der USA, eröffnet auf dem Sunset Strip in Los Angeles County. Begründer war Elmer Valentine, ein ehemaliger Polizist aus Chicago. Der auf dem 8901 Sunset Boulevard angesiedelte Club wurde in den 1960er Jahren zu einem der wichtigsten Treffpunkte von Musikern und Musikmanagern. Anfangs befand sich in diesem Gebäude eine Bank. Erster Musiker, der im Whisky a Go Go auftrat, war Johnny Rivers, der zuvor seine Karriere zufällig in Gazzarris Club begann. Unter anderem hatten dort legendäre Bands wie The Doors, Alice Cooper oder The Mothers of Invention ihre ersten Auftritte. Der Name des Lokals leitet sich aus dem französischen „à gogo“ (etwa: „in Hülle und Fülle“) ab. Der Zusatz war Mitte und Ende der 1960er-Jahre in der verfremdeten Schreibweise in der amerikanischen Popkultur weit verbreitet. Das Whisky a Go-Go hat diesen Trend zwar nicht geschaffen, aber neben anderen Einflüssen zu dessen Popularität beigetragen. Aus diesem Club stammt zudem der Begriff „Go-Go Dancer“, da der Clubeigentümer junge Frauen dafür bezahlte, auf einem Podest animierend an Metall-Stangen zu tanzen.
W Bild: Photograph by Mike Dillon
2002
Die ersten Häftlinge aus dem Krieg in Afghanistan, gefangene Taliban und mutmaßliche Al-Qaida-Mitglieder, treffen im US-amerikanischen Internierungslager Camp X-Ray in der Guantanamo Bay ein. Die völkerrechtlich umstrittenen Internierungen werden von Protesten internationaler Menschenrechtsorganisationen begleitet. W