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27. Juni          

1789

Friedrich Silcher † 26. August 1860 - deutscher Komponist und Musikerzieher. Er begründete die volksmusikalische Breitenbildung und förderte die Entstehung von Laienchören. Er veröffentlichte Volksmusiksammlungen und -bearbeitungen und schuf Liedkompositionen, wie das "Ännchen von Tharau" - "Lorelei" - "Ich weiß nicht, was soll es bedeuten" - "Alle Jahre wieder" - "Ich hatt’ einen Kameraden" - und "Muss i denn, muss i denn zum Städtele hinaus". Er gilt als einer der wichtigsten Protagonisten des Chorgesangs und arrangierte zahlreiche Chorsätze von deutschen und internationalen Volksliedern, die heute noch zum Grundrepertoire vieler Gesangvereine gehören und in den folgenden Generationen Allgemeingut geworden sind.         W    

 

1816

Friedrich Gottlob Keller † 8. September 1895 - deutscher Erfinder. Er entwickelte im 19. Jahrhundert das noch heute übliche Verfahren zur Papierherstellung mittels Holzschliff. Damit schuf er die Grundlage zur industriellen Großherstellung billigen Papiers. Die bis dato übliche Methode zur Papierherstellung aus Textillumpen (Hadern) stieß aufgrund des Mangels an Lumpen bereits um 1700 an ihre Grenzen. Gerade in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stieg aber die Papiernachfrage. Papier wurde für das aufstrebende Zeitungswesen, für Verpackungen, Karton, Pappen und viele Zwecke mehr in großen Mengen benötigt. In Kellers handschriftlichen Aufzeichnungen, die er in Form eines Ideenbüchleins führte, findet sich 1841/42 die Idee „Papier zu fertigen, von Holzfasern, welche durch Friction erzeugt werden“. Bei der Umsetzung dieser Idee erinnerte er sich an Wespennester, die aus eingespeichelten Holzfaserstoffen bestehen. Ende 1843 gelang Keller aus einer Mischung von fein geschliffenem Holz und Lumpen die Papierherstellung.         W    

 

1862

Johann Puch † 19. Juli 1914 - österreichischer Industrieller. 1889 begann er als Mechaniker in einer Werkstätte in Graz mit dem Bau von Fahrrädern. 1899 gründete er die "Erste steyermärkische Fahrrad-Fabriks-AG". 1901 baute Puch das erste Mofa - ein Fahrrad mit sogenanntem Hilfsmotor. Ab 1903 produzierte er in seinem Werk Motorräder und Autos und ab 1911 auch Flugzeugmotoren. Bis 1914 konstruierte er 14 verschiedene Automodelle.         W    

 

1938

Konrad Paul Kujau † 12. September 2000 - Maler, Kunstfälscher und Aktionskünstler. Er wurde 1983 als Fälscher der Hitler-Tagebücher bekannt, die er an den Stern verkauft hatte. Die Affäre um die vermeintlichen Hitler-Tagebücher gilt als einer der größten Skandale in der Geschichte der bundesdeutschen Presse. Das Nachrichtenmagazin Stern veröffentlichte die von dem Fälscher Konrad Kujau erstellten Tagebücher 1983, ohne auf das endgültige Ergebnis einer bereits angelaufenen Echtheitsuntersuchung des Bundeskriminalamtes (BKA) zu warten. Am 25. April 1983 erklärte der Stern Adolf Hitlers geheime Tagebücher befänden sich in seinem Besitz. Am 28. April 1983 begann die Veröffentlichung von Auszügen aus den Tagebüchern als Serie. Am 6. Mai 1983 wurde das Ergebnis der BKA-Untersuchung bekanntgegeben. Es handelte sich zweifelsfrei um eine Fälschung. Der Stern hatte zu diesem Zeitpunkt 62 Bände gefälschter Tagebücher für 9,3 Millionen DM erworben.         W   Bild: Telephil

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1955

Isabelle Adjani - französische Schauspielerin. Adjani wurde mit "Die Geschichte der Adèle H." , "Ein mörderischer Sommer" (1983) und "Camille Claudel" (1989) zum Kinostar. Mit 14 Jahren auf dem Schulhof entdeckt, bekam sie ihre erste Filmrolle. Insgesamt viermal mit dem Cesar, dem renommiertesten Filmpreis Frankreich, ausgezeichnet, wurde sie zur "Besten Schauspielerin der 80er Jahre" gewählt.         W     Bild: Georges Biard

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1975

Tobey Maguire - amerikanischer Filmschauspieler und Filmproduzent. Beim Vorsprechen für die Fernsehserie Parenthood lernte er Leonardo DiCaprio kennen, mit dem er inzwischen eng befreundet ist. 1992 bekam Maguire seine erste Hauptrolle in der Fernsehserie Great Scott!. Ein Jahr später bekam er eine Rolle neben DiCaprio und Robert De Niro im Spielfilm "This Boy’s Life". Erst die Zusammenarbeit mit Ang Lee in "Der Eissturm", einem Werk über die sexuelle Revolution der 1970er Jahre, verhalf Maguire 1997 zu größerer Bekanntheit. Bedeutende Hauptrollen spielte Maguire in "Seabiscuit – Mit dem Willen zum Erfolg" sowie in den Comic-Verfilmungen "Spider-Man" und "Spider-Man 2". Für den ersten der Spider-Man-Filme trainierte Maguire sechs Monate lang, um seinen Körper für die Rolle des Superhelden in Form zu bringen. Für seine Jockey-Rolle in Seabiscuit nahm er direkt im Anschluss zehn Kilogramm ab, um möglichst dünn und leicht zu wirken.         W    

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1985

Nico Erik Rosberg - deutsch-finnischer Automobilrennfahrer. Er gewann 2005 den ersten Meistertitel der GP2-Serie und startet seit 2006 in der Formel 1. 2012 gelang ihm als bislang siebtem Deutschen ein Grand-Prix-Sieg bei einem Formel-1-Weltmeisterschaftslauf. Seit 2010 steht er bei Mercedes unter Vertrag. Nico Rosberg ist der Sohn des ehemaligen finnischen Formel-1-Weltmeisters Keke Rosberg, der zwischen 1978 und 1986 in der Formel 1 startete und 1982 den Titel gewann.         W     Bild: Morio

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1854

Der kanadische Geologe Abraham Gesner erhält für seine Erfindung des Kerosins in den Vereinigten Staaten Patentschutz. Der Name Kerosin geht auf den Arzt und Geologen Abraham Gesner (1797–1864) zurück, der 1846 in Neuschottland (Kanada) aus Kohle eine leicht entflammbare Flüssigkeit gewann, die dem deutschen Petroleum entspricht. Ein dabei entstehendes, wachsartiges Zwischenprodukt, das bei dem Vorgang eine wichtige Rolle spielte, ist der Grund dafür, dass er die Flüssigkeit Kerosene (gesprochen: Kerrosin oder auch Kerosien) nannte. Das Zwischenprodukt war dem Paraffin ähnlich, weshalb im britischen Englisch das flüssige Folgeprodukt bis heute Paraffin (Oil) genannt wird. Nachdem Anfang der 1850er Jahre verbesserte Methoden zur Gewinnung von Kerosene aus Kohle und durch Ignacy Łukasiewicz und Jan Zeh auch deren Destillation aus Erdöl entdeckt wurde (polnisches Patent vom 2. Dezember 1853), sowie 1858 das erste nordamerikanische Erdöl in Ohio gefunden wurde, war Gesners Methode nicht mehr rentabel, seine Firma mit ihren Rechten und Lizenzen wurde von Standard Oil übernommen. Die Marke bzw. die Bezeichnung Kerosene setzte sich jedoch fast weltweit durch.       W   

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1918

Das deutsche U-Boot U 86 torpediert im Nordatlantik das deutlich als Hospitalschiff gekennzeichnete britische Schiff Llandovery Castle. Die RMS Llandovery Castle war ein 1914 in Dienst gestellter Passagierdampfer, der von der britischen Reederei Union-Castle Line im Passagier- und Postverkehr zwischen Großbritannien und Südafrika eingesetzt wurde. Im Ersten Weltkrieg diente das Schiff als Hospitalschiff, bis es am 27. Juni 1918 von einem deutschen U-Boot versenkt wurde. Dabei kamen 234 Menschen, hauptsächlich Besatzungsmitglieder und medizinisches Personal, ums Leben. Die Versenkung gilt als eins der schwersten Kriegsverbrechen im Seekrieg des Ersten Weltkriegs, da der U-Boot-Kommandant auch die Rettungsboote versenkte und auf die Überlebenden schießen ließ.       W   

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1941

Das deutsche Polizeibataillon 309 brennt in Białystok die Große Synagoge nieder, in der etwa zweitausend zusammengetriebene Juden eingesperrt sind. Am Morgen des 27. Juni 1941 umstellten Nazitruppen vom Polizei-Bataillon 309 den Stadtplatz bei der Synagoge und zwangen Anwohner aus ihren Häusern auf die Straße. Einige wurden an Häuserwände gestellt und erschossen. Andere, ungefähr 2000 Männer, Frauen und Kinder, wurden in der Synagoge eingeschlossen, welche kurz darauf angezündet wurde, und starben in den Flammen. Anschließend bewarfen die Nationalsozialisten Häuser mit Granaten und erschossen weitere Menschen. An diesem Tag verloren ungefähr 2000 bis 2200 Juden ihr Leben. Laut Bekundungen aus dem Białystoker Gedenkbuch öffneten dabei viele Menschen die Pulsadern ihrer Freunde und Nachbarn, um ihnen die Tortur zu ersparen. Ein junger Mann, der nicht vom Rauch überwältigt wurde, kletterte zu einem Fenster innerhalb des Altarraums, wo er Scheiben zerbrach und Nazis verfluchte, die die Szenerie beobachteten. Er wurde niedergeschossen und fiel vom Fenster, überlebte aber. Der polnische Wachmann der Synagoge war schließlich in der Lage, in das Gebäude zu gelangen und eine Seitentür zu öffnen, wodurch einige Juden flüchten konnten, einschließlich des jungen Mannes.       W   

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1954

Das nahe Moskau gelegene Kernkraftwerk Obninsk, das erste kommerzielle Kernkraftwerk der Welt, beginnt mit dem Einspeisen von Strom in das sowjetische Stromnetz. Der Reaktor hatte eine Bruttoleistung von 6 MW. Die Nettoleistung betrug 5 MW, die thermische Leistung 30 MW. Es handelte sich um einen Prototyp, der Graphit und Wasser als Moderator verwendete und wassergekühlt war. Obninsk blieb fast zehn Jahre lang der einzige sowjetische Kernreaktor zur kommerziellen Energieerzeugung. Der Reaktor wurde am 29. April 2002 endgültig stillgelegt.         W    

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1956

Der Spielfilm "Moby Dick" von John Huston mit Gregory Peck in der Hauptrolle hat Premiere in den USA. Das Drehbuch stammt von Ray Bradbury nach dem gleichnamigen Roman von Herman Melville. Der Film ist zwar kein Erfolg an den Kinokassen, gilt aber heute als herausragendes Werk der Filmgeschichte.       W   

 

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1972

Der Unterhaltungselektronik- und Automatenhersteller Atari wird von Nolan Bushnell und Ted Dabney mit einem Startkapital von 500 Dollar gegründet. Ursprünglich wollte er die Firma Syzygy nennen, aber zu seiner eigenen Überraschung gab es bereits einen Dachdecker mit diesem Namen, und er wich auf den Namen „Atari“ aus – einen Begriff aus der japanischen Kampfkunst und dem Brettspiel Go, das er in seiner Freizeit gern spielte. Atari bedeutet da: Angriff, Treffer. Als Logo wählte er die stilisierte Fassung des japanischen Berges Fuji. Er ließ von seinem Kollegen, dem Atari-Mitbegründer Allan Alcorn ein einfaches Reaktionsspiel programmieren: "Pong". Dieses auch für Anfänger leicht verständliche Spiel begründete 1972 den ersten Erfolg der Firma. Bushnell geriet damit in einen juristischen Streit mit der Firma Magnavox, der damit endete, dass Magnavox von Atari bis 1976 einen Gewinnanteil erhielt. 1976 verkaufte er Atari an Time Warner.       W   Bild: GDC Online

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1976

Air France-Flug 139 wird auf dem Weg nach Paris nach dem Zwischenstopp in Athen von Terroristen der Volksfront zur Befreiung Palästinas gekapert und zum Flughafen Entebbe in Uganda entführt. Nach tagelanger Ungewissheit der Geiseln sorgt am 3. Juli die Operation Entebbe für das Ende dieses Aktes von Luftpiraterie. Im Rahmen der militärischen Befreiungsaktion in der Nacht vom 3. Juli bis zum frühen Morgen des 4. Juli von israelischen Sicherheitskräften beendet. Bei der Befreiungsaktion wurden alle Geiselnehmer getötet. Drei Geiseln und etwa 25 ugandische Soldaten kamen bei Feuergefechten ums Leben. Eine weitere Geisel wurde später in einem ugandischen Krankenhaus von ugandischen Offiziellen ermordet. Der spektakuläre Handstreich wurde bereits 1976 und 1977 mehrmals verfilmt. Die Aussonderung jüdischer Geiseln durch den deutschen Terroristen Wilfried Böse wie auch die Anerkennung der militärischen Fähigkeiten und der Selbstbehauptung Israels spielten dabei eine wichtige Rolle.             W    Bild: Public Domain

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1993

Bei einem GSG-9-Einsatz in Bad Kleinen zur Festnahme der RAF-Mitglieder Wolfgang Grams und Birgit Hogefeld gelingt nur die Festnahme von Hogefeld. Grams und der Polizist Michael Newrzella kommen dabei ums Leben. Am dortigen Bahnhof und in der Umgebung waren zu diesem Zeitpunkt 38 Beamte des MEK des Bundeskriminalamtes, 37 Beamte der GSG 9 und 22 weitere Beamte im Einsatz. Grams traf um 14:00 Uhr ein. Um 15:15 Uhr verließen Hogefeld, Grams und Steinmetz die Bahnhofsgaststätte Billard-Café. Wenig später erfolgte in der Bahnhofsunterführung der Zugriff durch sieben GSG-9-Beamte. Die Festnahme von Grams misslang und er floh zum Bahnsteig hinauf. Bei dem folgenden, wenige Sekunden dauernden Schusswechsel verletzte Grams den Beamten Michael Newrzella so schwer, dass dieser später im Krankenhaus starb. Die Beamten verletzten sowohl Grams als auch eine Bahnangestellte. Grams fiel auf die Gleise und blieb liegen. Nach den Ermittlungsergebnissen der Staatsanwaltschaft Schwerin hat Grams, nachdem er Newrzella durch Schüsse aus einer mitgeführten Pistole getötet hatte, Suizid begangen, indem er sich einen tödlichen Kopfschuss zufügte. Gegenpositionen besagen, Newrzella sei durch Querschläger aus den Waffen seiner Kollegen umgekommen und ein Beamter habe Grams mit einem aufgesetzten Schuss in den Kopf getötet. Widersprüchliche Angaben und Spekulationen über den Hergang des Vorfalls lösen eine tiefe Krise aus.       W   

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2007

Der ägyptische Kultusminister Farouk Hosny teilt versammelten Medienvertretern mit, dass eine 1903 entdeckte und unbeachtet gebliebene Mumie von Archäologen zweifelsfrei als jene der Pharaonin Hatschepsut identifiziert ist. Hatschepsut war eine altägyptische Königin (Pharao). Sie wird der 18. Dynastie (Neues Reich) zugerechnet. Nach ägyptischer Chronologie regierte sie etwa von 1479 bis 1458 v. Chr. Es ist beachtlich, dass Hatschepsut ihre Krönung am 29. Peret II feierte, dem Tag, an welchem auch ihr Vater Thutmosis I. gekrönt wurde. Sie trug die volle Königstitulatur eines Pharao von Ober- und Unterägypten, mit Ausnahme des Titels „Starker Stier“. Hatschepsut legitimierte ihr Königtum mit der „göttlichen Geburt“, ihrer Zeugung durch Gott Amun-Re.       W    Bild: Postdlf

 

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