6. November
Geburtstage
15 n.Chr.
Agrippina die Jüngere † März 0059 - römische Kaiserin. Sie war die Tochter des Germanicus Julius Caesar und der Vipsania Agrippina (die Ältere), der Stief- und Schwiegertochter des Kaisers. Ihr Bruder war der spätere Kaiser Caligula. Agrippina die Jüngere war ehrgeizig und strebte nach Macht. Aufgrund ihrer starken Persönlichkeit und ihrer familiären Abstammung spielte sie eine wichtige Rolle in der römischen Geschichte. Im Jahr 49 heiratete sie ihren Onkel Kaiser Claudius, in die Ehe brachte sie ihren Sohn Nero mit. Nach Claudius' Tod (54) brachte sie Nero anstelle des rechtmäßigen Thronfolgers an die Macht. Doch Nero ließ seine eigene Mutter im Jahr 59 ermorden, als sie zuviel Einfluss auf seine Regierungsgeschäfte nahm. W Bild: Wolfgang Sauber
1771
Alois Senefelder † 26. Februar 1834 - österreichischer Erfinder. Der Erfinder entwickelte mehrere neue Druckverfahren, darunter das Hochdruckverfahren mit geätzten Kupferplatten. Später erfand er zunächst die Flachdruckmethode der Schwarzweiß-Lithografie (1797), die er zur Farblithografie mit Kalkschieferplatten weiterentwickelte (1826). Er gründete mehrere Druckereien, u. a. 1806 in München eine Steindruckerei, in der er besonders Musikalien und Landkarten herstellte. Senefelder befasste sich auch mit dem Nachdruck von Ölgemälden auf Leinwand. W
1814
Adolphe Sax † 4. Februar 1894 belgischer Instrumentenbauer. Nach dem Studium von Flöte und Klavier am Brüsseler Konservatorium übernahm Adolphe Sax die Leitung der Instrumenten-Werkstatt seines Vaters. Er entwickelte Verbesserungen der Klarinette und der Baßklarinette und entwickelte schließlich ein neues Musikinstrument, das Saxophon. 1846 ließ er seine Erfindungpatentieren. Sax baute das Saxophon in acht Varianten, unter ihnen auch die Saxtromba und das Saxhorn. Ab 1857 war er Lehrer für Saxophon am Pariser Konservatorium, 1894 starb er verarmt in Paris. Sein Saxophon, ein Blechblasinstrument mit einfachem Rohrblatt, etablierte sich zunächst in der französischen Militärmusik, wurde jedoch Anfang des 20. Jahrhunderts zu einem wesentlichen Bestandteil der Jazz-Musik. W
1851
Charles Henry Dow † 4. Dezember 1902 - amerikanischer Journalist, Wirtschaftswissenschaftler und Herausgeber des Wall Street Journal. Mit Edward Davis Jones und Charles Milford Bergstresser gründete er 1882 die Agentur für Finanznachrichten Dow Jones & Company und gab mit dem Customer Afternoon Letter den ersten Börsenbrief heraus, aus dem sich das Wall Street Journal entwickelte. Um einen Richtwert für die Beurteilung der Aktienkursschwankungen zu erhalten, entwickelte Dow den ersten US-amerikanischen Aktienindex, den Dow Jones Railroad Average (heute Dow Jones Transportation Average). Er wurde erstmals am 3. Juli 1884 im Customers´ Afternoon Letter veröffentlicht. 1896 kreierte Dow für das Wall Street Journal den noch heute bekannten Dow Jones Industrial Average, wobei er die Kurse der zwölf wichtigsten Aktien an der New York Stock Exchange addierte und die erhaltene Summe durch zwölf dividierte. Die Erstnotiz lag am 26. Mai 1896 bei 40,94 Punkten. W
1854
John Philip (de) Sousa † 6. März 1932 - amerikanischer Dirigent von Militärkapellen und Komponist von Marschmusik und Operetten. Dem König der Marschmusik ist zudem das Sousaphon gewidmet, das auf seine Anregung von der Firma C. G. Conn entwickelt wurde. Fast jeder kennt die Marschmusik von John Philip Sousa, ohne dass der Name des Komponisten und Dirigenten auch nur annähernd so geläufig wäre. Seine patriotische Komposition Stars and Stripes Forever von 1897 gilt als eine Art zweite Nationalhymne der USA und diente u.a. lange Jahre in der deutschen Fernsehwerbung als Erkennungsmelodie des Reinigungsmittels Der General. Inzwischen wird der Marsch in der Werbung wieder gespielt. Ebenfalls sehr bekannt ist das Thema von The Liberty Bell, benannt nach der Freiheitsglocke in Philadelphia, das als Eröffnungsmusik für die Fernsehserie Monty Python's Flying Circus verwendet wurde. Einige weitere seiner über 100 Werke gehören zum Standardrepertoire von Blaskapellen in aller Welt, wie Semper Fidelis und besonders The Washington Post. Dieser Marsch wurde einst im Auftrag der Zeitung Washington Post komponiert und machte sie ähnlich berühmt wie acht Jahrzehnte später die Aufdeckung der Watergate-Affäre. W
Stars and Stripes Forever The Washington Post
1861
James Naismith - kanadischer Arzt und Pädagoge sowie Erfinder der Sportart Basketball und des Footballhelmes. Am 7. Dezember 1891 beauftragte Luther Gulick, Direktor des YMCA in Springfield (Massachusetts), Naismith mit der Gestaltung eines neuen Hallensports für eine junge Studentengruppe. Da es im Winter beim Football spielen in der Halle oftmals zu Rangeleien und Verletzungen kam, sollte das neue Spiel mit wenig Körperkontakt auskommen. Anfangs nicht besonders von dieser Aufgabe begeistert schrieb Naismith 60 Minuten vor der Sportstunde 13 Regeln auf, die lose auf dem Kinderspiel "Ente auf dem Fels" basierten. Naismiths Basketballspiel startete am 15. Dezember 1891 mit dreizehn Regeln, die er am 15. Januar 1892 veröffentlichte. Er erkannte, dass Spiele wie Football deshalb so brutal waren, da in ihnen alles auf einer Ebene stattfand. Um das absehbare Gerangel in der Nähe des „Tores“ zu vermeiden, löste er es also einfach vom Boden. An der Empore der Sporthalle ließ er zwei Pfirsich-Körbe befestigen, die gleichzeitig „Tor“ und Namensgeber der Sportart wurden: Basketball. Basketball sollte eigentlich ein reines Pass- und Wurf-Spiel sein; er verbot daher das Laufen mit dem Ball. Der Ball sollte oft hin und her gespielt werden, bis sich ein Mitspieler in aussichtsreicher Position zum „Tor“ befand. Naismith legte die Anzahl der Spieler pro Mannschaft nicht fest, er selbst aber favorisierte neun (gegenüber den heute üblichen fünf). So wurde 1891 das erste Basketballspiel mit neun Spielern je Team ausgetragen, das Ergebnis lautete nach zweimal 15 Minuten Spielzeit 1:0. Den Korberfolg erzielte ein Student namens William Chase. Im Laufe der Jahre änderten sich nicht nur Details der Sportart. Die Anzahl der Spieler wurde begrenzt, das Dribbeln wurde nicht nur erlaubt, sondern sogar ein wichtiger Bestandteil des Spiels, die Wurftechnik änderte sich vom beidhändigen Unterhandwurf zum einhändigen Sprungwurf, und Zeitlimits wurden eingeführt.
1894 erfand Naismith den Football-Helm und er unterstützte im darauffolgenden Jahr William G. Morgan bei der Erfindung des Volleyball-Vorgängers Mintonette. W
1880
Aikawa Yoshisuke † 13. Februar 1967 - japanischer Unternehmer und Politiker. Er war Gründer und erster Präsident des Automobilherstellers Nissan. Mit der Hilfe des Handelsministers Inoue Kaoru gründete er 1910 den Gießereibetrieb Tobata Imono („Tobata Gussware“, engl. Tobata Casting) und übernahm 1928 das Unternehmen Kuhara Kōgyō (engl. Kuhara Mining). Dazu gründete er eine Holdinggesellschaft namens Nihon Sangyō, die mit der Abkürzung Nissan (日産) am Aktienmarkt notiert war. Während einer günstigen Phase an der Börse kaufte die Holding 1931 Mehrheitsanteile an dutzenden Firmen auf und es entstand der Nissan-Zaibatsu. Unter den übernommenen Unternehmen befand sich auch die DAT Jidōsha Seizō (engl. DAT Automobile Manufacturing), aus der 1933 der Automobilhersteller Nissan Jidōsha (engl. Nissan Motor) hervorging. Aikawa war auch der erste Firmenpräsident von Nissan. W
1910
Erik Ode eigentlich Fritz Erik Signy Odemar † 19. Juli 1983 - deutscher Schauspieler, Regisseur und Synchronsprecher. Während des Krieges war er in der Truppenbetreuung tätig und wurde gegen Ende als Funker eingezogen. In Berlin führte er für das MGM-Synchronstudio auch Synchronregie und agierte als Synchronsprecher von Fred Astaire, Gene Kelly, Bing Crosby und Cary Grant. In der deutschen Synchronfassung von Singin' in the Rain sprach Ode Gene Kelly nicht nur, sondern übernahm auch dessen Gesangsparts, da die Songs ebenfalls ins Deutsche übertragen wurden. Ab 1961 arbeitet Ode für das Fernsehen. Bekannt wurde er einem breiten Publikum vor allem durch die von Herbert Reinecker geschriebene Fernsehkrimiserie Der Kommissar, in der er von 1968 bis 1975 in 97 Episoden die Rolle des Kommissar Keller verkörperte, u.a. begleitet durch Fritz Wepper in der Rolle des Assistenten Harry. Von 1978 bis 1980 spielte er im Regionalprogramm der ARD in der Krimiserie Sonne, Wein und harte Nüsse die Hauptrolle des Polizisten im Ruhestand Eric Ott, der in seinem Altersdomizil in der Provence den örtlichen Kriminalpolizisten Giraud bei der Lösung von Fällen unterstützte. W
1921
Julius Hackethal † 17.Oktober 1997 - deutscher Mediziner. Julius Hackethal geriet erstmals in den 1960er Jahren in die Schlagzeilen, als er seinen Berufskollegen Kunstfehler vorwarf. Nach vielen Jahren als Chefarzt gründete er 1981 am Chiemsee eine eigene Klinik, in der er alternative Behandlungsmethoden gegen Krebs entwickelte, die von der Schulmedizin jedoch nie anerkannt wurden. 1984 entfachte Hackethal eine Debatte um die Sterbehilfe, als er einer unheilbar kranken Frau Zyankali für den Selbstmord beschaffte. Er schrieb mehrere medizinkritische Bücher ("Auf Messers Schneide", 1976, "Keine Angst vor Krebs", 1978, "Humanes Sterben", 1988). 1997 erlag Julius Hackethal einem Lungenkrebsleiden. W
Ereignisse
1429
Heinrich VI. wird als knapp Achtjähriger in der Westminster Abbey zum englischen König gekrönt. Im Alter von zehn Jahren folgte am 16. Dezember 1431 die Krönung zum König von Frankreich in der Kathedrale Notre Dame in Paris. Zum ersten Mal wurde ein französischer König dort gekrönt – die etablierte Krönungskirche war bis dahin die Kathedrale von Reims, die aber aufgrund der komplizierten politischen Lage nicht erreicht werden konnte. Das Königreich England wurde von Regenten verwaltet, bis Heinrich volljährig war. Die einflussreichsten Regenten waren seine Onkel Humphrey, Duke of Gloucester, und John, Duke of Bedford. John übte die Regentschaft in Frankreich aus und Humphrey in England. Das Parlament beschränkte Humphrey dahingehend, dass er nur in Johns Abwesenheit die Regentschaft über England innehatte. W
1860
Bei den US-Präsidentschaftswahlen wurde Abraham Lincoln zum 16. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt. Er war der erste aus den Reihen der Republikanischen Partei. Lincoln bekam bei seiner Wahl nur die 180 Stimmen der Wahlmänner des amerikanischen Nordens. Die elf Südstaaten traten daraufhin aus dem Staatenbund aus. Die Nordstaaten schlossen sich im Sonderbund der Konföderierten zusammen. In der Folge kam es zum Sezessionskrieg. Die Grund für die Spaltung war die Ablehnung der Sklaverei in den Nordstaaten und deren Befürwortung im Süden. 1863 erklärte Lincoln alle Sklaven der Südstaaten für frei. 1864 siegte die Union der Nordstaaten über die Konföderation der Südstaaten und Lincoln wurde mit großer Mehrheit erneut zum Präsidenten gewählt. Wenige Wochen nach seiner zweiten Amtseinführung befürwortete er öffentlich ein begrenztes Wahlrecht für Schwarze in Louisiana. Am 14. April 1865 wurde er im Ford´s Theatre in Washington von dem Schauspieler John Wilkes Booth ermordet. W
1880
Der französische Militärarzt Charles Louis Alphonse Laveran entdeckt in einer Blutprobe den Malariaerreger Plasmodium falciparum. Er erhielt dafür 1907 den Nobelpreis für Medizin. Ronald Ross, Chirurg und General aus England, fand 1897 den Zusammenhang zwischen dem Malariaerreger und dem Stich der Anophelesmücke heraus und erhielt dafür 1902 nicht ganz unumstritten den Nobelpreis für Medizin. Den Zusammenhang zwischen Mücken und Malaria hatten im übrigen schon die alten Ägypter 3000 v. Chr. erkannt. Sie wurde als Fluch der Götter bzw. des Nils angesehen. W
1913
Der indische Freiheitskämpfer Mahatma Gandhi protestiert in Südafrika mit mehr als 2.200 Anhängern gegen die Rassendiskriminierungspolitik gegenüber den indischen Einwanderern. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts setzte sich Gandhi in Südafrika gegen die Rassentrennung und für die Gleichberechtigung der Inder ein. Danach entwickelte er sich ab Ende der 1910er Jahre in Indien zum politischen und geistigen Anführer der indischen Unabhängigkeitsbewegung. Gandhi forderte die Menschenrechte für Unberührbare und Frauen, er trat für die Versöhnung zwischen Hindus und Moslems ein, kämpfte gegen die koloniale Ausbeutung und für ein neues, autarkes, von der bäuerlichen Lebensweise geprägtes Wirtschaftssystem. Die Unabhängigkeitsbewegung führte mit gewaltfreiem Widerstand, zivilem Ungehorsam und Hungerstreiks schließlich das Ende der britischen Kolonialherrschaft über Indien herbei (1947), verbunden mit der Teilung Indiens. Ein halbes Jahr danach fiel Gandhi einem Attentat zum Opfer. W
1971
Erste spektakuläre Greenpeace-Aktion Am 6. November 1971 unternimmt die im Vorjahr in Kanada gegründete Umweltschutz-Bewegung "Greenpeace" ihre erste Großaktion: Mit einer Fahrt zu den Aleuten versuchen Greenpeace-Aktivisten vergeblich, einen unterirdischen Atombombentest der USA zu verhindern.
1978
Als Nachfolger des aus Altersgründen nicht mehr kandidierenden Alfons Goppel wurde der CSU-Politiker Franz-Josef Strauß zum bayerischen Ministerpräsidenten gewählt. Den Schwerpunkt seiner Tätigkeit legte er auf wirtschaftspolitische Fragestellungen. Die Verbesserung des Wirtschaftsstandorts Bayern versuchte Strauß durch intensive Auslandsbeziehungen und direkten Kontakt zu großen Industrieunternehmen zu erreichen. Er blieb bis 1988 im Amt. Für Schlagzeilen sorgte er durch Auslandsreisen unter anderem nach Chile, China, USA, die Sowjetunion und die DDR. Bislang erbitterter Gegner jeglicher Annäherung an die DDR, vermittelte Strauß 1983 überraschend einen Milliardenkredit an die DDR. W Bild: Public Domain
1984
Ronald Reagan, 40. US-amerikanischer Präsident, gewann erneut die Wahl zum Amt des Präsidenten. Für die nächsten vier Jahre wurde der ehemalige Schauspieler in B-Movies Staatsoberhaupt der Weltmacht. In 49 der 51 US-Bundesstaaten erlangte er den Sieg über seinen Gegenbewerber der demokratischen Partei, Walter Mondale. Reagans Regierungszeit war durch einen extrem konservativen und anti-kommunistischen Kurs bestimmt. In Nicaragua unterstützte er die Contra-Rebellen gegen die linksgerichtete Regierung, in Afghanistan die Rebellen gegen die prosowjetische Regierung. Mit der Invasion der Karibikinsel Grenada 1983 und dem Bombenangriff auf Tripolis 1986 demonstrierte er die militärische Stärke und die Kompromisslosigkeit der USA und nahm den Tod vieler unschuldiger Opfer billigend in Kauf. W
2010
Die größte Christus-Statue der Welt wird fertiggestellt. Sie steht in der westpolnischen Kleinstadt Swiebodzin, etwa 70 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Ein 700-Tonnen-Kran hat am 6. November 2010 den Kopf und die ausgestreckten Arme an den Beton-Rumpf der gigantischen Figur angebracht. Der ohne Sockel 36 Meter messende Christus von Swiebodzin überragt seine berühmten Pendants im brasilianischen Rio de Janeiro und im bolivianischen Concordia um mehrere Meter. W