Startseite
Malerei
Weltgeschichte
Lyrik
A - HA Effekte
Sitemap
Gästebuch
E - Mail
Web Page Navigation Buttons by Vista-Buttons.com v4.3.0

 

 

Creative Commons Lizenzvertrag

6. Juli         

1747

John Paul Jones  † 18. Juli 1792 - amerikanischer Marineoffizier, Begründer der US-Marine. Der gebürtige Schotte war in Großbritannien eher als Pirat bekannt denn als Gründer der US-Marine. 1775 brach der nordamerikanische Befreiungskrieg gegen Grossbritannien aus, und Jones, wie er sich seitdem nannte, wurde zur Schlüsselfigur für die amerikanische Unabhängigkeit. Er wurde Hauptbefehlshaber der amerikanischen Flotte. Gemeinsam mit den Franzosen führte er mehrere erfolgreiche Seeschlachten gegen England. Während des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges brachte er vor der Küste Englands und Schottlands britische Schiffe auf. Zu einem geflügelten Wort wurde sein Ausruf in der Seeschlacht gegen das britische Linienschiff H.M.S. Serapis am 23. September 1779. Als sein Schiff Bonhomme Richard zu sinken begann, forderte ihn der britische Kapitän Pearson zur Kapitulation auf. Der Legende nach antwortete John Paul Jones mit den Worten: „Sir, I have not yet begun to fight!“ („Mein Herr, ich habe noch nicht einmal begonnen zu kämpfen!“) Es gelang ihm, mit seiner Mannschaft die britische Serapis zu kapern. Das war das erste Mal, dass ein Kriegsschiff vor seinem sinkenden Gegner die Flagge streichen musste. Jones reklamierte die Serapis als Prise für die USA, musste sie jedoch an Frankreich geben. Jones verließ daraufhin den französischen Dienst und kehrte mit der Fregatte Alliance in die USA zurück.         W    

nach Oben

 

1885

Louis Pasteur testet erfolgreich seinen Impfstoff gegen Tollwut. Der Patient ist Joseph Meister, ein Junge, der von einem tollwütigen Hund gebissen wurde. Louis Pasteur hatte ein Verfahren zur Tollwutschutzimpfung entwickelt, das im Tierversuch an Hunden funktionierte und von einer Untersuchungskommission geprüft worden war. Diese Tatsache war auch von Tageszeitungen berichtet worden. Pasteur hatte danach sein Verfahren zur Impfstoffherstellung verändert, das veränderte Verfahren jedoch noch nicht ausreichend im Tierversuch erprobt. Joseph Meister war am rechten Arm und an den Beinen mehrfach von dem Hund verwundet worden. Louis Pasteur gab die Behandlung von Joseph Meister, sowie die begonnene Behandlung eines zweiten Menschen – des Schäfers Jean-Baptiste Jupille – am 26. und 27. Oktober vor den Akademien der Wissenschaften und der Medizin bekannt und verursachte damit international eine Sensation.         W    

nach Oben

 

1898

Johannes "Hanns" Eisler † 6. September 1962 - deutscher Musiker und Komponist. Er vertonte die von dem Dichter Johannes Robert Becher geschriebene Nationalhymne der DDR: "Auferstanden aus Ruinen". Ende Oktober 1949 lud Johannes R. Becher Eisler, der Texter der Hymne, zu einer Goethe-Feier in Warschau ein. Dort übergab er ihm ein selbst verfasstes Gedicht mit der Bitte, dazu eine Melodie zu komponieren. Am Nachmittag desselben Tages fuhren sie gemeinsam nach Żelazowa Wola zum Geburtshaus von Chopin, wo ihm Eisler auf dem alten Flügel von Chopin die Melodie vorspielte. Das war die Geburtsstunde von Auferstanden aus Ruinen, der Nationalhymne der DDR, zuerst a cappella für eine Singstimme, später kam eine Fassung für gemischten Chor und Orchester dazu. Die Uraufführung war am 32. Jahrestag der Oktoberrevolution am 7. November in der Deutschen Staatsoper, im Februar 1950 wurde sie von der Volkskammer zur offiziellen Hymne erklärt. Becher und Eisler bekamen dafür am 7. Oktober 1950 den erstmals vergebenen Nationalpreis erster Klasse.         W    

nach Oben

 

1927

Bill Haley † 9. Februar 1981 - amerikanischer Musiker, der vor allem in den 1950er Jahren zahlreiche erfolgreiche Lieder schrieb. Bill Haleys Karriere begann als singender Cowboy. Davon hatte er als Junge geträumt. Aber man buhte ihn aus in seinem Cowboydress. Also schmiss er seine Pläne um und ließ sich als Musikredakteur eines Radiosenders einstellen. Auch das machte ihn auf Dauer nicht glücklich. Erst die Verbindung mit seiner Band, den Comets (ab 1953), machte ihn erfolgreich. 1954 gelangen Haley mit seinem Produzenten Milt Gabler im Pythian Temple in New York drei Millionenseller in kurzer Folge, nämlich zunächst Shake, Rattle and Roll, das am 7. Juni 1954 erschien und Haleys erste Goldene Schallplatte wurde. Es folgte das bereits am 12. April 1954 aufgenommene Rock Around The Clock und im Dezember 1955 der Bobby-Charles-Titel See You Later, Alligator. Mit diesem Durchbruch hatte Haley den Rock ’n’ Roll weltweit etabliert und kommerzialisiert.          W    

nach Oben

 

1935

Dalai Lama - eigentlich Lhamo Döndrub - tibetischer Priesterfürst und Oberhaupt der tibetischen Exilregierung. Der höchste Priester und weltliche Würdenträger Tibets wurde 1940 als 14. Dalai Lama inthronisiert. Nach dem Einmarsch der chinesischen Volksbefreiungsarmee floh er unter abenteuerlichen Umständen ins Exil nach Indien. Dort baute er eine tibetische Exilregierung auf und versuchte seither, internationale Unterstützung für die Sache Tibets zu gewinnen. Die chinesischen Truppen zerstörten über 6000 Klöster, Tempel und historische Anlagen und setzten einen eigenen Dalai Lama ein, insgesamt kamen über 1,2 Millionen Tibeter ums Leben. Der Dalai Lama erhielt 1989 den.         W    Bild: Robert Scales

nach Oben

 

1944

Bernhard Schlink - deutscher Jurist und Schriftsteller. Sein Roman Der Vorleser wurde zu einem internationalen Bestseller. Nach ersten erfolgreichen Kriminalromanen wie Selbs Justiz, Die gordische Schleife, Selbs Betrug, die ausgezeichnet wurden mit dem Deutschen Krimipreis, schloss Schlink die Trilogie um den Privatdetektiv Gerhard Selb mit Selbs Mord ab. 1995 erschien dann der erste Nicht-Kriminalroman Schlinks, Der Vorleser, der zu einem viel beachteten internationalen Bestseller wurde. Der Roman wurde in über 50 Sprachen übersetzt. Die amerikanische Ausgabe erreichte Platz 1 der Bestsellerliste der New York Times. Im Vordergrund des dreiteiligen Romans steht anfangs die ungleiche erotische Beziehung des Ich-Erzählers Michael Berg zu der 21 Jahre älteren Hanna Schmitz. Im weiteren Verlauf konzentriert sich die rückblickende Erzählung des Juristen und Autors Schlink zunehmend auf ethische Fragen und den Umgang mit den Tätern des Holocaust in der Bundesrepublik der 1960er Jahre.        
W
     Bild: Roger Eberhard

nach Oben

 

1946

George Walker Bush - amerikanischer Politiker der Republikanischen Partei und war von 2001 bis 2009 der 43. Präsident der Vereinigten Staaten. Nach Unternehmertätigkeit in der Ölindustrie wurde Bush 1994 und 1998 zum Gouverneur von Texas gewählt. Bei den US-Präsidentschaftswahlen 2000 gewann er gegen den Demokraten und amtierenden Vizepräsidenten Al Gore. Bei den US-Präsidentschaftswahlen 2004 wurde er wiedergewählt. Als Reaktion auf die Terroranschläge am 11. September 2001 leitete Bush einen Krieg gegen den Terror ein, darunter den Krieg in Afghanistan seit 2001 und den Irakkrieg. Für beides fand er bei politischen Gegnern Unterstützung. Sein Ansehen sank nach dem Hurrikan Katrina und der Finanzkrise ab 2007. Bush ist Angehöriger einer wohlhabenden und einflussreichen Familie. Sein Großvater war der Unternehmer und Senator Prescott Bush. Sein Vater George H. W. Bush war der 41. US-Präsident.         W 

nach Oben

 

 

Sylvester Stallone - amerikanischer Filmschauspieler und Regisseur. Sylvester Enzio Stallone wurde als Sohn eines sizilianischen Einwanderers in New York City geboren. Der rebellische Junge wurde von zwölf verschiedenen Schulen verwiesen. Seine Begabungen lagen im Bereich Sport - und seine Rolle in "Tod eines Handlungsreisenden" (Miller) erschloss ihm sein schauspielerisches Talent. Nach einem Intermezzo an der Universität Miami schlug er sich mit diversen Jobs und kleineren Nebenrollen bei Film und Fernsehen durch. Den Charakter des Boxers "Rocky" erfand er selbst - er schrieb sich selbst das Skript des Films auf den Leib, der ihn über Nacht berühmt machte. Neben "Rocky I-V" war es die "Rambo"-Trilogie, die Stallones weltweiten Erfolg begründeten.         W    

nach Oben

 

1970

Roger Cicero, - deutscher Pop- und Jazzmusiker rumänischer Herkunft. 2003 gründete er das Roger-Cicero-Quartett. Inzwischen tritt er mit einer elfköpfigen Bigband auf. Stilistisch bedient er sich bei der Swingmusik der 1940er und 1950er Jahre und kombiniert sie mit deutschen Texten. 2006 war er am Album Good Morning Midnight der Jazz-Pianistin Julia Hülsmann beteiligt und mit Männersachen erschien im Mai 2006 sein erstes Soloalbum. Schieß mich doch zum Mond ist die deutsche Version des Frank-Sinatra-Klassikers Fly Me to the Moon. Die ausgekoppelte Single Zieh die Schuh aus, die auf ironische Weise den Geschlechterkampf behandelt, platzierte sich im Juli 2006 auf Rang 71 der deutschen Charts, das Album Männersachen im August des gleichen Jahres auf Platz 3. Bis Anfang 2009 verkaufte sich Männersachen über eine Million mal.         W    

nach Oben

 

1975

50 Cent, bürgerlich Curtis James Jackson III - amerikanischer Gangsta-Rapper und Schauspieler. Jackson wuchs im Viertel South Jamaica des New Yorker Stadtteils Queens in ärmlichen Verhältnissen auf. Seinen Vater kannte er nicht und seine Mutter wurde in ihrem Haus ermordet, als er acht Jahre alt war. Unbekannte waren in ihr Haus eingedrungen und drehten, während sie schlief, den Gashahn auf, sodass sie an dem Gas erstickte. Nach ihrem Tod lebte Jackson bei seinen Großeltern. Entdeckt wurde er vom mittlerweile ermordeten Jam Master Jay (Run-D.M.C.), der ihn für sein Label unter Vertrag nahm. Nachdem sich der Plattenvertrag bei Jam Master als unproduktiv erwiesen hatte, wechselte er zu Columbia Records. Dort entstand sein Debütalbum Power of the Dollar. Bevor es veröffentlicht werden konnte, stachen Unbekannte Jackson vor einem Tonstudio nieder. Bei einer Schießerei am 24. Mai 2000 vor dem Haus seiner Großeltern trafen ihn neun Kugeln in Gesicht, Arme und Beine; er wurde jedoch schon nach 13 Tagen wieder aus dem Krankenhaus entlassen. Sein 2003 veröffentlichtes Album Get Rich or Die Tryin’ war in den USA mit 6,5 Millionen verkauften Exemplaren das erfolgreichste Album des Jahres. Weltweit verkaufte es sich 15 Millionen Mal, es wurde von der RIAA achtmal mit Platin ausgezeichnet. In einem Fernsehinterview verriet Jackson, dass sein Lieblingstitel „Many Men“ ist. Mit diesem Lied könne er sich identifizieren, da viele Menschen ihn hassen würden, ihn töten wollten und dass das Leben im Ghetto sehr schwer sei. Am 8. März 2005 kam das zweite Album The Massacre in den Handel, das in zahlreichen Ländern Platz 1 der Albumhitparaden erreichte. Sein Leben wurde in Get Rich or Die Tryin verfilmt.         W    

nach Oben

 

 

 

 

 

 

1189

Durch den Tod seines Vaters Heinrich II. wird Richard Löwenherz zum englischen König. Von 1172 bis zum Jahr seiner Krönung war Richard Herzog von Aquitanien. Danach hielt er neben der Königswürde noch die Titel Graf von Maine, Herzog der Normandie und Graf von Anjou. Richard ging jedoch zunächst nicht an die Festigung seiner Herrschaft, sondern bereitete die Erfüllung des Kreuzzugsgelübdes vor, das er gemeinsam mit Philipp II. August abgelegt hatte. Kurz darauf führte er den in wichtigen Bereichen erfolglos bleibenden Dritten Kreuzzug (1189 bis 1192) zur Rückeroberung Jerusalems von den Truppen des Sultans Saladin an.         W    

nach Oben

 

1785

Der US-Dollar wird einstimmig als Geld für die Vereinigten Staaten gewählt. Dies ist das erste Mal, dass ein Staat ein Dezimal-Währungssystem annimmt. Der Ursprung des bekannten $-Zeichens, das auch für den US-amerikanischen Dollar steht, kann nicht eindeutig bestimmt werden. Möglich ist, dass das Zeichen aus der Abkürzung „Ps.“ entstand, die für den in der Neuen Welt verbreiteten Peso stand; in Nordamerika zur damaligen Zeit auch als „Spanischer Dollar“ bezeichnet. Die Erklärung stützt sich darauf, dass beim Schreiben das „S“ mit der Zeit über dem „P“ geschrieben wurde und somit ein neues Zeichen entstand. Die Rundungen des „P“ fielen nach und nach weg und „$“ blieb übrig. Der spanische Dollar war in den USA eine weit verbreitete Währung, bis er im Jahre 1785 durch den US-Dollar ersetzt wurde. Für diese Hypothese spricht auch, dass das Zeichen „$“ keineswegs ausschließlich für die US-Währung steht, sondern in vielen spanischsprachigen Ländern Lateinamerikas bis heute als übliches Peso-Symbol in Gebrauch ist.         W    

nach Oben

 

1912

Der schwedische König Gustav V. eröffnete die fünften olympischen Spiele der Neuzeit in der schwedischen Hauptstadt Stockholm. Nach zum Teil chaotischen Verhältnissen während der Olympischen Spiele von 1900, 1904 und 1908 setzte Stockholm den Maßstab für die zukünftigen Austragungen. Erstmals kamen elektronische Zeitmessung und Zielfotographie zum Einsatz. Während der Wettkämpfe würdigte der Regent den US-Amerikaner James Thorpe, der sowohl den Fünf- als auch den Zehnkampf mit Weltrekord gewann. Der Herrscher sprach zu dem Athleten: "Sir, Sie sind der größte Athlet der Welt!" Der Amerikaner Thorpe war der erste Sportstar des 20. Jahrhunderts. Allerdings erkannte ihm das Olympische Komitee im nachhinein seine beiden Olympiatitel von 1912 wegen Profitums ab, da er am College als Football-Spieler die eine oder andere Prämie entgegen genommen hatte.         W    

nach Oben

 

1957

Wimbledon hielt in diesem Jahr gleich zwei Überraschungen bereit. Erstens war die britische Königin Elisabeth II.erstmalig bei den All England Championships zugegen. Zweitens gewann die US-Amerikanerin Althea Gibson als erste Schwarze das Finale, als sie ihre Gegnerin klar mit 6:3 und 6:2 besiegte. Im gleichen Jahr wurde sie von den Sport-Journalisten zur "Sportlerin des Jahres" gewählt. Ein Jahr später konnte sie ihren Erfolg in Wimbledon wiederholen. Erst 1999 - knapp 40 Jahre später - konnte wieder eine Afro-Amerikanerin ein Grand Slam Finale in Wimledon gewinnen: Serena Williams.         W    

nach Oben

 

1959

Im seit 1957 durch den Vertrag von Luxemburg in die Bundesrepublik Deutschland eingegliederten Saarland wird der Saar-Franken von der Deutschen Mark abgelöst. Der Saar-Franken war der volkstümliche Name der Münzprägungen, die das autonome Saarland 1954 und 1955 ausgab. Von 1921 bis 1935 und von 1947 bis 1959 war der Französische Franc die Währung des unter Völkerbundverwaltung stehenden Saargebietes (1920–1935), des autonomen Saarlandes (1947–1956) sowie des deutschen Bundeslandes Saarland (1957 bis Juli 1959). Die französischen Münzen wurden 1954/55 durch eigene saarländische Prägungen ergänzt – eine eigene Währung stellten diese sogenannten „Saar-Franken“-Münzen rechtlich jedoch nie dar.          W    

nach Oben

 

2003

Die weltweit erste Operation zur Trennung der erwachsenen Siamesischen Zwillingsschwestern Ladan und Laleh Bijani (29) wird versucht. Die Eltern von Ladan und Laleh lebten zum Zeitpunkt der Geburt im iranischen Ort Lohrasb mit ca. 300 Einwohnern und ohne fließendes Wasser und Strom. Obwohl die Mutter sich vor der Geburt ärztlich untersuchen ließ, wurde die Fehlbildung der Zwillinge erst bei der Geburt im Krankenhaus von Firuzabad festgestellt. Von dort wurden sie sofort in das Namazi Hospital in Schiraz transportiert. Dort lebten die Kinder jahrelang getrennt von ihren Eltern, welche sie nur gelegentlich besuchen konnten, bis sie 1977 ohne das Wissen der Eltern ins Reza-Pahlavi-Hospital in Teheran verlegt wurden, die modernste Klinik Irans. Hier lernte der Basarhändler Alireza Safaian die Schwestern kennen und nahm sich ihrer an. In der nahe Teheran gelegenen Millionenstadt Karaj wuchsen die beiden in einem Villenviertel auf. Im Sommer 1977 wurden die Dreijährigen zum ersten Mal in einer deutschen Klinik vorgestellt, um die Möglichkeit einer Operation zu prüfen. Der Bruder des Ziehvaters war Chirurg in Erlangen und hatte so den Kontakt zur Uniklinik Bonn hergestellt. Doch die Ärzte dort lehnten den Eingriff als zu gefährlich ab. Auf Anraten von Psychologen wurden die beiden Mädchen auf eine normale Schule geschickt – sie waren im Unterricht sehr gut und beliebt. Auch die Öffentlichkeit wurde auf die Mädchen aufmerksam und so erfuhr der Vater durch die Medien, wo sich seine Kinder aufhielten. Er versuchte das Sorgerecht zu bekommen, doch ein Gericht lehnte die Rückkehr zu den Eltern in die Provinz ab. Es war der Wunsch der beiden zu studieren, doch Ladan wollte Juristin werden und Laleh Journalistin. Sie studierten schließlich sechs Jahre lang Jura an der Universität Teheran. Die unterschiedlichen Lebenswünsche und Charaktere der beiden – Ladan redete viel und unternahm gerne etwas, Laleh war oft nachdenklich und manchmal sogar depressiv – machten ihnen das Zusammenleben immer schwieriger, sie wollten getrennt werden. Bei vielen Kliniken sprachen die beiden vor, auch 1988 in Hannover und 1997 in Heidelberg, doch keine Klinik sah sich imstande, die Operation durchzuführen. Das Hauptproblem war, dass Ladan und Laleh für ihre beiden eigenständigen Gehirne nur eine am Hinterkopf verlaufende Hauptvene besaßen, im Fall einer Trennung aber jede der Frauen eine eigene brauchte. Diese Vene war für die Ärzte eine unüberwindbare Hürde. 2002 erfuhren die beiden von einer erfolgreichen Trennung eines Paares mit zusammengewachsenen Köpfen in Singapur, allerdings waren das Babys. Sie ließen sich in der Raffles-Klinik in Singapur untersuchen und der Neurochirurg Keith Goh und sein Ärzteteam waren schließlich bereit, die beiden zu operieren. Die Überlebenschancen wurden damals auf 50 % geschätzt. Die Operation begann am Sonntag, dem 6. Juli 2003 und wurde von 28 Ärzten durchgeführt. Die Entfernung des Knochenbandes zwischen den Schädeldecken der beiden Zwillinge dauerte mehr als sechs Stunden. Die gemeinsame Vene, welche am Hinterkopf der Bijani-Zwillinge verlief, sollte nach der Trennung der Gehirne Laleh erhalten bleiben. Ladan sollte mit Hilfe einer Vene aus ihrem Oberschenkel einen Bypass bekommen, durch welchen das Blut aus ihrem Gehirn abfließen sollte. Der Bypass, dessen Bau 13 Stunden gedauert hatte, erwies sich aber bereits am Montagabend als zu wenig durchlässig. Während der Operation schwankte der Blutdruck der Schwestern bedrohlich und es bestand das Risiko von Hirnschwellungen. Es wurde erwogen, die Operation abzubrechen. Letztlich verloren die Zwillinge so viel Blut, dass ihr Zustand nicht mehr zu stabilisieren war. 53 Stunden nach Beginn der Operation starb Ladan Bijani, eineinhalb Stunden später auch ihre Schwester Laleh. Offizielle Todesursache war Kreislaufversagen durch Blutverlust.     W

nach Oben

 

 

Übrigens:

Um den 6. Juli (3.–6. Juli) befindet sich die Erde an ihrem sonnenfernsten Punkt (Aphel).

nach Oben