5. Juli
Geburtstage
1750
Aimé Argand † 14. Oktober 1803 - schweizer Physiker, Chemiker, Erfinder und Unternehmer. Ab 1780 begann er mit Verbesserungen der Öllampe. Von einem Klempner in Montpellier ließ er sich eine Lampe nach seinen Angaben bauen. Er entwickelte die nach ihm benannte Argand-Lampe mit einem Runddocht, der durch größere Sauerstoffzufuhr eine höhere Brenntemperatur erreichte und damit ein saubereres Verbrennen des Brennstoffes ermöglichte. Ein der Flamme übergestülpter Glaszylinder beruhigte den Brennvorgang und somit den Lichtauswurf. Ein Drehmechanismus erlaubte es, den Docht höher bzw. niedriger zu stellen und damit die Lichtausbeute zu erhöhen bzw. zu verringern. Für eine ruhige Flamme verbesserte er die Leitung des Luftstroms zunächst durch einen darübergestellten Blechschornstein, den er 1784 durch das Lampenglas ersetzte. Noch im selben Jahr erhielt er das Patent für diese Öllampe. Ab 1800 setzten sich die Argand-Lampen auch auf Leuchttürmen durch. Nach der Entdeckung der Ölfelder in Pennsylvania wurde Petroleum als billiger und sauberer Brennstoff dem organischen Öl vorgezogen. Auch viele Petroleumlampen, die nun überall Verbreitung fanden, brannten nach dem Argandschen Prinzip. W
1853
Cecil John Rhodes † 26. März 1902 - britischer Unternehmer und Politiker. In der Hochphase des Imperialismus war er einer der führenden Akteure des Wettlaufs um Afrika. Die von ihm für das Britische Weltreich erworbenen Kolonien wurden nach ihm Nordrhodesien und Südrhodesien genannt. Letztere wurde der international nicht anerkannte Staat Rhodesien, heute Simbabwe. Rhodes sah die Briten als „erste Rasse der Welt“ an und träumte von einer Wiedervereinigung der anglo-amerikanischen Welt unter einer gemeinsamen, imperialen Regierung. W
1879
Dwight Filley Davis † 28. November 1945 - amerikanischer Politiker (Kriegsminister), Tennisspieler und Begründer des Davis Cups. Die Entstehung des Nationenwettbewerbs geht auf die Idee von vier Mitgliedern des Tennisteams der Harvard University zurück. Diese fassten 1899 den Entschluss, Großbritannien, das Mutterland des Tennis, in einem Wettkampf herauszufordern. Nachdem die beiden Tennisverbände ihr grundsätzliches Einverständnis gegeben hatten, erarbeitete Dwight Filley Davis, einer der vier Spieler des Teams, ein Wettkampfkonzept und erwarb einer Anekdote zufolge mit exakt jenem Geldbetrag, den er gerade bei sich hatte, einen Pokal aus Sterlingsilber. Davis gewann mit der amerikanischen Mannschaft 1900 und 1902 den Davis Cup. Das Turnier, das ursprünglich als „International Lawn Tennis Challenge“ bekannt war, erhielt dann zum Gedenken seines "Erfinders" Dwight Davis den heutigen Namen, nachdem dieser 1945 gestorben war. Nach dem Ende seiner Laufbahn als Tennisspieler stieg Davis als Republikaner in die Politik ein und war unter anderem von 1925 bis 1929 Kriegsminister im Kabinett von US-Präsident Calvin Coolidge. W
1996
Schaf Dolly † 14. Februar 2003 , das erste geklonte Säugetier wird in Schottland geboren. Bei der „Herstellung“ von Dolly im Roslin-Institut nahe Edinburgh in Schottland wurden 277 Eizellen (Scottish Blackface) mit Zellkernen aus den Euterzellen des Spendertiers, Finn Dorset, geimpft. Daraus entstanden 29 Embryonen, von denen eines, Dolly, überlebte. Leihmutter war auch ein Scottish-Blackface-Schaf. Als geistiger Vater Dollys galt zunächst der britische Embryologe Ian Wilmut, dessen Forschungsergebnisse am 27. Februar 1997 in der Zeitschrift Nature erstmals präsentiert wurden. Tatsächlich ist jedoch Keith Campbell der Erzeuger des Schafes Dolly, was Ian Wilmut im Jahre 2006 auch zugab. Der Zellbiologe und damalige Mitarbeiter in dem Klon-Projekt hätte somit eigentlich als Erstautor genannt werden und die finanziellen Ressourcen und Preise für die prominente Veröffentlichung erhalten müssen. Ungefragte Namenspatin ist Dolly Parton. Die Wissenschaftler, die die Countrysängerin aufgrund ihrer üppigen Oberweite ausgewählt hatten, wollten damit auf die Herkunft der Spenderzellen aus einem Schafseuter anspielen.
W Bild: Public Domain
Ereignisse
1841
Beginn des Massentourismus / Pauschalreisen: Am 5. Juli 1841 organisiert der Brite Thomas Cook die erste organisierte Eisenbahn-Reise zwischen Leicester und Loughborough. Obwohl nur 40 Kilometer weit, war dies die erste Gruppenreise der Welt. Wenig später gründet Cook das erste Reisebüro - der Beginn des Massentourismus. W
1854
Nach 14 Jahren als Museumsstück verbrennt der berühmte „Schachtürke“ bei einem Feuer im Peale's Museum in Philadelphia. Die Schachmaschine bestand aus einer in türkische Tracht gekleideten Figur eines Mannes, der vor einem Tisch mit Schachbrett saß. Die Figur hat mit vielen bekannten Schachspielern der damaligen Zeit gespielt und meistens gewonnen. Der Türke begann immer die Partie, hob den linken Arm, bewegte die Schachfigur und legte den Arm dann wieder auf ein Polster zurück. Bei jedem Zug des Gegners blickte er auf dem Brett umher. War der Zug falsch, schüttelte er den Kopf und korrigierte die Position der Figur. Bei Gardez nickte er zweimal, bei Schach dreimal mit dem Kopf. Alle Bewegungen waren von einem Geräusch ähnlich dem eines ablaufenden Uhrwerks begleitet. W
1946
Der französische Modedesigner Louis Réard führte auf einer Modenschau in Paris einen zweiteiligen Schwimmdress vor. Das Schockierende an der neuen Badebekleidung war offensichtlich das Spannungsverhältnis zwischen Nacktheit und Verhüllung. So sagt Réard treffend bei der Vorstellung im Schwimmbad Piscine Molitor: „Der Bikini ist so klein, dass er alles über die Trägerin enthüllt bis auf den Geburtsnamen ihrer Mutter!“ Danach ließ er sich beim französischen Patentamt am 18. Juli 1946 unter der Nr. 19431 und dem Namen Bikini den neuen Badeanzug als Gebrauchsmuster schützen. Dieser Schutz hielt nur wenige Jahre, denn schnell wurde das revolutionäre Modell, das mehr zeigte als verdeckte, weltweit von den Modemachern kopiert und von den Frauen akzeptiert. Die Wirkung dieser modischen Revolution schwappte sofort nach Amerika herüber, wo zahlreiche Frauen im neuen Schwimmdress sich vor den Kameras präsentierten. Der Name des Kleidungsstück fiel dem Designer spontan ein, nachdem er in den Nachrichten von Atomtests der US-Amerikaner auf dem Bikini-Atoll im Pazifischen Ozean gehört hatte. W
1954
Der Lastwagenfahrer Elvis Presley nimmt im Sun Studio in Memphis den alten Blues-Song That's All Right, Mama auf und beginnt damit seine Karriere als Rock ’n’ Roll-Star. Für Furore sorgte er mit seinen ausgesprochen körperbetonten Bühnenauftritten in einer Zeit, in der dies noch nicht zum Standardrepertoire von Live-Entertainern gehörte. Presleys Markenzeichen waren seine markante, annähernd drei Oktaven umfassende Stimme und sein innovativer, emotionsgeladener Gesangsstil, mit denen er in unterschiedlichen Genres wie dem Rock, Pop, Country, Gospel und Blues erfolgreich war. W
1967
Erster Einsatz des "Heißen Drahtes". Wenige Stunden nach Ausbruch des Sechstagekrieges am 5. Juni 1967 gegen acht Uhr morgens Ortszeit, erhält Robert McNamara, damaliger Verteidigungsminister der USA im Pentagon einen Anruf des diensthabenden Generals. Dieser teilte dem erstaunten Verteidigungsminister mit, dass der sowjetische Ministerpräsident Kossygin Präsident Lyndon B. Johnson zu sprechen wünsche. McNamara wusste bis zu diesem Zeitpunkt nicht, dass die Leitungen des Fernschreibers unter seinem Büro endeten. Er weckte und informierte den Präsidenten; die Verbindung wurde während des Krieges mehrfach verwendet. In den USA und der Sowjetunion wurde das „Rote Telefon“ am 30. August 1963 installiert, um nach den Erfahrungen aus der Kubakrise am 20. Juni friedensgefährdende Missverständnisse zu verhindern. Parallel dazu kam es zu einer Funkverbindung über Tanger. Die Verbindungen sollen die Möglichkeit schaffen, eine Friedensgefährdung durch Irrtümer, Missverständnisse oder Verzögerungen im Kommunikationsweg zu verhindern. Es kam die Verschlüsselungstechnik des One-Time-Pads zum Einsatz – eine der wenigen bekannten Anwendungen des Verfahrens, das zwar absolute Sicherheit bietet, in der Praxis aber normalerweise kaum durchführbar ist. Um technisch bedingte Übertragungsfehler auszuschließen, überprüfte man die Leitung regelmäßig. In der Vergangenheit geschah dies, indem der seit 1988 in der ITU-T-Empfehlung R.52 beschriebene Prüftext für Fernschreibverbindungen ausgetauscht wurde (the quick brown fox jumps over the lazy dog, ins Deutsche übersetzt „Der schnelle, braune Fuchs springt über den faulen Hund“). Dieser Satz enthält alle darstellbaren Buchstaben eines Fernschreibers. Nach der Installation wurde die Verbindung zwischen USA und Sowjetunion vier Jahre lang nicht verwendet. W Bild: User:Piotrus
2009
Der Sondengänger Terry Herbert entdeckt erste Teile des Schatzes von Staffordshire, des bislang größten Hortfundes aus der Zeit der Angelsachsen. Die Entdeckung des Fundes, der aus mehr als 3500 Einzelstücken besteht und unter anderem Gegenstände aus Gold im Gesamtgewicht von mehr als fünf Kilogramm umfasst, wurde am 24. September 2009 bekanntgegeben. Danach ist der Schatz von Staffordshire der bislang größte ans Tageslicht gekommene Hort aus angelsächsischer Zeit. Er ist wohl ins 7. Jahrhundert n. Chr. zu datieren. Er verständigte die örtliche Denkmalpflege, und im Umkreis des Fundortes wurde eine Grabung durchgeführt. Ausgewählte Stücke des Schatzes wurden im September 2009 kurzzeitig im Britischen Museum ausgestellt. Der Fund wurde durch die lokalen Behörden zum Schatz (Treasure trove) erklärt und dadurch automatisch Eigentum der Krone. Der Entdecker und der Grundbesitzer haben aber Anspruch auf eine Entschädigung, die auf mehr als eine Million Pfund geschätzt wird. Im November 2012 wurden von einem Team von Archäologen weitere 91 Fundstücke etwa 100 m entfernt vom Fundplatz der ersten Gegenstände gefunden. 81 dieser Gegenstände unterschiedlichster Größe wurden ebenfalls zu einem Schatz erklärt, da sie älter als 300 Jahre sind und einen Edelmetallanteil von über 10 % haben.
W Bild: David Rowan, Birmingham Museum and Art Gallery
Um den 5. Juli (3.–6. Juli) befindet sich die Erde an ihrem sonnenfernsten Punkt (Aphel).