18. November
Geburtstage
1786
Carl Maria von Weber † 5.6.1826 - Deutscher Komponist. Mit seinem "Freischütz" und der Wolfsschlucht-Szene gilt Weber als der Schöpfer der deutschen romantischen Oper. Die Premiere dieser Oper in Berlin 1821 brachte ihm einen triumphalen Erfolg. W
1787
Louis Jacques Mandé Daguerre † 10.7.1851 - Französischer Maler und Erfinder. Er gilt als einer der Pioniere der Fotografie. Bei dem nach ihm benannten Verfahren der "Daguerreotypie" werden mit der Camera obscura Bilder auf silberjodidbeschichteten Kupferplatten aufgenommen, die dann mit Hilfe von Quecksilberdämpfen entwickelt werden. Diese Bilder waren lichtbeständig, konnten aber nicht vervielfältigt werden. Das Verfahren entwickelte er zusammen mit Joseph Nicéphore Niepce. Mit Hilfe von Quecksilberdämpfen konnte er die Belichtungszeit statt acht Stunden auf 4 Minuten im Sommer und 15 Minuten im Winter verkürzen. Das machte es ihm möglich, auch fotografische Porträts zu erstellen. 1837 erfand er die Möglichkeit, die Bilder mit einer Kochsalzlösung zu fixieren. W
1832
Adolf Erik Nordenskjöld † 12.8.1901 - Schwedischer Polarforscher und Geograph. Auf fünf Reisen erforschte er die Inselgruppe Spitzbergen. Nordenskjöld war der erste, der die legendäre Nordostpassage von Europa durch das Packeis des Nordpols nach Asien bewältigte. Berühmt geworden ist die Nordostpassage durch die Expeditionsreisen von John Franklin, dessen Lebensgeschichte den roten Faden von Sten Nadolnys "Die Entdeckung der Langsamkeit" bildet. W
1906
Klaus Mann † 22.5.1949 - Deutscher Schriftsteller. Der älteste Sohn Thomas Manns schrieb schon als Schüler Novellen und Gedichte. 1936 ging er in die USA. Es erschienen "Symphonie Pathétique" (1935), "Mephisto" (1936), "Vergittertes Fenster" (1937), "Der Vulkan" (1939) und "André Gide and The Crisis of Modern Thought" (1948). Klaus Mann schied in Cannes freiwillig aus dem Leben. In sein Tagebuch schrieb er kurz zuvor: "Das Wetter ist ungefähr so grauenvoll wie mein moralischer und körperlicher Zustand." W Bild: Public Domain
Sir Alec Issigonis † 2. Oktober 1988 - britischer Ingenieur griechischer Herkunft. Berühmt wurde er als Entwickler der Autos Morris Minor (1948–1971) und Austin Mini (1959–2000). Schon früh entdeckte Issigonis seine große Begabung für technische Zusammenhänge, und er beschloss, Automobilkonstrukteur zu werden. Nach einem dreijährigen Studium an der Battersea Polytechnic School in London, das er aber nicht abschloss, arbeitete er in verschiedenen Zeichen- und Konstruktionsbüros und wurde schließlich in die Konstruktionsabteilung von Morris aufgenommen. Bei Morris hatte Issigonis dann großen Erfolg mit der Entwicklung des Morris Minor und des legendären Kultautos Mini, mit dem die Zeit der querliegenden Frontmotoren begann. In Anerkennung seiner Leistungen im Automobilbau wurde er in den Adelsstand erhoben. W Bild: Public Domain
1942
Linda Evans- amerikanische Schauspielerin. Bekannt wurde sie durch die Western-Serie "Big Valley". Es folgten einige TV-Filme, bis 1981 der ganz große Durchbruch mit der Soap "Der Denver-Clan" (Dynasty) kam. Als Denver-Engel Krystle Carrington wurde sie zum gefeierten Welt-Star. Evans war von 1968 bis 1974 mit dem Schauspieler und Regisseur John Derek, dem späteren Ehemann von Bo Derek, verheiratet. W Bild: The Heart Truth
1944
Wolfgang Joop - international erfolgreicher deutscher Modedesigner. Er ist Gründer der Mode- und Kosmetikfirma JOOP! und gilt zusammen mit Karl Lagerfeld und Jil Sander als erfolgreichster Deutscher in dieser Branche. Joop begann 1966 auf Drängen seines Vaters ein Studium der Werbepsychologie das er jedoch ebenso wie ein Studium in Kunsterziehung, nicht zu Ende führte. Joops eigentliche Karriere begann 1970, als er zusammen mit seiner Frau Karin an einem Modewettbewerb der deutschen Zeitschrift Constanze teilnahm und die ersten drei Preise gewann. Aufgrund dieses Erfolges wurde er Moderedakteur beim Frauenmagazin "Neue Mode". Diesen Job quittierte er 1971 und zog es vor, weiter unabhängig zu arbeiten, unter anderem als freiberuflicher Journalist und Designer. Den internationalen Durchbruch erzielte Joop 1978, als er seine erste eigene Pelzkollektion vorstellte, die unter anderem von der New York Times mit dem Ehrentitel "Prussian Designer" ("Preußischer Designer") gewürdigt wurde. Im Frühjahr 1982 stellte Joop seine erste Prêt-à-porter-Damenkollektion vor, gefolgt von der ersten Herrenkollektion 1985. Zwei Jahre später, mit der Vorstellung seiner ersten Parfümkollektion, machte er seinen Namen endgültig zum Markenzeichen, indem er der kompletten Großschreibung zur Symbolisierung von Energie noch ein Ausrufezeichen anfügte. Ab sofort konnte man unter diesem Namen unter anderem Bekleidung, Schuhe, Schmuck, Brillen, Parfüm und sogar Wasserhähne erwerben. W Bild: Hubert Burda Media
1946
Amanda Lear - britisch-asiatische Sängerin und Schauspielerin. 1962 kam sie vom Travestie-Theater Madame Arthur in Paris auf ein Gastspiel in das Berliner Chez Nous und trat mit einer Striptease-Show auf. So begann ein von vielseitigen Interessen geprägtes, extravagantes Jetset-Leben. Ab 1965 war sie als Model auf den Laufstegen von Paco Rabanne und bald schon auf diversen Zeitschriften-Covern von Jugend- und Mode-Magazinen zu sehen. In Freundschaft mit dem Maler Salvador Dalí verbunden, galt sie als seine Muse. David Bowie, mit dem Lear 1976 eine mehrmonatige Beziehung hatte, animierte sie zu singen. Mit meist selbstgeschriebenen Titeln feierte sie vorwiegend in Deutschland bis 1983 große Erfolge mit Hits wie "Blood and Honey", "Queen of Chinatown", "Follow Me". Dem deutschen Fernsehpublikum wurde Amanda Lear durch die Moderation des RTL II-Erotikformats "Peep!" bekannt. Sie moderierte vom 5. Mai 1995 bis 6. Mai 1996 insgesamt 39 Folgen, ihre Nachfolgerin wurde Verona Feldbusch. W
Alan Dean Foster - Autor von Science-Fiction- und Fantasyromanen. Foster ist außerdem für seine Romanfassungen bekannter Kinofilme bekannt, die da zum Beispiel wären. "Kampf der Titanen" - "Das Ding aus einer anderen Welt" - "Raumschiff Enterprise: Die neuen Abenteuer (10 Folgen)" - "Star Wars Triologie" (Krieg der Sterne, Die neuen Abenteuer des Luke Skywalker, Ein Sturm zieht auf - "Am Ende des Regenbogens". W Bild: Elf
1960
Kim Wilde eigentl. Kimberly „Kim“ Smith - britische Sängerin. Kim Wilde war mit Hits wie "Kids in America","Chequered Love ", "Cambodia", "You Keep Me Hangin’ On" oder "You Came" vor allem in den 1980er Jahren eine international erfolgreiche Popsängerin. Seit Mitte der 1990er Jahre trat sie, in der Musikbrance mittlerweile eher erfolglos, vor allem als Landschaftsgärtnerin in britischen Fernsehsendungen auf und war als Autorin für Zeitungskolumnen tätig. Einen völlig überraschenden großen Erfolg hatte Kim Wilde im Frühjahr 2003 in Deutschland mit "Anyplace, Anywhere, Anytime", einem Duett mit Nena, das in Deutschland wochenlang auf Platz 3 der Charts war und in den Niederlanden sowie in Österreich sogar die Nummer-1-Position erreichte. W
1971
Ilka Bessin - deutsche Stand-up-Komikerin. Sie erfand Anfang der 2000er Jahre die Kunstfigur Cindy aus Marzahn und verkörperte diese Rolle in zahlreichen Bühnen- und Fernsehauftritten. Nach dem Schulabschluss absolvierte Bessin zunächst eine Ausbildung zur Köchin und anschließend zur Hotelfachfrau. Daraufhin arbeitete sie als Kellnerin in einer Diskothek, in der sie später Geschäftsführerin wurde. 1999 wechselte sie den Beruf und wurde Animateurin auf einem Kreuzfahrtschiff. Auf ihre Rückkehr nach Berlin folgten vier Jahre Arbeitslosigkeit. Anfang der 2000er Jahre entwickelte Bessin die Kunstfigur Cindy aus Marzahn, eine übergewichtige Langzeitarbeitslose, die schon seit längerer Zeit Arbeitslosengeld II bezieht. Mit ihrem Programm gewann Bessin im Jahr 2004 das Jahresfinale der ProSieben-Sendung Quatsch Comedy Club, was ihr erster vielbeachteter Erfolg als Stand-up-Komikerin war. Seit Januar 2010 hat Bessin im Fernsehsender RTL eine eigene wöchentliche Show mit dem Titel Cindy aus Marzahn & Die jungen Wilden. W
Ereignisse
1626
Die bedeutendste katholische Kirche, der Petersdom in Rom, wurde nach einer Bauzeit von 120 Jahren von Papst Urban VIII. geweiht. Sie enthält 44 Altäre, acht kleinere Kuppeln und ungefähr 800 Marmor-, Bronze- und Gipssäulen. An dem Bauwerk waren neun Künstler als Bauleiter beteiligt, unter ihnen Michelangelo, Rafael und Bramante. Bramante war der erste Bauleiter, von ihm stammt der Grundriss. Michelangelo entwarf vor allem die Riesenkuppel in Anlehnung an die Florentiner Domkuppel von Brunelleschi. Die Anlage des Petersplatzes schuf Bernini in den Jahren 1656 bis 1666. Die Kirche ist über dem Grab des Apostel Petrus erbaut, schon 324 befand sich an dieser Stelle eine von Konstantin I. errichtete Basilika. W
1865
Eine erste Rohrpost-Linie der Berliner Pneumatischen Depeschenbeförderung wird in Betrieb genommen. Die erste Linie verlief zwischen dem Haupttelegraphenamt und der Telegraphenstation in der Berliner Börse. Damit wurde der eigentliche Impuls für die Entwicklung des Rohrpostsystems deutlich: Es ging um die schnelle Beförderung von Börsennotierungen, die aus dem In- und Ausland im Haupttelegraphenamt ankamen oder von der Berliner Börse in die Welt gesendet werden sollten. Am 2. März 1868 wurden die Telegraphenämter IV am Brandenburger Tor und V am Potsdamer Platz an das nunmehr 18 km lange Netz angeschlossen. Am 1. Dezember 1876 wurde das auf 15 Rohrpostämter erweiterte Netz mit einer Gesamtlänge von 25,9 km der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Es konnten Postkarten und Briefe bis zu einem Gewicht von 20 Gramm (Maximalmaß: 14 cm × 9 cm) verschickt werden. 1940 erreichte das Berliner Rohrpostnetz mit einer maximalen Streckenlänge von fast 400 km seine größte Ausdehnung. 79 Post- und Telegraphenämter waren angeschlossen und bearbeiteten zu dieser Zeit rund 8 Mio. Sendungen jährlich. Der Betrieb der Berliner Rohrpost als öffentlich zugängliches System der Nachrichtenübermittlung wurde 1976 endgültig eingestellt. In Ost-Berlin wurden noch bis in das Jahr 1986 Telegramme per Rohrpost den Zustellämtern zugeführt. W Bild: Bundesarchiv, Bild 183-12753-0008 / Martin / CC-BY-SA 3.0
1876
Ägypten ist finanziell ruiniert. Grundlage der riesigen Staatsschuld ist der Bau des Suezkanals, der Ägypten zur Übernahme von 70 Millionen Mark Aktien verpflichtete. Dies waren 40 Prozent des Gesamtkapitals der Suezkompanie. Zusätzlich mussten sich 20.000 Fronbauern auf Jahre hinaus zur Gratisarbeit verpflichten. Vizekönig Ismail, der sich für den Bau des Kanals einsetzte, fiel in die Hände gewissenloser Geldgeber. Als er die geliehenen Millionen nicht zurückzahlen kann, zwingen ihn England und Frankreich, europäische Finanzberater hinzuzuziehen. 1882 nutzt England eine Militärrevolte als Vorwand, um Ägypten zum Schutz europäischer Interessen "vorrübergehend" zu besetzen. Zuvor sichern sich die Briten den 44-prozentigen Gesellschafteranteil des Vizekönigs. W
1901
In einem Vertrag mit Großbritannien sichern sich die USA die alleinigen Rechte am Panama-Kanal-Projekt. Der Bau des Kanals durch die kolumbianische Provinz, die seit 1899 Schauplatz eines Bürgerkrieges ist, beginnt jedoch erst 1906. W
1943
Hermann Hesses Erzählung "Das Glasperlenspiel" erschien in Zürich. In diesem Werk entwirft Hesse die utopische Welt der Geistes-Elite von "Kastalien", einer ideal-typischen Republik von Gelehrten, die die höchste Stilisierungsform menschlicher Kultur repräsentiert. Das Werk stellt einen Gegenentwurf zur antihumanen Herrschaft von Stalinismus und Nationalsozialismus, als deren Antipoden sich Hesse verstand. Nach dem Erscheinen des Buches zog er sich aufgrund seines schlechter werdenden Gesundheitszustandes, vor allem wegen einer zunehmenden Sehschwäche, weitgehend aus dem literarischen Leben zurück. 1946 wurde Hesse für sein Lebenswerk mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. W
Eine Serie von fünf Großangriffen britischer Bomber auf Berlin beginnt. Bis zum 3. Dezember werfen sie über 8.600 Tonnen Sprengstoff ab. Die Angriffe dauern bis Ende März 1944, die US-Luftwaffe beteiligt sich mit Tagesangriffen. Danach sind Zehntausende tot, vermisst oder schwerverletzt, rund 1,5 Millionen Berliner werden obdachlos. Anschliessend verlagert sich der Schwerpunkt der Luftangriffe auf die Vorbereitung der alliierten Invasion, die für Juni 1944 geplant ist. Fast 30 Quadratkilometer der am dichtesten besiedelten Stadtfläche sind Ruinenfelder, 612.000 Wohnungen wurden völlig zerstört. W
1959
Mit elf Oscars ist "Ben Hur" neben James Camerons "Titanic" (1997) der Film mit den meisten Auszeichnungen. In den 1950er Jahren brach das Historiendrama alle Kassenrekorde. Regisseur William Wyler verband das Leben des jüdischen Aristokratensohns und Kaufmanns Ben Hur mit der Geschichte Christi und den damaligen Problemen mit der römischen Besatzung. Die Titelrolle spielt Charlton Heston. Wyler hatte schon 1925 an einer Stummfilm-Version mitgearbeitet. Mit "Ben Hur", "Spartacus" und "Cleopatra" wurden Anfang der 1960er die letzten großen Filme dieser Art in Hollywood gedreht, danach waren sie nicht mehr finanzierbar. 2000 erlebte das Genre mit Ridley Scotts "Gladiator" seine Wiederauferstehung. W
1978
Auf Befehl ihres Anführers Jim Jones begingen über 900 Mitglieder der Sekte "The People´s Temple" im Dschungel von Guyana Selbstmord. Einigen Opfern wurde der Todescocktail aus Zyanid und Limonade in die Venen gespritzt. Unter den Toten wurden auch viele Kinder gefunden, Jones selbst starb durch einen Schuss in die rechte Schläfe. Er sollte wegen Mordes an einem US-Kongressabgeordneten und dreier Journalisten, die über Misshandlungen im Camp der Sekte berichtet hatten, festgenommen werden. Die Kinder waren vielfach wie Sklaven gehalten worden, sie wurden geschlagen, mit Elektroschocks bestraft und sexuell missbraucht. Jones hatte die Tat schon lange geplant und seinen Anhängern vom nahenden Weltuntergang erzählt. W
1981
"Schwerter zu Pflugscharen" in der DDR Am 18. November 1981 beginnt in der DDR eine Friedensbewegung und wird zur wohl größten oppositionellen Massenbewegung in der DDR seit 1953: "Schwerter zu Pflugscharen" heißt ihre Losung, ihr Symbol ist ein schmiedender Muskelprotz im stalinistischen Realismus. W