11. Oktober
Geburtstage
1821
Sir George Williams † 6. November 1905 - Gründer des CVJM im Jahre 1844 in London. Am 6. Juni 1844 gründete Williams in London den ersten Christlichen Verein Junger Männer (The Young Men's Christian Association, YMCA). Er hatte das Ziel, jungen Männern in der Großstadt Glaubens- und Lebensorientierung zu geben. Diese wurde im eigenen Vereinshaus auf biblischer Grundlage erteilt. Aus dieser Idee entstand in wenigen Jahren eine weltweite Bewegung. In Deutschland wurde im Jahre 1848 der Rheinisch-Westfälische Jünglingsbund in Elberfeld (heute zu Wuppertal) als erster regionaler Zusammenschluss gegründet. 1883 wurde der erste deutsche Verein mit dem offiziellen Namen „Christlicher Verein junger Männer“, kurz CVJM, in Berlin gegründet. Durch den Discohit „Y.M.C.A.“ der Gruppe Village People ging der CVJM im Jahr 1978 in die Popmusik-Geschichte ein. Eine deutsche Coverversion unter dem Titel „C.V.J.M. (Y.M.C.A.)“ gibt es von der Gruppe Sunday. W
1844
Henry John Heinz † 14.5.1919 - amerikanischer Industrieller. Die von H.J. Heinz gegründete gleichnamige Firma ist heute einer der größten Lebensmittelkonzerne der Vereinigten Staaten. Bereits im Alter von 16 Jahren beschäftigte Heinz mehrere Mitarbeiter zur Pflege der von ihm angelegten Gemüsegarten und zur Belieferung von Geschäften im nahe gelegenen Pittsburgh. Das erste von ihm mit zwei Kollegen gestartete Unternehmen produzierte und vertrieb Meerrettich und musste den Geschäftsbetrieb auf Grund der Wirtschaftskrise 1875 einstellen. Im folgenden Jahr strukturierte Heinz seine alte Gesellschaft um und baute, nun unter seinem Namen, bis Ende des Neunzehnten Jahrhunderts eine der größten Firmen des Landes auf. Bereits 1905 avancierte die H.J. Heinz Company zum wichtigsten Produzenten von eingelegten Gurken, Essig und Ketchup der USA. W
1884
Eleanor Roosevelt † 7.11.1962 - amerikanische Politikerin. Die Frau des 32. Präsidenten der USA, Franklin D. Roosevelt, galt als eine der meistbewunderten und einflussreichsten Frauen ihrer Zeit. Während der Amtszeit ihres Mannes war sie auch selbst politisch in der Demokratischen Partei, in der League of Women Voters und für die Rechte der Schwarzen aktiv. Nach dem Tod von Präsident Roosevelt wurde die ehemalige "First Lady" vom Nachfolger ihres Mannes, Harry S. Truman, zur Delegierten bei den Vereinten Nationen berufen. In dieser Position hatte sie maßgeblichen Einfluss an der Konzipierung und Verabschiedung der Menschenrechtsdeklaration im Jahr 1948. W
1929
Liselotte Pulver - Schweizerische Schauspielerin. Nach mehreren Jahren am Theater gelang ihr im Jahr 1955 mit dem Film "Ich denke oft an Piroschka" der große Durchbruch. In der Folgezeit spielte sie dann in zahlreichen weiteren Streifen die Rolle des unbekümmerten Mädchens. Ihr ganzes darstellerisches Talent konnte sie 1961 in Billy Wilders Klassiker "Eins, zwei, drei" zeigen. W
1954
Sascha Hehn - deutscher Schauspieler. Er spielte auch in Erotikfilmen mit (z. B. Hausfrauen-Report, Schulmädchen-Report). Bundesweit bekannt wurde er in den 80er Jahren. Seine Rollen als Dr. Udo Brinkmann neben Klausjürgen Wussow in der Schwarzwaldklinik und als Chefsteward Viktor in Das Traumschiff machten ihn als Schauspieler beim Fernsehpublikum beliebt. W
1962
Joan Cusack - amerikanische Schauspielerin. In dem Film "Nachrichtenfieber" (1987) trat die Schwester des Schauspielers John Cusack zum ersten Mal in einem Kinofilm in Erscheinung. Ihren ersten großen Erfolg feierte sie ein Jahr später in "Die Waffen der Frauen" (1988) von Mike Nichols. Diese Rolle brachte ihr sogar eine Oscar-Nominierung ein. Es folgten Rollen in "Die Mafiosi-Braut" (1988) und "Ein ganz normaler Held" (1992). Seit "Toys" (1992) von Barry Levinson und Barry Sonnenfelds "Addams Family" (1993) ist Joan Cusack endgültig als Komödiantin anerkannt. Für ihre Rolle als sitzengelassene Braut in der Coming-Out-Komödie "In & Out" unter der Regie von Frank Oz (1997) wurde sie 1998 zum zweiten Mal für den Oscar nominiert. W Bild: Filmausschnitt
Ereignisse
1605
In Madrid veröffentlichte Miguel de Cervantes den ersten Teil seines Romans über den Ritter von der traurigen Gestalt, der mit seinem Knappen Sancho Pansa und seinem Pferd Rosinante auf Abenteuerfahrt geht. Der zweite Teil erschien erst Jahre später. Der Roman ist eine Satire auf die zeitgenössischen Ritterromane. Die Hauptfigur "Don Quijote" wurde zur bekanntesten Figur der spanischen Literatur, die Szene vom Kampf gegen Windmühlenflügel zum oft bemühten Zitat für aussichtsloses Handeln. W
1928
Das deutsche Luftschiff "Graf Zeppelin" startet in Friedrichshafen am Bodensee seinen Flug nach New York. Es wird viereinhalb Tage (genau: 111,5 Stunden) unterwegs sein. Nachdem Luftschiffe im Ersten Weltkrieg für militärische Zwecke eingesetzt worden waren, sollte dies der Auftakt sein für regelmäßigen Passagierverkehr über den Atlantik.
1952
Durch das Gesetz (BetrVG) wurde die Mitbestimmung der Arbeitnehmer in den Betriebsgremien auf eine rechtliche Grundlage gestellt. Vorläufer der Regelung war das Montan-Mitbestimmungsgesetz von 1951. Nach dem Betriebsverfassungsgesetz stellen die Arbeitnehmervertreter ein Drittel der Sitze im Aufsichtsrat von Aktiengesellschaften und Kommanditgesellschaften auf Aktien. Dagegen sind Gesellschaften ohne aktienrechtliche Grundlage und mit weniger als 500 Beschäftigten von der Regelung ausgenommen. Die Wahl der Arbeitnehmervertreter findet nach dem Betriebsverfassungsgesetz durch die Belegschaft der Gesellschaft statt. Seit der Verabschiedung 1952 wurde das Gesetz in den Jahren 1972 und 1989 novelliert. W
1956
Die zentrale Kartei zur Erfassung von Verkehrssündern wird in Flensburg eingerichtet und soll mehr Disziplin in den Straßenverkehr bringen. Für jeden Autofahrer gibt es ein Punktekonto für seine jeweiligen Vergehen. Für Verkehrsdelikte werden ab einer Geldbuße von DM 80,- zusätzlich zwischen 1 und 7 Punkte eingetragen. Sofern innerhalb von zwei Jahren ab Rechtskraft kein erneuter Verkehrsverstoss geahndet wird, erfolgt automatisch die Löschung der Punkte. Werden dagegen innerhalb der Zweijahresfrist wiederum Punkte eingetragen, so bleiben die alten Punkte so lange stehen, bis die neuen Punkte tilgungsreif sind. Maximal fünf Jahre bleiben Punkte eingetragen (Ausnahme: Trunkenheitsfahrt). Wird das Konto überzogen, muss mit Entzug des Führerscheins gerechnet werden. W
1958
Die NASA startet mit Pioneer 1, die erste unbemannte Mondsonde. Pioneer 1 sollte am Mond vorbeifliegen und dabei Bilder der Mondoberfläche übermitteln. Die Triebwerke der Rakete schalteten jedoch zu früh ab. So konnte die Raumsonde das Gravitationsfeld der Erde nicht verlassen. Stattdessen erreichte sie nur eine Gipfelhöhe von ungefähr 113.000 Kilometern und verglühte nach 43 Stunden in der Erdatmosphäre. Dabei konnten die Experimente jedoch einige Daten über den äußeren Strahlungsgürtel der Erde sammeln. W
1963
Der 87-jährige Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) überreicht in Bonn dem Bundespräsidenten Heinrich Lübke (CDU) seine Rücktrittserklärung. W
1968
Von Cape Kennedy aus startete die Raumsonde Apollo 7. Es war das erste Mal, dass eine aus drei Astronauten bestehende Besatzung ins All flog. Zudem wurde bei Apollo 7 erstmalig eine Fernseh-Live-Schaltung von der Kapsel zum Kontrollzentrum durchgeführt. An Bord des Raumschiffs befanden sich die Astronauten Walter M. Schirra, Walter Cunningham und Donn F. Eisele. Auf ihrer Mission führten die Besatzungsmitglieder zahlreiche Tests für künftige Flüge durch, sie nahmen an Fernsehübertragungen teil und machten zahlreiche Fotos. Nach zehntägigem Aufenthalt im Orbit kehrte Apollo 7 zur Erde zurück. W
1987
In einem Genfer Luxus-Hotel wird die Leiche des zurückgetretenen CDU-Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein, Uwe Barschel, gefunden. Man vermutet Selbstmord, weil Barschel in eine Spitzelaffäre verstrickt ist. Der Fall hat immer wieder neue Schlagzeilen gemacht und ist bis heute nicht endgültig geklärt. W
1994
Der zweite Senat des Bundesverfassungsgerichts erklärt den Kohlepfennig für verfassungswidrig. Ziel des Kohlepfennigs war die Finanzierung des Steinkohleabbaus in Deutschland, der ohne den Kohlepfennig gegenüber dem Ausland nicht konkurrenzfähig gewesen wäre. Das Aufkommen betrug im Jahr 1975 rund 780 Millionen DM und war bis 1992 auf rund 5,5 Milliarden DM angestiegen. Die Höhe des Zuschlags auf die individuelle Stromrechnung war je nach Bundesland unterschiedlich, 1990 betrug sie durchschnittlich 8,25 Prozent. Geplant war, den Kohlepfennig ab 1996 in halber Höhe auch in den neuen Bundesländern zu erheben. Die einzelnen Bundesländer profitierten in unterschiedlichem Umfang von der Abgabe: So zahlten die bayerischen Verbraucher von 1976 bis 1987 in den Verstromungsfonds rund 2,2 Milliarden DM mehr ein, als der bayerischen Elektrizitätswirtschaft an Zuschüssen zuging. W