Startseite
Malerei
Weltgeschichte
Lyrik
A - HA Effekte
Sitemap
Gästebuch
E - Mail
Web Page Navigation Buttons by Vista-Buttons.com v4.3.0

 

 

Creative Commons Lizenzvertrag

30. Januar          

1736

James Watt † 19. August 1819 - britischer Ingenieur und Erfinder. Neben der Dampfmaschine erfand er u.a. den Dampfkondensator und die Kopierpresse. Er begann mit seinen Erfindungen, als ihm 1763 eine Dampfmaschine zur Reparatur übergeben wurde. Um die Maschine effektiver zu machen, trennte er vom Hauptzylinder einen Kondensator zur Kühlung des benutzten Dampfes. Der Durchbruch seiner Verbesserungen war eine doppelt wirkende Dampfmaschine, bei der abwechselnd der Dampf von oben und unten in den Zylinder geleitet wurde. Dadurch konnten sich die Kolben schneller bewegen, eine größere Arbeitsleistung war erreicht.       W  

 

1884

Franklin D. RooseveltFranklin Delano Roosevelt † 12. April 1945 - amerikanischer Politiker und Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Mit seiner Politik des "New Deal" (etwa: Neuverteilung) versuchte der Jurist, die schwere Wirtschaftskrise der USA zu meistern. Der von ihm forcierte Eingriff der USA in den Zweiten Weltkrieg brachte die entscheidende militärische Wende. Nach Kriegsende wollte Roosevelt das Kriegsbündnis als Kern einer auf Ausgleich beruhenden friedlichen Weltordnung institutionalisieren und hatte Anteil an der Gründung der UN. Doch er starb schon 1945 an einem Gehirnschlag. Franklin Delano Roosevelt war als einziger Präsident der USA dreimal wiedergewählt worden.        W   

nach Oben

 

1899

Max Theiler   † 11. August 1972 - südafrikanisch - amerikanischer Biologe und Nobelpreisträger. Der Sohn des Tierarztes Arnold Theiler lieferte wesentliche Arbeiten über die Erreger von Infektionskrankheiten. Er erhielt 1951 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin für seine Entwicklung eines Impfstoffes gegen Gelbfieber. 1949 hatte er den Albert Lasker Award for Clinical Medical Research erhalten. Theiler befasste sich insbesondere mit Gelbfieber und wies nach, dass es nicht durch die Bakterie Leptospira icteroides (den Erreger der Weil-Krankheit), wie in den 1920er Jahren noch teilweise vermutet wurde, verursacht wurde. Nachdem Adrian Stokes zeigte, dass Gelbfieber in Rhesusaffen induziert werden konnte,       W    Bild: Nobel Foundation

nach Oben

 

1901

Rudolf Caracciola † 28. September 1959 - erfolgreichster deutscher Automobilrennfahrer in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. 15 Große Preise und 17 Weltrekorde brachten Rudolf Caracciola in die Hitliste der beliebtesten deutschen Motorsportler. Der in Remagen geborene Automobilverkäufer bei Mercedes gewann mit 20 Jahren sein erstes Rennen, "Rund um Köln" - ein Motorradrennen. Insgesamt errang er 115 Siege bei deutschen und internationalen Autorennen: 100 auf Mercedes und 15 auf Alfa-Romeo, dazu 31 Ehrenplätze. Caracciola erreichte als erster mit einem 3-l-Wagen die 400-km/h-Grenze und stellte auf einem Mercedes-Rennwagen der 5-8l-Klasse eine Weltbestleistung mit 452,7 km/h über den "fliegenden Kilometer" auf.       W   

nach Oben

 

1925

Douglas Carl Engelbart † 2. Juli 2013 - amerikanischer Computertechniker und Erfinder. Er gilt als der entscheidende Pionier und Vordenker für die Entwicklung des Personal Computers. Gegenwärtig noch am meisten in der Öffentlichkeit bekannt ist Engelbarts Erfindung, die Computermaus, die er 1963 als X-Y-Positions-Anzeiger für ein Bildschirmsystem am Stanford Research Institute entwickelte. Diesen Anzeiger mit einem Drehknopf und einer Taste präsentierte er am 9. Dezember 1968 das erste Mal vor einem Fachpublikum; der Eindruck und die Folgen der Präsentation waren so weitreichend, dass sein Vortrag 1994 von Steven Levy als The Mother of All Demos bezeichnet wurde. Darüber hinaus lieferte er wesentliche Ideen zu allen Aspekten der Mensch-Maschinen-Interaktion, u. a. Grafische Benutzoberflächen, Hypertext und Computernetzwerken. Seine Forschung wurde dabei zum Teil auch von der ARPA finanziert, für die er nicht nur Werkzeuge für die Online-Zusammenarbeit entwickelte, sondern auch einen der ersten vier Knoten des Arpanets an seinem Institut einrichtete und verwaltete.           Bild: Dennis Hamilton  Maus: SRI International

 

1926

Wassili Alexandrowitsch Archipow † 1999 - sowjetischer Marineoffizier, der im Oktober 1962 durch Verweigern der Zustimmung zu einem Torpedoabschuss während der Kubakrise wahrscheinlich verhindert hat, dass ein Dritter Weltkrieg ausbrach. Archipow war während der Kubakrise auf dem sowjetischen, mit nuklearen Torpedos bestückten U-Boot B-59 (Б-59) der Klasse Projekt 641 stationiert. Am 27. Oktober 1962 wurde dieses U-Boot, ohne vorheriges aggressives Verhalten, von US-amerikanischen Zerstörern eingekesselt und mit Übungs-Wasserbomben attackiert, um ein Auftauchen zur Identifizierung zu erzwingen. Auf der einen Seite war den amerikanischen Streitkräften die nukleare Bewaffnung des U-Bootes nicht bekannt, auf der anderen Seite ging Walentin Sawizki, der Kapitän des U-Bootes, aufgrund des Beschusses davon aus, dass ein Krieg bereits begonnen haben könnte. Für den Abschuss der Waffen war an Bord des U-Bootes die Zustimmung dreier Offiziere notwendig, das waren Archipow, Sawizki und Politoffizier Iwan Maslennikow. Archipow lehnte anfangs als einziger von ihnen den Einsatz der Nuklearwaffen an Bord ab, die im Falle eines Angriffes auf das U-Boot eingesetzt werden sollten und konnte Sawizki schließlich überzeugen, das U-Boot auftauchen zu lassen, um auf weitere Befehle aus Moskau zu warten. In der Folge hat B-59 keine Nuklearwaffen abgefeuert.        W  

nach Oben

 

1930

Gene Hackman - amerikanischer Schauspieler und mehrfacher Golden Globe- sowie zweifacher Oscar-Preisträger. Hackman zählt zu den führenden US-amerikanischen Charakterdarstellern und erlangte unter anderem 1971 mit der Rolle des unkonventionellen Drogenfahnders Jimmy „Popeye“ Doyle in French Connection – Brennpunkt Brooklyn große Bekanntheit. Der in San Bernardino in Kalifornien geborene Gene Hackman gilt als einer der profiliertesten Charakterschauspieler Hollywoods. An der Seite von Warren Beatty und Faye Dunaway spielte Hackman 1967 in "Bonny und Clyde" die Rolle des Buck Barrow, des Bruders von Clyde Barrow, den Beatty verkörperte. Für diesen Part wurde Hackman erstmals für eine Oscar nominiert. Seinen wirklichen Durchbruch hatte der Schauspieler aber in der Rolle des psychopathischen Polizisten Popeye Doyle in "French Connection - Brennpunkt Brooklyn" von 1971. Für diese Arbeit erhielt Gene Hackman einen Oscar als bester Schauspieler. Er bekam zahlreiche Filmpreise, so auch den Oscar für den besten Nebendarsteller in dem Clint-Eastwood-Western "Unforgiven" (1991, dt. "Erbarmungslos").       W   Bild: Trish Overton

nach Oben

 

1937

Vanessa Redgrave - britische Schauspielerin. Vanessa Redgrave war in London geboren worden und reüssierte vornehmlich als Theaterschauspielerin. Seit ihrem Filmerfolg in "Blow Up" (1966) unter Regisseur Michelangelo Antonioni konnte sie sich ihre Filmrollen aussuchen - was sie auch sehr sorgfältig tat. 1977 bekam sie den Oscar für ihre Rolle in "Julia". Sie spielte "Wiedersehen in Howard´s End" und war auch in "Girl, Interrupted" neben Winona Ryder und Whoopy Goldberg zu sehen.        W    Bild: Siebbi

nach Oben

 

1942

Heidi Rosemarie Brühl † 8. Juni 1991 - deutsche Schlagersängerin und Schauspielerin. Bereits als Fünfjährige nahm Heidi Brühl Tanzunterricht. Der Produzent und Regisseur Harald Braun erkannte ihr Talent und gab ihr eine kleine Rolle in dem 1954 erschienenen Film Der letzte Sommer als kleine Schwester der Hauptdarstellerin (gespielt von Liselotte Pulver). Doch erst die Immenhof-Filme machten sie in Deutschland bekannt. Die drei Filme Die Mädels vom Immenhof (1955), Hochzeit auf Immenhof (1956) und Ferien auf Immenhof (1957) wurden ein kommerzieller Erfolg. 1959 schickte Brühls Vater ein Demoband seiner Tochter zur Plattenfirma Philips, die nach weiteren Probeaufnahmen einen Plattenvertrag mit ihr abschloss. Zuerst wurde sie zusammen mit Corina Corten als die Dolly Sisters vermarktet. Bereits im August 1959 kam Brühls erste Soloplatte Chico Chico Charlie in die deutschen Hitparaden, wo sie bis zum fünften Platz aufstieg. Bis 1967 konnte sie zwölf weitere Titel in den deutschen Hitlisten platzieren. Den größten Erfolg erreichte Heidi Brühl mit dem Titel Wir wollen niemals auseinandergehn von Michael Jary.        W   

nach Oben

 

1951

Philip David Charles „Phil“ Collins - britischer Schlagzeuger, Sänger, Songwriter, Produzent, Schauspieler und seit 2012 auch Buchautor. Collins wurde als Solokünstler sowie als Mitglied der Rockband Genesis bekannt, gehört mit über 250 Millionen verkaufter Tonträger zu den weltweit erfolgreichsten Musikern der Branche. Collins' Songs reichen von harten, schlagzeugbetonten Nummern wie In the Air Tonight über eingängige Pop-Arrangements wie Sussudio, You can't hurry love bis hin zu balladesken Titeln mit politischen Aussagen wie Another Day in Paradise, seinem bislang kommerziell erfolgreichsten Lied.       W   

nach Oben

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1649

Mit der Hinrichtung des englischen Königs Karl I. vor dem Banqueting House in London auf Anordnung des Parlaments unter Oliver Cromwell endet der Englische Bürgerkrieg. Das Todesurteil war vollstreckt worden, nachdem der abgesetzte Regent von radikalen Anhängern des puritanischen Heerführers Oliver Cromwell des Hochverrats für schuldig erklärt wurde. Die Revolutionäre warfen dem König Verfassungsbruch und versuchte Tyrannei vor. Das Ende des englischen Bürgerkrieges hatte die Abschaffung der Monarchie und die Errichtung der englischen Republik zur Folge, das sogenannte Commonwealth. Die Republik wurde ohne Oberhaus vom Rumpfparlament regiert. Der Puritanismus war von einer zeitweilig unterdrückten zur dominierenden Religionsbewegung in England geworden, was sich insbesondere für die Katholiken nachteilig auswirkte. Unter Cromwell wurden brutale Strafzüge gegen Irland und Schottland unternommen und irische Grundbesitzer enteignet. Die Republik hatte nur bis 1653 Bestand und wurde von einer puritanischen Militärdiktatur unter Cromwell als Lordprotektor abgelöst. Nach dem Tode Cromwells im Jahre 1658 und der Abdankung seines inkompetenten Sohnes Richard wurde 1660 die Monarchie unter Karl II., dem Sohn Karls I., wiederhergestellt.         W    

nach Oben

 

1790

Auf dem englischen Fluss Tyne wird das erste Rettungsboot getestet. 1785 stellte der Engländer Lionel Lukin, in Großbritannien als Erfinder des ersten Rettungsbootes bezeichnet, einen patentierten Umbau einer norwegische Yawl als unsinkbares Rettungsboot vor. Es enthielt mit Kork gefüllte Kammern für den Auftrieb und einen stählernen Kiel, der für höhere Stabilität sorgen sollte. Das erste für den Rettungseinsatz spezialisierte Boot, entwickelt von Henry Greathead wurde auf dem Tyne am 30. Januar 1790 getestet, der Rettungsboottyp „Norfolk and Suffolk“ wurde über ein gesamtes Jahrhundert eingesetzt. Die Entwicklung des Rettungsbootes ist eng mit der Entwicklung des ethischen Empfindens gegenüber Schiffbrüchigen verbunden. Galt bis in das 11. Jahrhundert reines Strandrecht, bei dem auch die angestrandeten Menschen in den Eigentum ihrer Finder übergehen konnten, sofern man sie nicht zur Sicherung der Beute der Einfachheit halber ertrinken ließ oder durch Erschlagen nachhalf, änderte sich diese Auffassung aufgrund der christlichen Theologie, allerdings zunächst nur theoretisch und auch langsam. Aufgrund dieser Entwicklung war die Rettung der Hilflosen zunächst ein reiner Akt der Nächstenliebe, es wurden die Hilfsmittel eingesetzt, die den Küstenbewohnern zur Verfügung standen. Erst mit Übergang des Rettungswesens als staatliche Aufgabe wurde mit einer allgemeineren Koordination begonnen. So wurden im Deutschen Reich die Hilfeleistung bei Strandung, das Sicherstellen des Strandguts, das Erfassen von Daten und die Meldung an die Behörden erst durch die Strandungsordnung vom 17. Mai 1874 den Strandämtern überantwortet.         W 

nach Oben

 

1835

Richard Lawrence verübt das erste Attentat auf einen US-Präsidenten: Andrew Jackson bleibt jedoch unverletzt, da beide Pistolen des Schützen sich nicht abfeuern lassen. Jackson verließ gerade das Kapitol, als der arbeitslose englische Anstreicher Richard Lawrence zwei Pistolen auf ihn richtete. Beide Pistolen ließen sich jedoch nicht abfeuern, und angeblich konnte Jackson selbst den Attentäter mit seinem Spazierstock verprügeln. Der unzurechnungsfähige Täter wurde später in die Psychiatrie eingewiesen und nie wegen des Attentats angeklagt.         W    

nach Oben

 

1847


Die kalifornische Stadt Yerba Buena wird in San Francisco umbenannt.
Im Jahr 1792, 300 Jahre nach der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus, gründete der britische Forscher George Vancouver eine kleine Niederlassung nahe Yerba Buena (die spätere Downtown von San Francisco). Sie wurde zu einer Ausgangsbasis für europäische und russische Siedler, Pelzhändler und Pioniere. Die Stadt wurde später von den Missionaren in Gedenken an den Heiligen Franz von Assisi San Francisco de Asís genannt, auf Englisch wurde daraus dann Saint Francis. Nach dem Mexikanisch-Amerikanischen Krieg kam die Stadt 1846 in den Besitz der USA. San Francisco erlebte einen ersten großen Aufschwung durch den 1848 beginnenden Goldrausch in Kalifornien. Der Name Golden Gate leitet sich von diesem Ereignis ab. Die Bevölkerungszahl stieg dabei von etwa 900 auf über 20.000 in einem einzigen Jahr an. Im Umfeld der Mission wurden bald mehr irische als spanische Grabsteine aufgestellt. Viele Schiffe wurden von ihren Besitzern aufgegeben und havarierten im Hafen. Um neuen Platz zu schaffen, wurde beschlossen, die Schiffswracks zu nutzen, und man füllte den Hafen mit Erde und Schutt auf. Große Teile der heutigen Innenstadt sind auf diesen Landfills gebaut.         W    

nach Oben

 

1873

Der Roman "Le Tour du monde en quatre-vingts jours" (Reise um die Erde in 80 Tagen) von Jules Verne erscheint. Der Roman beruht auf der Weltreise des Amerikaners George Francis Train, der 1870 jene Reise unternahm und 1890 und 1892 noch zwei weitere Weltreisen unternahm, 1892 sogar in nur 60 Tagen. Über die Änderung seines Namens in Phileas Fogg zeigte er sich erbost. Im Jahre 1869 waren der Suezkanal und die Eisenbahn quer durch die USA geöffnet worden. Zuvor war eine Reise um die Erde in 80 Tagen nahezu unmöglich. Der Roman enthält einen logischen Fehler. Es ist zwar zutreffend, dass man bei einer Reise um die Erde ostwärts durch das Überschreiten der Datumsgrenze einen Tag „gewinnt“. Allerdings müsste dies, da die Datumsgrenze durch den Pazifischen Ozean verläuft, Phileas Fogg spätestens in Amerika aufgefallen sein. Tatsächlich verpasst er aber in New York das fahrplanmäßig abfahrende Dampfschiff, weil er zu spät kommt. Warum er sich dann bei seiner Ankunft in London in Bezug auf das Datum irrt, kann so nicht mehr erklärt werden.         W    

nach Oben

 

1889

Der österreichisch-ungarische Thronfolger Rudolf von Habsburg begeht zusammen mit seiner 18jährigen Geliebten, Mary Vetsera, im niederösterreichischen Jagdschloss Mayerling (bei Heiligenkreuz) Selbstmord. Die Tat konnte nie ganz aufgeklärt werden. Der in liberalen Kreisen verkehrende Kronprinz hatte zuvor vergeblich versucht, seine unglückliche Ehe mit der belgischen Prinzessin Stephanie aufzulösen. Der einzige Sohn des Kaisers Franz Joseph und seiner Frau Elisabeth, "Sissy", war offensichtlich in Streit mit seinem Vater geraten und sah keinen anderen Ausweg, als zuerst seine Geliebte, und dann sich selbst zu erschießen. Die Wiener Hofärzte obduzierten den Leichnam des Kronprinzen und attestierten eine „geistige Verwirrung“, wodurch der Kronprinz mit allen kirchlichen Zeremonien beigesetzt werden konnte. Baronesse Mary wurde in das Stift Heiligenkreuz gebracht und auf dem Friedhof der Zisterzienserabtei beerdigt.         W    

nach Oben

 

1933

Mit der sogenannten „Machtergreifung“, der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler des Deutschen Reiches durch Reichspräsident Paul von Hindenburg, endet die Weimarer Republik. Das Zustandekommen der Mehrheiten für das Ermächtigungsgesetz am 23. März 1933 wurde unter Anwendung brutaler Gewaltmethoden wie Ausschluss oder Ermordung von Abgeordneten erreicht. Trotz massiven Straßenterrors zur Einschüchterung politisch Andersdenkender war es der NSDAP zuvor in der Wahl zum achten Deutschen Reichstag nicht gelungen, die absolute Mehrheit der Stimmen zu erhalten. Hitler und die NSDAP waren sowohl von dem ihn unterstützenden Teil der Konservativen als auch von ihren Gegnern aus dem republikanischen Lager unterschätzt worden. Die konservative Strategie der „Einrahmung“ oder „Zähmung“ der Nationalsozialisten scheiterte an Hitlers Machtwillen. Die Konservativen hatten zu sehr auf den Reichspräsidenten Hindenburg vertraut: Nach der Reichsverfassung konnte dieser den Reichskanzler absetzen. Außerdem vertrauten sie auf den Rechtsstaat sowie auf ihre eigene gesellschaftliche Stellung. Daher halfen sie Hitler dabei, diejenigen freiheitlich-demokratischen Grundlagen auszuhöhlen, von denen auch ihre eigene Sicherheit und Existenz abhing. Zudem sprachen sich sowohl Papen wie Alfred Hugenberg und Schleicher letztendlich für eine Kanzlerschaft Hitlers aus.        
W
     Bild: Bundesarchiv, Bild 102-15347 / CC-BY-SA

nach Oben

 

1945

Am 50. Geburtstag ihres Namensgebers wird die Wilhelm Gustloff von dem sowjetischen U-Boot S-13 versenkt. Der Untergang des als Flüchtlingstransporter eingesetzten KdF-Schiffs fordert etwa 9.000 Menschenleben und gilt bisher als die größte Katastrophe in der Seefahrtsgeschichte. Am 30. Januar 1945 – dem 12. Jahrestag der so genannten Machtergreifung Hitlers – legte sie gegen 13:10 Uhr mit schätzungsweise über 10.000 Menschen an Bord in Gotenhafen ab. Die genaue Anzahl der Passagiere und Besatzungsmitglieder ließ sich nie mit letzter Sicherheit feststellen, da ihre Flucht übereilt erfolgte. Offiziell wurden 7.956 Menschen registriert. Nach Ende der offiziellen Zählung drängten aber noch ungefähr 2.500 weitere Passagiere an Bord. Auf der Höhe von Stolpmünde wurde die Wilhelm Gustloff gegen 21 Uhr von dem sowjetischen U-Boot S-13 gesichtet. Um 21:16 Uhr ließ dessen Kommandant, Alexander Iwanowitsch Marinesko, aus etwa 700 Metern Entfernung vier Torpedos abschießen. Ein Torpedo klemmte, drei trafen die Wilhelm Gustloff am Bug, unter dem E-Deck und im Maschinenraum. Nach etwas mehr als einer Stunde, gegen 22:15 Uhr, sank das Schiff etwa 23 Seemeilen von der pommerschen Küste entfernt. Herbeieilende Schiffe konnten nur 1252 Menschen retten, darunter alle vier Kapitäne und den Marinemaler Adolf Bock, dessen Berichte und Bilder später unter anderem im Stern veröffentlicht wurden.       W    

nach Oben

 

1948

Der 78-jährige Mahatma Gandhi wird vom fanatischen, nationalistischen Hindu Nathuram Godse erschossen, der schon zehn Tage zuvor als Mitglied einer Siebenergruppe ein Attentat auf Gandhi geplant hatte. Gandhi war für die Aussöhnung zwischen Hindus und Moslems. Er versprach den Moslems Emanzipation und gleiche Rechte für alle, was nicht im Sinne der hinduistischen Nationalisten war. Der Ermordete hatte jahrelang gewaltfrei für die Unabhängigkeit Indiens von Großbritannien gestritten. Gandhi übernahm 1920 die Führung des Indian National Congress, der sich zur wichtigsten Institution der indischen Unabhängigkeitsbewegung entwickelte. Er baute auf das Konzept der Nichtzusammenarbeit um die Briten zu zwingen, den indischen Subkontinent zu verlassen: Alle indischen Angestellten und Unterbeamten sollten einfach nicht mehr für die Kolonialherrscher tätig sein, jegliche Kooperation sollte gewaltfrei verweigert werden, um so die Engländer machtlos zu machen. Im August 1920 rief Gandhi die Kampagne der Nichtkooperation offiziell aus, im Glauben die Gewaltlosigkeit sei der Gewalt weit überlegen. Einhunderttausend Briten in Indien war es nicht möglich, ein Land von damals dreihundert Millionen Indern zu beherrschen, wenn diese einfach die Zusammenarbeit verweigern. 1930 veranlasste er eine Kampagne des zivilen Ungehorsams gegen das britische Salzmonopol und rief zum Salzmarsch auf. Der Salzmarsch war die spektakulärste Kampagne, die Gandhi während seines Kampfes um Unabhängigkeit auf den Weg brachte. Gandhi protestierte mit diesem Marsch gegen die englischen Steuern, die auf dem Salz lagen. Indische Bürger durften weder Salz herstellen, noch es selber verkaufen. Gandhi wurde von der britischen Kolonialmacht mehrmals inhaftiert; insgesamt saß er acht Jahre im Gefängnis.         W    

nach Oben

 

1972

Im Feuer von Fallschirmjägern der britischen Armee starben 13 Teilnehmer einer verbotenen Demonstration katholischer Bürgerrechtler in Londonderry, Nordirland. Der Nordirland-Konflikt forderte in den letzten drei Jahrzehnten bis zu 3600 Todesopfer. In Nordirland sind heute 18.000 britische Soldaten stationiert. Mit nackter Gewalt hatten die Briten seit je her versucht, auf der Nachbarinsel dauerhaft Fuß zu fassen. Bereits 1169 gab es eine anglo-normannische Invasion auf Irland. Nach 1790 bezahlten 50.000 Iren ihre Teilnahme am Aufstand unter Wolfe Tone mit dem Leben. Hinzu kam, dass zwischen 1840 und 1860 eine Hungersnot die grüne Insel fast entvölkerte. Von 1919 bis 1921 tobte der Britsch-Irische Krieg. 1969 begannen die "Troubles", die bürgerkriegsähnlichen Ausschreitungen, deren Höhepunkt der "Bloody Sunday" war.         W     Bild: SeanMack

nach Oben