18. Oktober
Geburtstage
1741
Pierre Ambroise Francois Choderlos de Laclos - † 5.11.1803 - französischer Schriftsteller, der einzig durch seinen Briefroman "Gefährliche Liebschaften" ("Les liaisons dangereuses", 1782) bekannt wurde und ansonsten ein literarisch bedeutungsloses Werk hinterließ. Mit der Veröffentlichung seines 175 Briefe umfassenden Romans löste er seinerzeit heftige moralische Entrüstung aus. 1988 wurde der Roman von Stephen Frears verfilmt und 1997 wurde.
1777
Heinrich von Kleist † 21.11.1811 - deutscher Schriftsteller. Nach einem abgebrochenen Studium ging er zunächst nach Paris meldete sich erfolglos als Freiwilliger für die französische Armee. In den folgenden Jahren verfasste er seine bekanntesten Werke, darunter die Komödie "Der zerbrochene Krug", das Drama "Das Käthchen von Heilbronn" und die Erzählung "Michael Kohlhaas". Nachdem Kleist seine Tätigkeit als Tageszeitungsredakteur verlor, nahm er sich 1811 das Leben.
1799
Christian Friedrich Schönbein † 29. August 1868 - deutsch-schweizerischer Chemiker. Er ist Entdecker des Ozons (1839), des Prinzips der Brennstoffzelle (1838) und der Schießbaumwolle (1846). Aufgrund des merkwürdigen Geruches bei der elektrolytischen Abscheidung von Sauerstoff, schließt Schönbein im Jahr 1839 auf eine neue stoffliche Substanz, das Ozon. Den Namen für den neuen Stoff schlug sein philologischer Kollege, Wilhelm Vischer-Bilfinger, er leitete ihn von griechisch ozein „riechen“ab. Schönbein entwickelte in späterer Zeit auch die Nachweismethoden für Ozon (Kaliumjodid in Stärke wird blau, Indigo wird entfärbt usw.) Bei Untersuchungen zur Fragen über die Molekülart des Ozons glaubte Schönbein an einen Zusammenhang mit Salpetersäure (auch bei dieser Säure entsteht ein eigenartiger Geruch). Er untersuchte nun mehrere Substanzen, dazu gehörten Schwefel, Zucker, Papier und Baumwolle, unter dem Einfluss von Salpetersäure. Durch Umsetzung von Salpetersäure mit Baumwolle entstand ein interessanter Stoff, die Schießbaumwolle (1845).
1896
Friedrich Hollaender † 18.1.1976 - deutscher Komponist. Hollaender verfasste viele Musikstücke für Filme und Revuen der Zwanziger und Dreißiger "Der Blaue Engel"- und dafür und für Mariene Dietrich schrieb er auch ”Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt ...” den Welterfolg, den fast jeder kennt. Bild: Public Domain
1926
Chuck Berry eigentl.Charles Edward Anderson Berry - amerikanischer Sänger, Gitarrist, Komponist und ein Pionier des Rock ’n’ Roll. Berry wurde 1985 in die Blues Hall of Fame aufgenommen und war 1986 das erste Mitglied der Rock and Roll Hall of Fame. Berrys Vorbilder waren Nat King Cole, Louis Jordan und Muddy Waters. 1951 war er Pförtner beim Radiosender WEW und kaufte dort einem Musiker eine E-Gitarre ab. Er erwarb ein Tonbandgerät und begann damit seine Musik aufzunehmen. 1952 hatte Chuck Berry seine ersten öffentlichen Auftritte in einem Club in St. Louis. Auf Anhieb gelang ihm mit Maybellene ein Top-Ten-Hit in den Billboard Charts. Während der anschließenden Tourneen präsentierte er auch seinen Duckwalk (Entengang), der seitdem zu seinem Markenzeichen geworden ist. Nach eigener Aussage erfand er diese Showeinlage ursprünglich, um von den Falten in seinem Anzug abzulenken. Im April 1956 nahm Chuck Berry mit Roll Over Beethoven einen seiner bekanntesten Hits auf. In den folgenden Jahren entstanden so bekannte Songs wie Sweet Little Sixteen, Rock & Roll Music, Memphis Tennessee, Carol und Johnny B. Goode, der später als Beispiel der irdischen Pop-/Rockmusik Teil der Voyager Golden Record war und mit den Raumsonden Voyager 1 und Voyager 2 ins Weltall geschickt wurde.
Klaus Kinski Eigentlich Nikolaus Günther Nakszynski † 23.11.1991, deutscher Schauspieler Vater von Nastassja Kinski. Zu den bekanntesten Filmen Kinskis, der in mehr als 200 Produktionen mitspielte, zählen "Aguirre, der Zorn Gottes" (1972), "Nosferatu, Phantom der Nacht" (1979) und "Fitzcarraldo" (1982). Zuvor hatte sich der Schauspieler bereits in den Sechziger Jahren als Bösewicht in verschiedenen Edgar Wallace-Verfilmungen einen Namen gemacht. Kinski war auf die Darstellung psychopathischer und getriebener Charaktere spezialisiert und zählte in diesem Rollenfach auch international zu den gefragtesten Filmschauspielern.
Bild: Filmausschnitt
1939
Lee Harvey Oswald † 24. November 1963 - amerikanischer Schwerverbrecher. Er wird u.a. des Mordes an US-Präsident John F. Kennedy verdächtigt. Am Morgen des 22. November 1963 nahm Lee Harvey Oswald seine Arbeit um 08:00 Uhr im Texas School Book Depository auf. Von dort aus soll er gegen 12:30 Uhr die tödlichen Schüsse auf den US-Präsidenten John F. Kennedy abgegeben haben. Nach seiner Verhaftung wurde Oswald zwölf Stunden lang unter irregulären Bedingungen und ohne Rechtsanwalt verhört. Seine Aussagen wurden nicht protokolliert, obwohl dies zu den polizeilichen Vorschriften gehört. Er bestritt die Ermordung des Polizisten. Und auf die Frage, ob er Präsident Kennedy erschossen habe, antwortete er: „Ich habe niemanden erschossen!“ und „Man hat mich verhaftet, weil ich in der Sowjetunion gelebt habe!“ Als Oswald am darauffolgenden Tag bei der ersten öffentlichen Vorstellung erfuhr, dass er des Mordes an Kennedy angeklagt werden sollte, rief er: „Ich bin nur ein Sündenbock! Zwei Tage nach dem Attentat wurde Oswald in Polizeigewahrsam von dem Nachtclubbesitzer Jack Ruby erschossen, noch bevor Anklage gegen ihn erhoben werden konnte. Bild: Public Domain
1951
Stephan Schwartz - deutscher Film-, Fernsehschauspieler sowie Synchronsprecher. Er spielte in den Kinofilmen "Victoria", "Beim nächsten Mann wird alles anders" und "Nichts als die Wahrheit" sowie verschiedenen Fernsehfilmen und -serien, etwa "Das Ding", "Ein Kapitel für sich", "Ein Fall für Zwei", "Freunde fürs Leben", "Diese Drombuschs", "Balko" und "Am Anfang war der Seitensprung". Bis 1996 war Stephan Schwartz die deutsche Synchronstimme von Tom Cruise. Außerdem sprach er Andy Garcia, Bill Pullman, Martin Short, Kenneth Branagh und Joseph Fiennes sowie diverse Werbetrailer. Bild: Filmausschnitt
1956
Martina Navratilova - amerikanische Tennisspielerin. Die in Tschechien geborene Navratilova gilt als eine der besten Tennisspielerinnen aller Zeiten und dominierte ihren Sport Ende der Siebziger bis Ende der Achtziger Jahre. 1978, nach ihrem Sieg in Wimbledon, schaffte sie zum ersten Mal den Sprung an die Spitze der Weltrangliste. In den nächsten Jahren gewann Navratilova, die 1975 in die USA auswanderte und 1981 die amerikanische Staatsbürgerschaft annahm, alle wichtigen Turniere. Mit ihren neun Wimbledon-Titeln stellte sie einen neuen Rekord auf. Ingesamt feierte Navratilova, die sich als eine der ersten Sportlerinnen als Lesbe outete, 31 Grand Slam-Erfolge in ihrer Karriere. W Bild: dbking
1960
Jean-Claude Van Damme eigentl: Jean-Claude Camille François van Varenberg - belgischer Schauspieler.Er ist vor allem durch Actionfilme mit Kampfsporthandlungen (Martial-Arts-Filme) bekannt. Als Van Damme elf Jahre alt war, brachte ihn sein Vater zu dem Karatetrainer Claude Goetz. Auch betrieb er Bodybuilding und erhielt eine Ballett-Ausbildung. Van Damme wurde bereits mit neunzehn Jahren Mittelgewichts-Champion der European Professional Karate Association. Er trägt den schwarzen Gürtel. 1978 wurde er Mr. Belgium im Bodybuilding. 1981 zog er in die USA, um dort eine Karriere als Schauspieler zu beginnen und nahm dort die amerikanische Staatsbürgerschaft an. 1984 war er dank Karate-Weltmeister Chuck Norris in "Missing in Action" als Stuntman engagiert. Van Damme konnte überzeugen und erhielt einen Vertrag. Fortan folgten Kassenschlager wie "Bloodsport" und "Cyborg". Mit seinem Film "Leon" bewies er, dass er auch hinter der Kamera aktiv sein konnte – dabei war er als Co-Autor am Werk. In "Geballte Ladung – Double Impact" spielte Van Damme eine Doppelrolle und war wieder als Co-Autor und Co-Produzent beteiligt. Im Jahr 1992 gelang ihm ein erneuter Durchbruch, als er in Roland Emmerichs "Universal Soldier" zu sehen war. Gemeinsam mit dem Ex-NBA-Profi Dennis Rodman und Mickey Rourke brachte Van Damme den Streifen Double Team in die Kinos. Mit "Der Legionär" und "The Quest – Die Herausforderung" konnte er viele Kritiker neben seinen kämpferischen Fähigkeiten auch durch seine schauspielerische Leistung überzeugen. Bild: YouTube Filmausschnitt
1968
Michael Stich - deutscher Tennisspieler. Stich ist nach Boris Becker der erfolgreichste deutsche Tennisspieler. Den Durchbruch schaffte er im Jahre 1991, in dem er nach seiner Halbfinalteilnahme bei den French Open in Paris erstmals in die Top 10 der Weltrangliste vorstieß. Wenige Wochen später erreichte er den größten Erfolg seiner Karriere, als er beim Grand-Slam-Turnier von Wimbledon die gesamte Weltelite souverän besiegte und das Tunier gewann. Mit 74 Siegen in 100 Spielen im Jahr 1991 spielte er sich auf Rang vier der Weltrangliste. Für diese Leistung wurde Stich zum Sportler des Jahres 1991 gewählt. Bild: Thomas Steiner
Ereignisse
1817
Auf der Wartburg in Eisenach kamen rund 500 Studenten zusammen, um für einen einheitlichen deutschen Nationalstaat zu demonstrieren. Denn im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern war der seit 1815 bestehende Deutsche Bund nur ein loser Zusammenschluss einzelner Fürstentümer. Das Treffen der Burschenschaften auf der Wartburg war zudem eine Reaktion auf den Wiener Kongress, der sich gegen revolutionäre Bestrebungen in Europa richtete und stattdessen auf Restauration setzte. Im Anschluss an die Kundgebung wurden zahlreiche Teilnehmer von der Polizei verhört; zwei Jahre später wurden die Burschenschaften offiziell verboten.. Der Appell an die deutsche Einheit wird im Zeichen der erstmals gehissten schwarz-rot-goldenen Fahnen vorgetragen.
1842
Bei Donaustauf wird die "Walhalla", eine Ruhmeshalle zum Gedenken an die großen Deutschen, eingeweiht. König Ludwig I. von Bayern liess das Bauwerk 1830-42 nach Plänen des Architekten Leo von Klenze erbauen. Vorbild war der Parthenon-Tempel auf der Akropolis in Athen. Derzeit werden in der "Walhalla" 125 Persönlichkeiten "teutscher Zunge" in Form von Marmorbüsten und weitere 64 durch Gedenktafeln geehrt. Zuletzt wurden Albert Einstein, die Ordensgründerin Sr. Maria-Theresia Gerhardinger und Altbundeskanzler Dr. Konrad Adenauer aufgenommen.
1851
Erschient der Roman "Moby Dick" von Herman Melville. Das erzählerische Rückgrat des Romans ist die schicksalhafte Fahrt des Walfangschiffes „Pequod“, dessen einbeiniger Kapitän Ahab mit blindem Hass den weißen Pottwal jagt, der ihm das Bein abgerissen hat. Die Handlung ist Erzählung des aus einer guten Familie stammenden Matrosen Ismael. Er hat bereits einige Fahrten auf Handelsschiffen hinter sich, will nun aber auf einem Walfänger anheuern. Auf dem Weg zur Walfängerinsel Nantucket an der amerikanischen Ostküste steigt Ismael einer Herberge ab, wo er den Harpunier Queequeg kennenlernt. Beide heuern in der Weihnachtszeit auf einem Walfänger an. Der Kapitän Ahab lässt sich anfangs nicht an Bord blicken. Erst nach einiger Zeit auf See kommt er aus seiner Kabine und erklärt der Mannschaft das wahre Ziel der Fahrt. Er will Moby Dick, den weißen Wal, der ihm das Bein abriss, jagen und erlegen. Nachdem das Schiff das Kap der Guten Hoffnung umrundet hat, erfolgen mehrfache Sichtungen von Walen, die auch von der Mannschaft gejagt und erlegt werden. In diesem Zusammenhang werden Fang und Verarbeitung der Wale sachgerecht und detailliert beschrieben. Unterbrochen wird die Fahrt regelmäßig durch Begegnungen mit anderen Schiffen, deren Kapitäne Ahab jedes Mal nach dem Verbleib des Weißen Wales befragt. Im letzten Teil des Romans wird Queequeg todkrank. Auf seinen Wunsch hin wird ihm ein Sarg gezimmert. Letztlich überlebt Queequeg weil er, wie er selbst behauptet, noch Dinge zu erledigen habe und sein Sarg wird als Ersatz für den verlorengegangenen Rettungsring genutzt. Nach einer Fahrt durch den Indischen Ozean und durch die indonesischen Inseln bekommt die Pequod östlich von Japan endlich Kunde von einer Sichtung des Weißen Wals. Die Jagd auf ihn dauert drei Tage. Dabei wird Ahab von Moby Dick unter Wasser gezogen, und der Wal rammt und versenkt das Schiff. Als einziger überlebt Ismael die Katastrophe. Er rettet sich auf den Sarg Queequegs und wird später von einem Walfänger entdeckt.
Reale Hintergründe für die Schilderungen in Moby Dick waren Melvilles eigene Erfahrungen sowie mehrere ihm bekanntgewordene Ereignisse bzw. Geschichten, die ihrerseits auf wahren Begebenheiten beruhten.Das Epos über Kapitän Ahab und den weissen Wal gehört eher zur schweren Kost. Der Erfolg beim Publikum blieb aus. Richtig bekannt wurde die Geschichte erst gut hundert Jahre später, durch die Verfilmung mit Gregory Peck in der Hauptrolle.
Melville wurde 1819 in New York geboren, er stammte aus einer gutbürgerlichen Familie; allerdings machte sein Vater, der ein Herrenkonfektionsgeschäft hatte, bankrott. Die Familie lebte daraufhin in erster Linie von der Verwandtschaft, aber doch weiter auf großem Fuß. Der junge Melville unternahm Reisen als Matrose, unter anderem auf einem Walfangschiff, schrieb dann zwei Südseeromane, die relativ erfolgreich waren - allerdings weniger wegen ihrer literarischen Qualität als wegen ihrer sexuellen Freizügigkeit. Melville sah sich bereits als großer Schriftsteller; vom Größenwahn gepackt, verfasste er den Roman "Moby Dick", der zu einem absoluten Flop wurde. Melville schrieb trotzdem bis zu seinem Lebensende weiter - ohne Erfolg - und musste 1866 eine Stelle als Zollinspektor im New Yorker Hafen annehmen. Er starb, von der Welt weitgehend vergessen, 1881. W
1867
In einer feierlichen Zeremonie übergeben Vertreter des russischen Zaren Alexander II. und der Russisch-Amerikanischen Kompagnie das im Alaska-Purchase verkaufte Alaska an die USA, die es als Department of Alaska in das Staatsgebiet eingliedern. Finanzielle Schwierigkeiten in Russland, der Wunsch, Alaska nicht den Briten in die Hände fallen zu lassen und die geringen Profite des Handels mit Siedlern in Alaska trugen zum russischen Vorhaben bei, die Besitztümer in Nordamerika zu verkaufen. Der US-Außenminister William H. Seward leitete den Kauf Alaskas am 9. April 1867 für 7,2 Millionen $ ein, was nach heutigem Wert rund 90 Millionen $ sind. Mit dem Verkauf von Alaska wird die Datumsgrenze nach Westen verschoben, um die zu Alaska gehörenden Aleuten in die gleiche Zeitzone integrieren zu können. W
1900
In Leipzig wird unweit des historischen Schlachtfeldes von 1813 der Grundstein für das Völkerschlachtdenkmal gelegt. Vom 16. bis 19. Oktober 1813 fand vor den Toren der Stadt Leipzig die sogenannte Völkerschlacht statt. Sie führte im Rahmen der Befreiungskriege zu einer Niederlage Napoleons gegen die Truppen der Österreicher, Preußen, Russen und Schweden. In der Schlacht, die bis zum Ersten Weltkrieg als die größte der Geschichte galt, mussten Deutsche auf beiden Seiten mitkämpfen. Da Sachsen in der Schlacht auf Seiten Napoleons stand und dafür mit erheblichen territorialen Einbußen „bestraft“ wurde, war der Wille, dieser eigenen Niederlage ein Denkmal in Leipzig zu setzen, gering – darum wurde dieses Projekt erst nach der Vereinigung im Kaiserreich angegangen. Nach fünfzehnjähriger Bauzeit wird, am 18. Oktober, zum hundertjährigen Jubiläum der Schlacht das Völkerschlachtdenkmal bei Leipzig eingeweiht. W
1904
Auf der Berliner Museumsinsel wird das Kaiser-Friedrich-Museum eingeweiht. Schwerpunkte der Sammlung sind die altdeutsche Malerei und die Kunst der Renaissance. Die von Wilhelm Bode (1845-1929) arrangierte Präsentation sorgt für Aufsehen, denn in den einzelnen Räumen werden verschiedenartige Ausstellungsstücke einer Epoche gezeigt.
1940
Die letzte zivile Hinrichtung in der Schweiz wird an dem dreifachen Mörder Hans Vollenweider im Kanton Obwalden vollzogen worden. Er wurde 1939 festgenommen und nach zahlreichen Gerichtsverhandlungen zum Tode verurteilt. Am 18.Oktober 1940 wurde er in Sarnen durch eine Guillotine hingerichtet. Nicht einmal zwei Jahre später wurde am 1.Januar 1942 die Todesstrafe gänzlich für zivile Straftaten abgeschafft. Liberale Kantone, die die Todesstrafe bereits abgeschafft hatten, konnten einen Verfassungsartikel, der die Todesstrafe in der ganzen Schweiz verbot, durchsetzen. Es sollte aber noch weitere 50 Jahre dauern, bis die Todesstrafe auch im Militärstrafrecht abgeschafft wurde.
1954
Texas Instruments bringt das weltweit erste Transistorradio auf den Markt. Die zögerliche Haltung der Unterhaltungsindustrie im Hinblick auf die neuen Transistortechnik durchkreuzte aber zunächst die Pläne zu einer Transistor-Massenfertigung. Erst die entscheidende Idee des damaligen Texas Instruments-Vizepräsidenten Pat Haggerty, ein neuartiges kleines Transistor-Taschenradios für den Massenmarkt zu entwickeln, verhalf dem Germaniumtransistor zum Durchbruch: sieben Jahre nach der Erfindung Transistor wurde das weltweit erste kommerzielle Transistorradio Regency TR-1 rechzeitig zum Weihnachtsfest des gleichen Jahres äußerst erfolgreich auf den Markt gebracht und entwickelte sich trotz des hohen Preises rasant zum heiß begehrten modischen „Marktrenner“, was dazu führte, dass der TR-1 bis zum Frühjahr 1955 landesweit komplett ausverkauft war.
1967
Die sowjetische Sonde Venera 4 erhascht einen ersten Blick unter die Wolkendecke der Venus. Auf der Venus könnte es aktive Vulkane geben, die große Mengen des Gases Schwefeldioxid in die Atmosphäre blasen. Darauf deuten Messungen der Raumsonde Venus Express hin. Wie die europäische Raumfahrtagentur Esa bekanntgab, registrierte die Sonde stark schwankende Schwefeldioxid-Konzentrationen in der oberen Atmosphäre des Planeten.
Der Zeichentrickfilm "Das Dschungelbuch" aus den Walt-Disney-Studios kommt in die US-amerikanischen Kinos. Er war der letzte Zeichentrickfilm in Spielfilmlänge, der noch von Walt Disney selbst produziert wurde. Dieser verstarb noch während der Herstellungsphase. Handlung: Erzählt wird die Geschichte des Findelkindes Mogli aus der Sicht des Panthers Baghira, der das „Menschenjunge" im Dschungel findet und bei einer Wolfsfamilie unterbringt. Der Tiger Shir Khan will Mogli töten, bevor dieser alt genug ist, Shir Khan selbst umzubringen, denn nur Menschen können mit Feuer umgehen - und das ist das einzige, was der Tiger fürchtet. Die Wölfe und Baghira möchten Mogli zu einer Menschensiedlung in Sicherheit bringen, doch davon ist Mogli gar nicht begeistert. Dennoch brechen Mogli und Baghira auf.
Im Dschungel weigert sich Mogli weiterzugehen. Er sieht nicht ein, den Dschungel zu verlassen. Der Panther verlässt Mogli verärgert, behält das Menschenjunge jedoch im Auge. Mogli zieht auf eigene Faust los und trifft den gemütlichen, unbekümmerten und naiven Bären Balu. Dieser „adoptiert" den sorglosen Mogli und wird sein Lehrer in Sachen Gemütlichkeit. Doch wenig später bemächtigen sich die Affen des Menschenkindes, weil der Affenkönig King Louie das Geheimnis des Feuers herausfinden möchte. Nachdem Mogli, Balu und Baghira entkommen konnten, muss auch Balu einsehen, dass Mogli im Dschungel nicht sicher ist. Mogli fühlt sich verraten und macht sich wieder alleine auf den Weg.
Mogli trifft inzwischen neue Freunde, die vier ulkigen Geier Buzzy, Dizzy, Ziggy und Flaps. Während eines plötzlichen Gewitters greift der gefürchtete Tiger Mogli an. Balu kann mithilfe der Geier gerade noch einschreiten und rettet Mogli vor Shir Khans Klauen, wird aber dabei vom Tiger bewusstlos geschlagen. Mogli besiegt den Tiger, als er einen durch einen Blitzschlag entflammten Ast an Shir Khans Schwanz befestigt - Shir Khan flüchtet panisch. Baghira und Mogli halten den immer noch reglos am Boden liegenden Balu für tot und Baghira hält eine ergreifende Trauerrede auf den Bären. Balu jedoch lebt, ist wieder bei Bewusstsein und genießt nur die Lobeshymne auf seine Person.
Das Ende der Reise scheint gekommen, da hört Mogli eine Mädchenstimme aus der Menschensiedlung singen. Völlig verzückt folgt er ihr und lässt seine Freunde zurück. Die sind zwar verwundert, freuen sich aber, dass nun jeder dort ist, wo er hingehört. Arm in Arm singen Balu und Baghira „Probier's mal mit Gemütlichkeit“.Der Film erlangte vor allem in Europa eine enorme Popularität, nicht zuletzt wegen der Lieder im Film. In Deutschland ist der Film sogar der bisher erfolgreichste. 2003 erstellte die Bundeszentrale für politische Bildung in Zusammenarbeit mit zahlreichen Filmschaffenden eine 35 Filme umfassende Filmsammlung für die Arbeit an Schulen und nahm Das Dschungelbuch in die Liste mit auf. 1990 produzierte Disney die Serie Käpt’n Balu und seine tollkühne Crew. Die Hauptfigur der Serie war Balu, der zwar nun ein Pilot war, aber trotzdem immer noch denselben Charakter wie im Film hatte. Auch Louie, als Barbesitzer, und Shir Khan, als reicher Firmenmogul, tauchten in der Serie auf.
1977
"Deutscher Herbst" Als Deutscher Herbst wird die Zeit und ihre politische Atmosphäre in Westdeutschland im September und Oktober 1977 bezeichnet, die geprägt war durch Anschläge der linksextremistischen Terrororganisation Rote Armee Fraktion (RAF). Die Entführung und Ermordung Hanns Martin Schleyers, die Entführung des Lufthansa-Flugzeugs Landshut und die Selbstmorde der inhaftierten führenden Mitglieder der ersten Generation der RAF stellten den Schlussakt der so genannten Offensive 77 der RAF und den Höhepunkt des deutschen Terrorismus dar. Der Deutsche Herbst gilt als eine der schwersten Krisen in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.
Am 5. September 1977 wurde der Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer in Köln überfallen und verschleppt, dabei wurden sein Fahrer und drei Polizeibeamte ermordet. Die Entführer forderten die Freilassung von elf gefangenen RAF-Mitgliedern. Da die Regierung – anders als bei der Entführung von Peter Lorenz zwei Jahre zuvor – nicht zu einem Gefangenenaustausch bereit war, versuchten mit der RAF verbündete Terroristen der PFLP, den Druck durch die Entführung der Lufthansa-Maschine „Landshut“ am 13. Oktober 1977 zu erhöhen.
18. Oktober
Nach einer Odyssee des Flugzeuges durch die arabische Welt und der Ermordung des Kapitäns Jürgen Schumann landeten die Terroristen auf dem Flughafen Mogadischus, der Hauptstadt des ostafrikanischen Somalia. Hier wurde das Flugzeug am 18. Oktober gegen 0:30 Uhr durch die GSG 9 gestürmt. Um 0:38 Uhr kam eine Sondermeldung des Deutschlandfunkes, dass „alle Geiseln befreit sind. Ob es unter ihnen Tote und Verletzte gab, wissen wir zu dieser Stunde noch nicht …“. Die 86 Geiseln konnten unverletzt befreit werden.Kurz danach, noch in der Nacht vom 17. zum 18. Oktober 1977, der Todesnacht von Stammheim, begingen die in Stuttgart-Stammheim inhaftierten RAF-Terroristen Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe Selbstmord. Die ebenfalls in Stammheim inhaftierte Irmgard Möller überlebte mit vier Messerstichen in der Herzgegend.
Als Reaktion auf die Stürmung des Flugzeuges „Landshut“ wurde Hanns Martin Schleyer von seinen Entführern erschossen. Seine Leiche wurde am Abend des 19. Oktober in Mülhausen im Elsass gefunden.
1989
DDR-Staatsratsvorsitzender und SED-Parteichef Erich Honecker tritt zurück. Honecker, der die Partei 18 Jahre lang geleitet hatte, zog die Konsequenz aus den sich intensivierenden Protesten und der unaufhaltsamen Massenflucht von DDR-Bürgern. Zu seinem Nachfolger wurde Egon Krenz ernannt. W Bild: Public Domain
Das ungarische Parlament billigt den Übergang des Landes zu einer parlamentarischen Demokratie westlichen Musters. Im Zuge einer umfassenden Verfassungsreform wurden ein Mehrparteiensystem, Individualrechte sowie die Kontrolle des Premierministers durch das Parlament eingeführt. Am 23. Oktober erklärte sich das Land zur Republik.
Die Raumsonde Galileo startet auf ihrem Weg zum Jupiter. Noch nie war der Planet Jupiter längere Zeit kontinuierlich von einer Raumsonde beobachtet worden. Zwar flogen schon vier Raumsonden an ihm vorbei (Pioneer 10 und 11 und Voyager 1 und 2) aber sie konnten durch den Vorbeiflug jeweils nur kurze Momentaufnahmen liefern. Das sollte sich mit Galileo ändern. Es wurde eine Atmossphärensonde ausgesetzt die dauerhaft um Jupiter kreiste, und seit 1995 detailreiche Aufnahmen des Riesenplaneten und seiner grossen Monde zurückfunkte. Letzte Daten sollen klären, ob Jupiter einen Ring aus Gesteinsbrocken hat. Am 24.September 2003 um 20:40:52 Uhr MEZ sendet die Raumsonde Galileo ihr letztes Signal zur Erde. 17 Minuten später verglüht die altgediente Sonde, nach einem kontrollierten Absturz in der dichten Atmosphäre des Riesenplaneten Jupiter
2006
Der Dow Jones überspringt mit 12.049 Punkten erstmals in seiner 110-jährigen Geschichte die 12.000-Punkte-Marke.